DFB:Fragwürdiger Deal mit dem Vermarkter?

Steuerfahnder durchsuchen DFB-Zentrale

Die Beziehungen von DFB und Infront geraten erneut ins Zwielicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Interne Ermittler monieren einen Vertrag des Deutschen Fußball-Bundes mit Rechtevermarkter Infront. Für den Deal soll die damalige Verbandsführung einem Medienbericht nach Gegenleistungen erhalten haben.

Die Beziehungen zwischen dem DFB und dem Sportvermarkter Infront geraten erneut ins Zwielicht. Nach einem vertraulichen Report der Beratungsfirma Esecon für den Verband gebe es Hinweise auf mögliche Korruption, berichtet der Spiegel. Den mutmaßlichen Schaden für den DFB beziffern die Ermittler demnach auf mehr als 40 Millionen Euro.

Im Kern geht es darum, dass der DFB den Vermarkter 2013 mit der Beschaffung von Bandenwerbepartnern für Länderspiele beauftragt habe, obwohl eine andere Firma eine höhere Summe geboten habe. Auch der 2015 abgeschlossene Kontrakt für Pokalspiel-Bandenwerbung soll auf fragwürdige Art entstanden sein. Die damalige Führung des DFB soll Gegenleistungen erhalten haben.

Der Sohn des damaligen DFB-Generalsekretärs Helmut Sandrock habe eine Stelle bei Infront bekommen, der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sei von Günter Netzer, zu der Zeit Infront-Manager, auf eine Luxusjacht eingeladen worden. Infront, Netzer, Niersbach und Sandrock wiesen Fehlverhalten zurück. Alle Vorwürfe seien "entweder nachweislich falsch oder nicht belegbar, und damit letztlich unhaltbar. Die von Infront in diesem Zusammenhang bei externen Anwälten in Auftrag gegebene umfangreiche Untersuchung kommt zu völlig anderen Ergebnissen", so Infront.

Der DFB teilte mit, dass die bisherigen Untersuchungsergebnisse durch "Auswertung von Urkunden, Akten und Zeugenaussagen" zusammengetragen wurden. Die Unterlagen, die von Infront "als gefälscht eingestuft wurden", seien "nicht Bestandteil der aktuell zur Verfügung stehenden Beweislage". Es habe ein "bilaterales Spitzengespräch" stattgefunden, dabei seien "klare nächste Schritte verabredet" worden.

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