DFB-Elf: Die Einzelkritik:Zwischen Kino und Fernsehsessel

Die Deutschen genießen die warmen Temperaturen, traben viel, und ein Westsibirer erkämpft sich Sonderapplaus. Die Einzelkritik von Thomas Hummel, Düsseldorf.

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René Adler

Während vorne die Kollegen versuchten, irgendwo eine Lücke im Norweger-Riegel zu finden, musste René Adler hinten wenigstens nicht frieren. Das Dach der Düsseldorfer Arena war zu, die Halle auf Wohnzimmertemperatur beheizt. Deshalb durfte er auch nicht sagen, er sei bei den wenigen Angriffen "kalt erwischt" worden. Zeigte zu Beginn bei den wenigen Aktionen einige Unsicherheiten. Beim 0:1 allerdings ohne Chance.

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Andreas Hinkel

Nach seinem Comeback in einer deutschen Startelf nach gefühlten zehn Jahren kann niemand sagen, ob sich der ehemalige Stuttgarter in Glasgow weitentwickelt oder nicht. Schaute immer wieder fragend seinen Partner auf der rechten Seite, Bastian Schweinsteiger, an, was er tun solle, wohin er laufen solle. Es kam keine Antwort. Wollte sich zeigen, wollte in die Offensive, aber da stand immer: Schweinsteiger. Das Comeback in der deutschen Startelf war nach 45 Minuten vorbei.

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Per Mertesacker

Der Abwehrchef musste gegen die unbekannten Norweger nicht frieren. Im Gegenteil, er kam ganz schön ins Schwitzen. Erstens, weil das Stadion auf Kino-Temperatur hochgeheizt wurde. Zweitens, weil die unbekannten Norweger öfter als gedacht mit blitzschnellen Kontern auf seine Abwehr zuliefen. Überließ zur Halbzeit das Abwehrchef-Dasein Kollege Westermann.

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Heiko Westermann

Gab wieder den zuverlässigen Kompagnon von Per Mertesacker in der Innenverteidigung. Hatte allerdings nach 19 Minuten Glück, dass sein Einsatz gegen den unbekannten Braaten nicht mit Elfmeter bestraft wurde. War als späterer Abwehrchef am 0:1 schuldlos. Musste mit dem Kollegen Tasci immer wieder die Ballverluste im deutschen Mittelfeld ausbügeln.

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Philipp Lahm

Wenn Philipp Lahm in einer Halbzeit mehr als einen Fehlpass spielt, hat er einen ganz schlechten Tag erwischt. Und er spielte mehr als einen Fehlpass. Einmal fällte er auch seinen Gegenspieler Braaten, als stünde da ein fauler Baum in seinem Garten. War wie immer ein ordentliches Mitglied der Nationalmannschaft, aber lange nicht der unverwechselbar brillante Lahm. Vielleicht war es ihm zu warm.

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Bastian Schweinsteiger

Sah immer wieder fragend seinen Partner auf der rechten Seite Andreas Hinkel an, was er tun solle, wohin er laufen solle. Es kam keine Antwort. Fand keinen Platz in der engen Norweger-Verteidigung, und wenn er den Ball hatte, zog er seine wirkungslosen Kreise. Wechselte später für Frings in die Mitte, kreiselte da aber wirkungslos weiter.

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Torsten Frings

Der Bremer kam zurück in die Nationalmannschaft und spielte den ersten Ball auf seinen Kumpel Michael Ballack. Spielte anschließend auf jeden, der seitlich oder hinter ihm stand. Immer schön quer, immer schön langsam. Sein Gegenspieler, der unbekannte Skjelbred, nahm ihm dann unverschämterweise ein paar Mal den Ball ab. Erklärte mit seiner Leistung nicht, warum ihn der Bundestrainer zurückholte. Und schon gar nicht, warum ihn der Bundestrainer von Beginn an einsetzte. Und war wohl selbst froh, als er nach 68 Minuten endlich duschen durfte.

