Deutsches Tennis-Team:Tommy Haas will beim Davis Cup antreten

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"Mit Tommy steigen unsere Chancen": Tommy Haas will das deutsche Team beim Davis Cup unterstützen. (Foto: dpa)

Tommy Haas will das deutsche Davis-Cup-Team im schweren Erstrundenspiel gegen Spanien verstärken. Deutschland verkürzt den Rückstand auf die zweitplatzierten Engländer in der Uefa-Fünfjahreswertung. Der in Katar festgehaltene französische Fußball-Profi Zahir Belounis ist wieder in seiner Heimat.

Tennis, Davis Cup: Tommy Haas will das deutsche Davis-Cup-Team im schweren Erstrundenspiel gegen Spanien Ende Januar verstärken. Neben dem Tennis-Routinier kündigte auch Philipp Kohlschreiber in einem gemeinsamen Interview am Freitag in der Bild seinen Start in der Partie in Frankfurt an. Der Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB), Karl-Georg Altenburg, hatte am Dienstag erklärt, dass er mit dem Start der beiden besten deutschen Spieler rechnet. "In den letzten Jahren gab es immer wieder Schwierigkeiten mit dem DTB, da kommt wenig Hilfe. Trotzdem ist mein Plan, zu spielen", sagte Haas. Der 35-Jährige fügte hinzu: "Für mich wäre es wichtig zu wissen, dass Philipp auch dabei ist, damit wir die beste Mannschaft haben." Kohlschreiber betonte: "Ich werde spielen. Mit Tommy steigen unsere Chancen. Vielleicht schaffen wir das Tennis-Wunder. Das wäre ein richtig gutes Signal." Der Augsburger unterstrich, frühere Unstimmigkeiten mit Haas seien ausgeräumt. Dieser äußerte im Gegenzug Respekt für Kohlschreiber.

Davis-Cup-Teamchef Carsten Arriens will Mitte Dezember die ersten drei Spieler für das Duell vom 31. Januar bis 2. Februar 2014 nominieren. Der vierte Profi soll dann im Januar benannt werden. Die Spanier hoffen auf einen Einsatz von Rafael Nadal. Eine Zusage der Nummer eins der Welt wird aber von dessen Abschneiden bei den Australian Open in Melbourne abhängen. Das Finale beim ersten Grand-Slam-Event 2014 findet nur fünf Tage vor dem Davis Cup statt.

Fußball, Uefa-Fünfjahreswertung: Durch die Europa-League-Siege von Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg hat Deutschland den Rückstand in der Uefa-Fünfjahreswertung auf die zweitplatzierten Engländer leicht verkürzt. Mit 75,498 Punkten liegt die Fußball-Bundesliga nun 2,822 Zähler hinter der Premier League auf dem dritten Platz. Spanien führt das Ranking mit 84,855 Punkten weiter souverän an. In der Champions League hatten die deutschen Teams zuvor wichtige Punkte in den direkten Duellen mit England verspielt. Erst am Mittwoch war Bayer Leverkusen von Manchester United mit 0:5 deklassiert worden. Von sieben Spielen gegen englische Mannschaften gewannen die Bundesligisten nur zwei.

Die vier deutschen Startplätze in der Champions League sind aber in den nächsten Jahren kaum gefährdet. Der Vorsprung auf die viertplatzierten Italiener beträgt derzeit komfortable 14,226 Punkte. Nur die ersten Drei des Rankings haben drei fixe Starter in der Königsklasse, der Liga-Vierte kann sich in Playoff-Spielen ebenfalls qualifizieren. Spanien und England sind in den europäischen Wettbewerben noch mit allen sieben gestarteten Mannschaften vertreten, aus der Bundesliga war der VfB Stuttgart in den Europa-League-Playoffs auf der Strecke geblieben.

