DFB-Team, Kevin Großkreutz: Kevin Großkreutz will von Dönerläden und Hotellobbys nichts mehr hören. Den 25 Jahre alten Fußball-Nationalspieler von Borussia Dortmund nerven Fragen nach seinen Eskapaden kurz vor dem WM-Turnier, wie er auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) deutlich zu verstehen gibt. "Ganz ehrlich - ich finde das nicht sonderlich lustig", sagte Großkreutz auf dfb.de auf die Frage, ob er froh sei, dass es im deutschen Quartier Campo Bahia keinen Dönerladen gebe. "Es gibt hier auch keine Hotellobby, das wäre bestimmt als Nächstes gekommen", ergänzte der Dortmunder und betonte dann: "Ich finde nicht, dass diese Geschichten Thema des Gesprächs sein sollten."
Der DFB wies am Freitag im WM-Quartier Campo Bahia explizit darauf hin, dass man bei dem Gesprächs-Auftakt nicht die Absicht gehabt habe, "Großkreutz zu veralbern". Vielmehr habe der Profi selbst beabsichtigt, auf diese Art das unerfreuliche Thema ein für alle Mal abzuschließen. Nach dem Pokalfinale (0:2 n.V.) mit Borussia Dortmund gegen Bayern München am 17. Mai hatte er in den frühen Morgenstunden angetrunken in der Lobby eines Berliner Hotels uriniert. Großkreutz findet, dass zu diesem Thema alles gesagt ist, stellte aber klar: "Und schon gar nicht finde ich, dass es mir zusteht, bei einer Verharmlosung mitzumachen. Ins Lächerliche werde ich meinen Fehler bestimmt nicht ziehen. Ich habe einige Menschen enttäuscht, auch meine Familie und mich. Aber mehr, als um Entschuldigung bitten, kann ich nicht machen. Und das habe ich getan."
Deutschland, Müller-Wohlfahrt: Nach dem WM-Aus von Franck Ribéry hat Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt die Anschuldigungen des französischen Verbandes "mit aller gebotenen Nachhaltigkeit" zurückgewiesen. Frankreichs Team-Mediziner Franck Le Gall hatte dem Rekordmeister vorgeworfen, den Fußball-Profi trotz dessen chronischen Rückenleidens fitgespritzt zu haben - in München habe Ribéry "eine Spritzenangst" entwickelt. In einer Erklärung seines Anwalts erwiderte Müller-Wohlfahrt am Freitag, der Edeltechniker habe "keine panische Angst vor Spritzen" und vor dem Turnier in Brasilien "lediglich die in Frankreich empfohlenen Behandlungen mit Kortison abgelehnt".
Uruguay, Luis Suarez: Englands fürchtet sich vor dem erfolgreichsten Torschützen der Premier League in der vergangenen Saison. "Oh nein", schrieb die Boulevard-Zeitung The Sun zu einem Bild, das Uruguays Stürmer Luis Suárez in artistischer Aktion zeigt: "Es sieht aus, als wäre er fit." England ist bei der WM in Brasilien am 19. Juni der zweite Gruppengegner von Uruguay. Suárez, zum besten Spieler der englischen Meisterschaft 2013/2014 gewählt, hatte sich am 11. Mai in einem Ligaspiel am Knie verletzt. Vor rund drei Wochen war der Stürmer vom FC Liverpool operiert worden. Am Donnerstag stieg er wieder voll ins Training ein. Ob ihn Trainer Óscar Tabárez an diesem Samstag beim Auftaktmatch in Fortaleza gegen Costa Rica bereits einsetzt, ist aber noch offen.
