Deutschland bei der Fußball-EM:Campo Franconia

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Luftaufnahme des Areals: das Quartier in Herzogenaurach erinnert an das sagenumwobene Campo Bahia 2014. (Foto: Adidas/dpa)

Ein Hüttendorf mit Marktplatz und Mini-Kommunen: Das deutsche EM-Quartier in Herzogenaurach erinnert auch ohne Ozean ans brasilianische Vorbild von 2014 - und soll positive Effekte wie beim WM-Titel haben.

Von Philipp Selldorf, Herzogenaurach

Vor dem geistigen, über die Jahre womöglich verklärten Auge gleicht die Szene dem Schlüsselbild aus "Titanic". Bloß, dass die Hauptdarsteller nicht Kate Winslet und Leonardo di Caprio waren, sondern -beinahe ebenso malerisch - Per Mertesacker und Benedikt Höwedes. Sobald die deutsche Mannschaft auf der Heimkehr von ihren Beutezügen in Recife, Rio oder Porto Alegre die Fähre betreten hatte, nahmen die beiden Männer ihren angestammten Platz am Bug ein, um den Moment zu zelebrieren. Aus banaler Gewohnheit war ein feierliches Ritual geworden. Unter den beiden rauschte der Rio Joao de Tiba, so breit und so majestätisch wie der River Shannon im Lied der "Pogues", über ihnen leuchtete der Sternenhimmel, und ein paar Meter weiter auf dem übrigens bemerkenswert rostigen Kahn saß Oliver Bierhoff. Und er war wahrscheinlich sehr zufrieden mit sich selbst, denn genau so hatte er sich alles vorgestellt. Auch die romantische Fährentour gehörte zum Plan des Teammanagers für die ganz besondere Unterkunft der Nationalmannschaft während der WM 2014.

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