Vor mehr als zehn Jahren haben die Beobachter der deutschen Nationalmannschaft mit erheblichem Erstaunen die Aufstellung zur Kenntnis genommen. Beim Auftaktspiel der WM 2014 wies der vor dem Spiel herumgereichte Taktikzettel den Spieler Benedikt Höwedes als Linksverteidiger aus, was mindestens als halbe Überraschung durchging. Zwar handelte es sich bei Höwedes nachweislich um einen Verteidiger, aber auf der linken Abwehrseite hatte man ihn bis dahin eigentlich nur erwischt, wenn er dort mal einen Einwurf machen musste (Anmerkung der Redaktion: Sechs Spiele später war Höwedes der Linksverteidiger des Weltmeisters). Möglicherweise wurde die Besetzung dieser Position seit zehn Jahren nicht mehr mit so großer Spannung erwartet wie an diesem Dienstagabend im Ernst-Happel-Stadion in Wien: Der Nagelsmann würde doch nicht ... oder würde er doch ...?
DFB-Elf verliert in Österreich:Abbruchstimmung
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Die deutsche Nationalmannschaft zieht mit einer irritierenden 0:2-Niederlage in Österreich ins EM-Jahr - und mit einer Debatte darüber, ob der neue Bundestrainer Nagelsmann seine Elf überfordert.
Von Christof Kneer, Wien

DFB-Elf nach dem 2:3 gegen die Türkei:Darf eine Viererkette nicht einfach mal eine Viererkette sein?
Eigentlich hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann einen Spielansatz angekündigt, der "nicht so komplex" sein soll. Warum entwirft er beim 2:3 gegen die Türkei dann einen Matchplan, der einige Spieler überfordert?
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