Fußball, Zahir Belounis: Der in Katar gestrandete französische Fußball-Profi Zahir Belounis hat sein Ziel nach langem Kampf erreicht. Am Donnerstagvormittag verließ der 33-Jährige das Emirat vom Flughafen von Doha aus in Richtung Paris und landete dort am Abend. "Teilweise haben sie mich zerstört", sagte Belounis anschließend an der Seite seiner Frau und seiner beiden Töchter vor Duztenden Reportern und Kamerateams: "Es war Erpressung, aber ich habe nicht nachgegeben." Belounis fügte an, dass es "noch nicht vorbei ist" und betonte, dass er "kein Problem mit Katar" habe: "Mein Problem betrifft allein den Klub." Belounis hatte nach fast eineinhalbjähriger Leidenszeit am Mittwoch seine Ausreisegenehmigung erhalten. Er war im Gastgeberland der WM 2022 Opfer des Kafala-Systems. Als Bürge hat Belounis' Verein bei dessen Einreise den Pass bis zum Vertragsende eingezogen. Nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung hatte der Klub das für eine Ausreise nötige Dokument nicht mehr herausgerückt.

Wie Spiegel Online nach Angaben von Freunden des Franzosen berichtete, hatte Belounis seine Freilassung nur erreicht, weil er mit einer "rückwirkenden Kündigung" auf jegliche Ansprüche gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber verzichtete. Er soll sich in der Erklärung sogar für seine Vereinswohnung bedankt haben müssen. 2010 war Belounis zum katarischen Armeeklub Al-Jaish gewechselt und hatte den Verein als Kapitän in die erste Liga geführt. Danach wurde er nicht mehr gebraucht. Sein Vertrag besitzt zwar noch bis 2015 Gültigkeit, Gehalt hatte Belounis aber schon seit Monaten nicht mehr gesehen.

Fußball, Fifa-Weltrangliste: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht auch nach Abschluss der Qualifikationsphase für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien auf Platz zwei der Fifa-Weltrangliste. Dank der Resultate in den Test-Länderspielen in Italien (1:1) und England (1:0) hat die DFB-Elf Platz zwei hinter Welt- und Europameister Spanien gefestigt. Auf den Plätzen drei und vier stehen Argentinien und Kolumbien. Portugal schaffte es dank zweier Siege in den europäischen Playoff-Partien gegen Schweden auf Rang fünf und rückt somit ebenso wie WM-Gastgeber Brasilien zurück in die Top 10. Die größten Verlierer sind Belgien und England. Beide Nationen haben zwar die Qualifikation für die WM-Endrunde in Brasilien ungeschlagen überstanden, verloren aber durch jeweils zwei Niederlagen in Test-Länderspielen ihre Plätze in den Top 10. Belgien büßte sechs Plätze ein und ist nun Elfter, England verlor drei Plätze und ist nun nur noch Dreizehnter. Außer der Ukraine (18.) sind alle Mannschaften der Top 20 für die Weltmeisterschaft in Brasilien qualifiziert. Mit Kamerun (51.), Südkorea (54.) und Australien (59.) sind nur drei WM-Teilnehmer außerhalb der Top 50 klassiert.

Fußball, Wettskandal: Der Manipulationsskandal im englischen Fußball zieht immer größere Kreise. Der auf der Insel festgenommene Wettpate aus Singapur hat nach Angaben der britischen Tageszeitung The Telegraph erklärt, dass er weltweit Spiele manipuliert habe, darunter auch WM- und WM-Qualifikationsspiele. In den aufgezeichneten Gespräche mit einem verdeckt arbeitenden Ermittler hatte der Wettpate damit geprahlt, dass er "überall auf der Welt" Spiele manipulieren könne: "Ich mache es in Australien, Schottland, Irland, in Europa. Bei der Weltmeisterschaft. Bei WM-Qualifikationsspielen." Auf Nachfrage bestätigte er, "mindestens 15 Spiele" bei Weltmeisterschaften "gekauft" zu haben. Zudem habe er eine komplette afrikanische Nationalmannschaft kontrolliert.

Am Donnerstagabend wurde Klage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der Wettmafia erhoben. Chann Sankaran (33) aus Singapur und Krishna Sanjey Ganeshan (43), der die Staatsbürgerschaften aus Singapur und Großbritannien besitzt, werden wegen Verschwörung und Betrugs angeklagt. Zudem sei eine weitere Person festgenommen worden. Das berichten die BBC und Sky News HD auf ihren Homepages. Zuvor hatte The Telegraph gemeldet, dass es zu insgesamt sechs Verhaftungen von Verdächtigen am vergangenen Dienstag und Mittwoch durch die National Crime Agency (NCA) gekommen sei. In dem Bericht war auch die versteckten Signale angeheuerter Spieler detailliert beschrieben worden.

