Dass man beim FC Bayern sehr wohl sehr glücklich war, zeigte sich in den kleinen Gesten und Geschichten des Abends. Bestes Beispiel auch hierfür: Pep Guardiola. Nicht nur, dass ihm die schiefe Krawatte egal war. Der Katalane - sonst streng auf den Schutz seiner Privatsphäre bedacht - ließ unmittelbar nach Schlusspfiff tief in seine Seele blicken.
Während seine Spieler an der Mittellinie Ringelreihen tanzten, saß er auf der Trainerbank und telefonierte. Mit wem er da gesprochen habe, wollten die Reporter hinterher wissen. "Mit meiner Frau", sagte Guardiola, räusperte sich, mehr sagte er nicht. Musste er auch nicht. Allein die Tatsache, dass er sein Glück zuallererst mit seiner Frau teilen wollte, zeigte ja, wie viel ihm der Triumph bedeutet.
Einmal noch, ganz kurz, wurde Guardiola auf der Pressekonferenz sentimental. Als er die Meisterschaft Uli Hoeneß widmete, "der wichtigsten Person in diesem Verein". Dann aber meldete sich der kühle Perfektionist in ihm zurück. Die Liga sei zwar entschieden, doch müsse man die übrigen sieben Spiele jetzt nutzen, um "unser Tempo, unseren Rhythmus in jedem Spiel zu verbessern." Schließlich gebe es ja noch den DFB-Pokal und die Champions League, "das wird sehr, sehr schwierig".
Dann stand er auf, schüttelte Hertha-Trainer Jos Luhukay die Hand, schlenderte in Richtung Ausgang und rückte die Krawatte zurecht. Der FC Bayern hat noch einiges vor.