DFB-Elf: Einzelkritik:Kein WM-Held in Sicht

Bundestrainer Joachim Löw gibt gegen Finnland Spielern aus der zweiten Reihe eine Bewährungschance. Doch die meisten verdienen sich beim 1:1 nicht einmal einen Blumenstrauß. Die DFB-Einzelkritik

Michael König

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Adler, Deutschland

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Bundestrainer Joachim Löw gibt gegen Finnland Spielern aus der zweiten Reihe eine Bewährungschance. Doch die meisten verdienen sich beim 1:1 nicht einmal einen Blumenstrauß. Die DFB-Einzelkritik

René Adler

Gilt seit dem Sieg gegen Russland als Hexer im Tor. Büßte davon beim Gegentor nichts ein - ihn traf keine Schuld. Trat erst in der 34. Minute richtig in Erscheinung, als er einen Flatterball halten musste. Hielt den Ball, machte dabei aber einen weniger magischen Eindruck als bei seinen zahlreichen Glanztaten gegen Russland. Faustete nach der Pause einen Schuss von Johansson vor Litmanens Füße. Hatte Glück, dass Litmanen im Abseits stand. Oder war es Magie?

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Beck, Deutschland

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Andreas Beck

War auf der rechten Seite zunächst so blass wie seine Haarfarbe, zeigte in der Offensive Schwächen im Zusammenspiel mit Ballack. Ließ beim 0:1 seinen Gegenspieler flanken, bekam dafür Pfiffe vom Publikum. Trickste seine Gegenspieler später immer wieder aus und erhielt dafür Szenenapplaus. Scheiterte in der 67. Minute mit einem strammen Schuss am Keeper, flankte anschließend mehrfach mustergültig und wurde bei jeder Aktion bejubelt - ob erfolgreich oder nicht.

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Friedrich, Deutschland

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Arne Friedrich

War beim 0:1 nicht direkt beteiligt, was für einen Innenverteidiger kein Lob ist. Foulte den finnischen Stürmer Johansson haarscharf an der Strafraumgrenze. Hatte wie schon im Russland-Spiel Glück, dass der Schiedsrichter darüber hinwegsah. Hätte beinahe das 0:2 verursacht, als er mit dem Ball am Fuß und einem lauernden Finnen im Rücken ausrutschte. Passte sich dem Pechvogel-Niveau seines Vereins Hertha BSC Berlin an.

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Westermann, Deutschland

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Heiko Westermann

Verschätzte sich gleich zu Beginn bei einem hohen Ball und zwang Adler zu seinem ersten Ballkontakt. Reagierte beim Gegentor zu spät und zwang Adler dazu, den Ball aus dem Netz zu holen. Schaltete sich später auch in die Offensive ein, kam aber auch dabei oft einen Schritt zu spät. Wird Bundestrainer Löw mit dieser Leistung womöglich dazu zwingen, ihn bei der Wahl der Verteidiger nachrangig zu behandeln.

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Lahm, Deutschland

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Philipp Lahm

Verlor beim Gegentor das entscheidende Kopfballduell. Allerdings sollte es nicht die Aufgabe eines 1,70 Meter großen Außenverteidigers sein, vor dem Tor Kopfballduelle zu gewinnen. Präsentierte sich ansonsten ohne Schwächen und wurde in der zweiten Halbzeit seiner Rolle als Ersatz-Kapitän gerecht. Zog in der 76. Minute in die Mitte und schloss sehenswert ab, scheiterte jedoch am Torwart.

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Ballack, Deutschland

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Michael Ballack

Wurde vor dem Anpfiff seiner Rolle als Kapitän gerecht, als er dem finnischen Stürmer Jonatan Johansson einen Blumenstrauß überreichte - ein Gruß zum 100. Länderspiel. Suchte nach dem Anpfiff das Zusammenspiel mit Beck und Cacau auf der rechten Seite. Musste in der 11. Minute tatenlos mit ansehen, wie Johansson das 1:0 für Finnland erzielte. Wurde in der 17. Minute von Cacau bedient und schoss über das Tor. Wurde seiner Rolle als Kapitän anschließend nicht mehr gerecht und blieb in der zweiten Halbzeit in der Kabine.