Demnach soll der festgenommene Mittelsmann des Wettsyndikats aus Singapur in einem verdeckt aufgenommenen Video eines fingierten Verhandlungsgespräches schildern, dass Gelbe Karten für einen bestimmten Spieler innerhalb der ersten zehn Spielminuten ein Zeichen an die Mafia für den Verlauf der jeweiligen Begegnung in den vorher abgesprochenen Bahnen bedeuten. Der jeweilige Spieler soll für seine Botschaft umgerechnet 6000 Euro erhalten.

Basketball, Euroleague: Die Brose Baskets Bamberg geraten in der Euroleague immer mehr unter Druck. Trotz einer couragierten Vorstellung unterlag der deutsche Meister dem weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter Real Madrid am siebten Spieltag 69:89 (38:43). Mit zwei Siegen und fünf Niederlagen sind die Franken in der Gruppe B weiterhin Fünfter, nur vier Teams kommen weiter. Beste Werfer im Team von Trainer Chris Fleming waren Sharrod Ford und Maik Zirbes mit jeweils zwölf Punkten. Auch Anton Gavel traf in der mit 6800 Zuschauern ausverkauften Arena zweistellig (11). Beim spanischen Meister traf Nikola Mirotic (20) traf am häufigsten. Eine Woche nach dem enttäuschenden Auftritt beim französischen Vizemeister Straßburg IG (72:83) traten die Bamberger selbstbewusst auf und hielten die Begegnung lange spannend. Im Gegensatz zum Hinspiel, als Bamberg in Spanien chancenlos gewesen und mit 58:98 untergegangen war, war ein Sieg auch zweieinhalb Minuten vor Schluss noch möglich. Erst als der frühere NBA-Profi Rudy Fernandez zum 80:69 traf, konnte Bamberg nicht mehr antworten.

Basketball, Bundesliga: Basketball-Nationalspieler Johannes Lischka will nach überstandener Hirntumor-OP noch vor dem Jahreswechsel auf das Feld zurückkehren. "In zehn Tagen werde ich wieder ins Training einsteigen", sagte der Flügelspieler von Bundesligist Walter Tigers Tübingen bei Sport1, "vielleicht stehe ich schon in diesem Kalenderjahr wieder auf dem Platz." Der 26-Jährige hatte sich vor zwei Wochen einem sechsstündigen Eingriff unterzogen. Dabei war eine Geschwulst entfernt worden. "Ich bin froh, dass es frühzeitig erkannt wurde. Ich habe in den Wochen davor schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt und war frustriert", sagte Lischka: "Jetzt bin ich manchmal noch etwas schläfrig, aber es wird von Tag zu Tag besser."

Zuetzt hat Lischka "auch schon wieder ein paar Bälle geworfen. Mir geht es relativ gut". Das Ziel des 13-maligen Nationalspielers für die kommenden Wochen ist klar: "Ich möchte so schnell wie möglich zurück auf den Court."

Curling, EM: Ein Jahr nach ihrem Absturz in die Zweitklassigkeit haben die deutschen Curling-Männer die Rückkehr in Europas Elite geschafft. Die Auswahl des CC Hamburg um Skip John Jahr bezwang am Mittwoch bei der B-EM im norwegischen Stavanger Ungarn mit 7:1 und schaffte damit den direkten Wiederaufstieg in die A-Gruppe. Für die deutschen Männer war es der achte Sieg im achten Spiel. Nun ist am Freitag sogar noch die Qualifikation für die WM im kommenden Jahr in China möglich. Auch die Frauen, die den Klassenverbleib sicher haben, wahrten trotz der 5:7-Niederlage gegen Schweden ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft.

Shorttrack: Gut zwei Monate vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi hat sich die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) von Shorttrack-Bundestrainer Mike Kooreman getrennt. Die DESG zog damit die Konsequenzen aus der bislang enttäuschend verlaufenen Saison, in der sich nur Robert Seifert und die erst 15-jährige Anna Seidel (beide Dresden) für die Winterspiele (7. bis 23. Februar) in Russland qualifizieren konnten. Nachfolger des Niederländers Kooreman wird dessen Assistent Miroslaw Bojadschiew. Der bislang auch für die Junioren zuständige Bulgare wird zunächst bis zum Saisonende das Amt übernehmen.

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