Fernsehen, ZDF: Das ZDF hat sich am Freitag für Tonprobleme bei der Übertragung von der Eröffnungsfeier der Fußball-WM entschuldigt. "Bei der Übertragung der Eröffnungsfeier hatte der Host Broadcaster HBS, der für die Erstellung des Weltsignals verantwortlich ist, in Brasilien mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Dies hat zu Tonproblemen geführt, die sich nicht nur auf die ZDF-Übertragung, sondern auch auf andere internationale Sender ausgewirkt haben", hieß es in einer Stellungnahme des Mainzer Senders. Kommentator Béla Réthy war nur schwer zu verstehen. "Um den scheppernden Ton zu beheben, musste ein Headset ausgetauscht werden", teilte das Zweite mit. Bereits während der Sendung habe HBS intensiv daran gearbeitet, die Probleme zu lösen. Das ZDF sei in direktem Austausch, um solche Schwierigkeiten für künftige Übertragungen auszuschließen.
Ghana, Kevin-Prince Boateng: Entgegen ersten Angaben seines ghanaischen Fußballverbandes GFA hat Bundesliga-Profi Kevin-Prince Boateng am Donnerstagabend doch nicht am Geheimtraining der Afrikaner in Maceió teilgenommen. Das teilte der deutsche WM-Gruppengegner am Freitagmorgen (Ortszeit) mit. Nach ghanaischen Medienangaben handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, weil der Fußball-Bundesligaprofi nach dem 4:0-Sieg im Testspiel Anfang der Woche gegen Südkorea leicht angeschlagen sei. Für Freitag hatte Trainer Kwesi Appiah eine weitere Trainingseinheit angesetzt. Ob Boateng daran würde teilnehmen können, war zunächst unklar. Die Ghanaer starten am Montag in Natal gegen die USA ins Turnier.
Costa Rica, Auftakt: Costa Ricas Kapitän Bryan Ruiz ist vor dem ersten WM-Spiel seines Teams gegen Uruguay von einem erfolgreichen Start überzeugt. "Wir können eine Menge Leute überraschen", sagte der 28-Jährige am Freitag fifa.com. Über Uruguay, das am Samstag (21.00 Uhr MESZ) erster Gegner der Ticos bei der Fußball-WM ist, sagte er: "Sie haben vor vier Jahren in den Playoffs gegen uns gewonnen. Also haben wir noch eine Rechnung mit ihnen offen." Der Mittelfeldspieler von PSV Eindhoven will mit Costa Rica zum zweiten Mal nach 1990 das Achtelfinale einer WM erreichen. "Sie waren Helden, aber wir wollen noch weiter kommen. Wir wollen eine neue Geschichte schreiben", sagte er mit Blick auf die Mannschaft von vor 24 Jahren. In der Außenseiterrolle in der Gruppe D mit England und Italien fühlt sich Ruiz sehr wohl. "Jeder redet über die anderen Teams in der Gruppe. Jeder schaut auf uns, als ob wir nur hier wären, um besiegt zu werden. Das ist gut, das nimmt uns den Druck." Seine erste WM will Ruiz nutzen, um sich mit guten Leistungen zu präsentieren. "Ich habe so hart gearbeitet, um hier zu sein. Ich habe dafür gekämpft und werde diese Chance nicht verstreichen lassen", kündigte er an. "Jetzt hier in Brasilien als Kapitän zu sein, das macht mich sehr stolz."
Niederlande, Louis van Gaal: Louis van Gaal ist kein Geheimniskrämer. Anders als sonst üblich gestattete der niederländische Bondscoach den Medienvertretern, das Abschlusstraining vor dem WM-Auftaktspiel gegen Titelverteidiger Spanien an diesem Freitag (21.00 Uhr) komplett zu verfolgen. Anschließend gab van Gaal in der Pressekonferenz in Salvador am Donnerstagabend alle elf Spielernamen der Startformation bekannt. "Warum soll ich ein Geheimnis daraus machen? Ich vertraue allen meinen Spielern. Und man muss sich auf ein Spiel gut vorbereiten, auch auf den entsprechenden Positionen", sagte van Gaal. Auch die letzte noch offene Frage wurde geklärt. Jonathan de Guzman spielt neben Nigel de Jong im defensiven Mittelfeld. Vorne vertraut van Gaal den drei erfahrenen Offensivkräften Wesley Sneijder, Arjen Robben und Robin van Persie.