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Trochowski, Deutschland

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Piotr Trochowski

War oft nicht vom Ball zu trennen und zwang seine Gegenspieler zu Fouls. Wenn er sich freiwillig vom Ball trennte, traf er oft seine Gegenspieler. Schoss in der zweiten Halbzeit so überraschend weit am Tor vorbei, dass die Finnen beinahe ein Eigentor produzierten. Wurde in der zweiten Halbzeit sicherer und hätte zumindest einen kleinen Blumenstrauß verdient gehabt.

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Hitzlsperger, Deutschland

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Thomas Hitzlsperger

Wirkte zu Beginn übermotiviert und zwang mit rüdem Einsteigen Jari Litmanen in die Knie. Spielte einen 25-Meter-Querpass diagonal über das Feld, an drei Mitspielern vorbei. Schoss kurz vor der Halbzeit aus gefühlten 50 Metern aufs Tor und zwang den Torwart mit dieser Verzweiflungstat zu einer Parade, woraufhin die Zuschauer nicht recht wussten, ob sie pfeifen oder jubeln sollten. Wurde in der Halbzeitpause durch Mesut Özil ersetzt - was die Zuschauer bejubelten.

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Podolski, Deutschland

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Lukas Podolski

Wurde von Philipp Lahm mehrfach gut in Szene gesetzt, schloss aber stets einen Moment zu spät ab. Traf Ende der ersten Halbzeit von der Mittellinie ins Tor - da hatte der Schiedsrichter aber schon abgepfiffen. Traf in der 90. Minute zum 1:1-Endstand und hätte deshalb einen großen Blumenstrauß verdient gehabt.

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Gomez, Deutschland

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Mario Gomez

Bekam in Cacau seinen Lieblings-Sturmpartner aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten an die Seite gestellt. Agierte so glücklos wie beim FC Bayern, köpfte in der 57. Minute aus fünf Metern über das Tor. Die Flanke kam von Cacau. Wurde für Klose ausgewechselt, ohne sich einen Blumenstrauß zu verdienen.

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Cacau, Deutschland

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Cacau

Bekam in Mario Gomez seinen Lieblings-Sturmpartner aus gemeinsamen Stuttgarter Zeiten an die Seite gestellt. Zog von der rechten Seite immer wieder in die Mitte, als würde er von Gomez angezogen. Traute sich erst Anfang der zweiten Halbzeit, selbst zu schießen. Der Ball flog über das Tor, als wäre er vom Oberrang angezogen worden. Machte viele Kilometer, konnte dabei aber nicht dem Eindruck entkommen, nur Aufbauspieler für Gomez zu sein.

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Özil, Deutschland

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Mesut Özil

Kam in der Halbzeitpause für Thomas Hitzlsperger. Spielte besser als der Stuttgarter, was allerdings nicht schwer war. Blieb für Özil-Verhältnisse unauffällig. Schoss in der 77. Minute für Özil-Verhältnisse verdammt weit über das Tor. Setzte vor dem 1:1 energisch nach und leitete den Ball zu Klose, der dank finnischem "Über-den-Ball-Stolperns" zum Torschützen Podolski auflegen konnte.

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Christian Gentner

Kam in der Halbzeitpause für Michael Ballack. Blieb unauffällig. Durfte nicht einmal einen Blumenstrauß überreichen.

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Miroslav Klose

Der Held von Moskau kam in der 77. Minute für Mario Gomez. Bekam zunächst keine Zuspiele von Cacau, aber eine Flanke von Beck, die er knapp verpasste. Köpfte in der 84. Minute aus geschätzten 30 Zentimetern dem finnischen Torwart in die Arme. Nutzte eine finnische "Über-den-Ball-Stolper"-Einlage aus, um den Ball zu Torschütze Podolski zu passen und wurde damit auch ein kleiner Held von Hamburg. Einen Blumenstrauß bekam er trotzdem nicht.

Foto: ddp

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