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Michael Ballack

Der Kapitän kam zurück in die Nationalmannschaft und spielte den ersten Ball auf seinen Kumpel Torsten Frings. Versuchte anschließend seinen Kumpel Frings immer wieder einzusetzen, musste aber einsehen, dass das nichts brachte. Strahlte wieder die Franz-Beckenbauer-Aura aus und versuchte mal mit mehr, mal mit weniger Engagement das Spiel zu ordnen.

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Piotr Trochowski

Sollte mit seinen Dribblings und Haken den Norweger-Riegel sprengen. Aber zur Überraschung seines Hintermanns auf der linken Seite, Philipp Lahm, der zum Riegel-Sprengen sonst immer Franck Ribéry dabei hat, blieben Trochowskis Dribblings uneffektiver als ein Lady Cracker. Ließ beim 0:1 Gegenspieler Pedersen völlig unbehelligt flanken.

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Miroslav Klose

Vielleicht schmerzte noch der Tritt von Kevin-Prince Boateng vom Sonntag. Klose hatte sich ja sehr erregt, er unterstellte dem Dortmunder Absicht. Kam gegen Norwegen nicht in die Gefahr, einen Tritt zu bekommen. Nutzte die erste Halbzeit, um 45 Minuten über den Platz zu traben und die angenehmen Temperaturen zu genießen.

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Mario Gomez

Sagte vor dem Spiel, er müsse Wiedergutmachung betreiben, weil er zuletzt in der Nationalmannschaft nicht so gut gespielt hatte. Versuchte sich dann ehrlich daran, und fiel inmitten des trabenden DFB-Teams mit läuferischem Einsatz auf. War an fast jeder Chance der DFB-Elf beteiligt, aber brachte wie so oft keine im Tor unter. Im Trikot des VfB Stuttgart hätte er an diesem Abend vermutlich drei Treffer erzielt.

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Andreas Beck

Vermutlich der erste in Westsibirien geborene deutsche Nationalspieler (genauere Recherchen folgen). Zeigte allerdings, dass er nicht auf Kälte angewiesen ist, sondern auch in einem auf Fernsehsessel-Temperatur beheizten Stadion spielen kann. Rettete hinten gut gegen Braaten (55.), zeigte sich vorne zielstrebiger und trickreicher als Vorgänger Hinkel und verdiente sich mit Einsatz Sonderapplaus.

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Serdar Tasci

Lange vor Mesut Özil bekannte sich der aus einer türkischen Familie stammende Serdar Tasci dazu, für Deutschland zu spielen. Durfte diesmal früh für Mertesacker in die Abwehr und musste ständig zusammen mit dem Kollegen Westermann die Fehler im deutschen Mittelfeld ausbügeln. Ihm wäre selbst in Westsibirien nicht kalt geworden.

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Patrik Helmes (im Bild) Scherzte beim Aufwärmen mit seinem Leverkusener Kollegen Stefan Kießling herum. Durfte in der Halbzeit den trabenden Klose ersetzen und nutzte dann das Spiel, um zu traben und die angenehmen Temperaturen zu genießen. Durfte dann sogar mit seinem Freund Stefan Kießling stürmen. Tat das weiterhin meistens im Trab.

Stefan Kießling Scherzte beim Aufwärmen mit seinem Leverkusener Kollegen Patrik Helmes herum. Zeigte schnell, dass er es sich nicht in der warmen Arena bequem machen wollte und rannte einmal einem Gegenspieler 60 Meter hinterher.

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Marko Marin (im Bild) Kam nach 68 Minuten und erspielte sich gleich eine schöne Chance. Die vergab er zwar recht kläglich, brachte dem 19-Jährigen aber einen schönen Applaus vom Publikum ein. Fiel sonst nur mit seinen neongrünen Schuhen auf.

Mesut Özil Wurde nicht wie vor dem Spiel kolportiert erst in der Nachspielzeit eingewechselt, um wenigstens die Türkei abblitzen zu lassen, die immer wieder um den türkisch-stämmigen Gelsenkirchener warb. Kam schon in Minute 78. Bleibenden Eindruck hinterließ er nicht.

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