Fußball:DFB-Team wiederholt Botschaft für Menschenrechte

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DFB-Elf: Diesmal mit Transparent statt T-Shirt (Foto: Pool via REUTERS)

Auch vor dem dritten WM-Qualifikationsspiel setzt die deutsche Mannschaft ein Zeichen in Richtung Katar. Österreich und Dänemark zeigen ähnliche Aktionen.

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat sich erneut für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Nordmazedonien am Mittwoch in Duisburg versammelten sich die Spieler hinter einem Transparent mit der schwarz-rot-goldenen Aufschrift "Wir für 30" - ein neuerlicher Hinweis auf die 30 Artikel der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen. Präsident Fritz Keller vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) applaudierte auf der Tribüne.

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:"Wer das glaubt, der irrt gewaltig"

Vor dem Spiel gegen Rumänien müssen Bundestrainer Joachim Löw und Joshua Kimmich die Botschaft für Menschenrechte verteidigen. Der Vorwurf: Marketing.

Von Martin Schneider

Vor dem ersten Quali-Spiel auf dem Weg zur Winter-WM in Katar gegen Island (3:0) hatten die Nationalspieler selbst bemalte T-Shirts mit Großbuchstaben getragen und sich zur Botschaft HUMAN RIGHTS (Menschenrechte) aufgestellt. Vor dem Duell mit Rumänien (1:0) in Bukarest drehten sie dann ihre Trikots mit den Nummern nach vorne, um auf die Menschenrechtscharta aufmerksam zu machen.

Toni Kroos hat den kommenden WM-Gastgeber in bisher nicht gehörter Deutlichkeit kritisiert und will auch während der Endrunde seine Stimme für Menschenrechte erheben. "Die Gastarbeiter haben da ein pausenloses Arbeiten bei 50 Grad Hitze, sie leiden unter mangelnder Ernährung, fehlendem Trinkwasser, was bei den Temperaturen ein Wahnsinn ist", sagte der Mittelfeldspieler von Real Madrid im Podcast "Einfach mal luppen" mit seinem Bruder Felix.

Kroos, der bereits vor dem Island-Spiel verletzt abgereist war, nannte die Vergabe ans Emirat im Jahr 2010 "falsch" und sprach auch die Verfolgung Homosexueller an. Einen Boykott der WM befürwortet er wie der DFB nicht.

Auch Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat mit einer öffentlichen Aktion auf die Menschenrechtslage beim WM-Gastgeber Katar aufmerksam gemacht. Vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Dänemark im Wiener Ernst-Happel-Stadion zeigten die ÖFB-Spieler am Mittwochabend während der Hymnen ein Transparent mit der Aufschrift "Menschenrechte schützen" - in Weiß auf rotem Grund. Die dänischen Akteure trugen vor dem Duell in der Gruppe F beim Mannschaftsfoto Aufwärmshirts mit der Aufschrift "Football Supports Change" (Fußball unterstützt Wandel).

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