Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Wenn Schreihals und Riesenbaby um Gold kämpfen

Britta Steffen, Robert Harting, Fabian Hambüchen, Timo Boll - es finden sich bekannte Namen in der deutschen Olympia-Mannschaft. Einige Sieganwärter nimmt die Öffentlichkeit aber nur alle vier Jahre wahr. 25 Medaillen-Hoffnungen des deutschen Olympiateams.

Jürgen Schmieder

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Ralf Schumann

Olympia 2012

Quelle: dpa

Britta Steffen, Robert Harting, Fabian Hambüchen, Timo Boll - es finden sich bekannte Namen in der deutschen Olympia-Mannschaft. Einige Sieganwärter nimmt die Öffentlichkeit aber nur alle vier Jahre wahr. 25 Medaillen-Hoffnungen des deutschen Olympiateams.

Von Jürgen Schmieder

Ralf Schumann: Mancher Sportler errechnet seine Trainingsleistung in geschwommenen Kilometern, mancher in getragenen Medizinbällen oder absolvierten Drehungen am Reck. Ralf Schumann rechnet in Patronen. 40.000 pro Jahr feuert er ab, um sich mit seiner Pardini Kaliber .22 auf Wettkämpfe vorzubereiten. Schumann ist dabei überaus erfolgreich: Mit der Schnellfeuerpistole gewann der gläubige Christ drei Gold- und zwei Silbermedaillen bei sechs Olympiateilnahmen und ist damit Deutschlands erfolgreichster Schütze bei Sommerspielen. Auch in diesem Jahr soll es noch mal eine Medaille geben, der 50-jährige gebürtige Meißener sagt: "Wenn ich meine Technik umsetze, ergeben sich die Ringzahlen und eine gute Platzierung ganz von alleine."

Finale der 25 Meter Schnellfeuerpistole: 3. August.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Julius Brink und Jonas Reckermann

Beach-Volleyball Grand Slam 2012

Quelle: dpa

Julius Brink und Jonas Reckermann: Mit der Verteidigung ihres Europameistertitels haben sich die Beachvolleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann vor wenigen Wochen zurückgemeldet. Nach Verletzungssorgen zu Jahresbeginn ist das Duo aus Berlin rechtzeitig zum Jahreshöhepunkt topfit. Das Ziel für London ist deswegen klar: Im Sand auf dem "Horse Guards Parade"-Platz wollen die Weltmeister von 2009 nach ihrer ersten Olympia-Medaille greifen. "Wir wissen, dass wir zu den Kandidaten gehören", sagt Brink. Nach den Sommerspielen in Peking fanden Reckermann, 33, und Brink, 30, im Jahr 2009 zusammen und entwickelten sich schnell zu einem der dominierenden Teams in Europa. Der WM-Sieg in Italien sowie zwei EM-Titel unterstreichen das. "Wir machen uns in London deswegen keinen Druck, haben aber trotzdem hohe Ansprüche an uns selbst", sagt Reckermann.

Im Beachvolleyball werden neben dem Duo Brink/Reckermann auch dem Frauenteam Sara Goller/Laura Ludwig Außenseiterchancen eingeräumt.

Finale der Frauen: 8. August

Finale der Männer: 9. August

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Angelique Kerber

The Championships - Wimbledon 2012: Day Ten

Quelle: Getty Images

Angelique Kerber: Vor einem Jahr stand sie nach einer Pleitenserie noch kurz vor dem Karriereende, mittlerweile denkt Angelique Kerber gar an eine olympische Medaille. "Ein Traum wird wahr. An Olympia nimmt man vielleicht nur einmal in seinem Leben teil. Ich bin dabei und das als beste deutsche Tennisspielerin, unglaublich", sagte die Weltranglisten-Siebte. Bei der Olympia-Generalprobe in Wimbledon scheiterte Kerber erst im Halbfinale an Agnieszka Radwanska, auf der traditionellen Anlage an der Church Road werden Anfang August auch die Olympia-Medaillen vergeben. Expertinnen wie Martina Navratilova ("Angelique hat keine Limits") trauen Kerber kurzfristig den ganz großen Wurf zu. Kerber ist - gemessen an der Anzahl der Saisonsiege (45) - die derzeit erfolgreichste Spielerin im Tennis-Zirkus. "Natürlich habe ich diesen Traum", sagt sie, "er ist in meinem Kopf, wie bei jeder anderen Spielerin auch. Aber ich versuche, das auszublenden. Denn wenn ich immer nur an die Goldmedaille denke, geht gar nichts."

Chancen werden auch Sabine Lisicki eingeräumt, im Männer-Doppel haben Philipp Petzschner und Christopher Kas Chancen auf eine Medaille, auch das noch zu nominierende Frauen-Doppel sollte um eine Medaille spielen können.

Die Finals finden am 4. und 5. August statt, die Ansetzung wird kurzfristig festgelegt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Matthias de Zordo

'Gruenes Licht' fuer Speerwerfer de Zordo

Quelle: dapd

Matthias de Zordo: Matthias de Zordo war am 4. Juli einfach nur glücklich: "Ich freue mich darüber, dass der DOSB so viel Vertrauen in mich hat. Ich gehe davon aus, dass ich London in guter Form erreiche", sagte der Speerwerfer über seine Nominierung für die Olympischen Spiele. Der 24-Jährige hatte die Norm von 82 Metern nach einer Ellbogenverletzung mehrfach verfehlt, zwei Mal nur um wenige Zentimeter. Bei de Zordo handele es sich um einen amtierenden Weltmeister, der gezeigt habe, "dass er es bringen kann, womöglich mit einem einzigen Wurf im Finale", sagte DOSB-Präsident Thomas Bach zur Nominierung. Reist de Zordo verletzungsfrei an, kann er um eine Medaille werfen.

Finale im Speerwerfen: 4. August

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Betty Heidler

Leichtathletik-EM 2012 in Helsinki

Quelle: dpa

Betty Heidler: Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hält sich an das Motto aus dem Theater, dass einer missglückten Generalprobe eine grandiose Premiere folgt. Das Qualifikations-Aus bei der EM in Helsinki hat sie deshalb abgehakt: "Es war ein eindeutiger Fehler. Darauf werden wir in den nächsten Wochen den Fokus legen. Die Schlüsse aus dem Wettkampf waren schnell gezogen, und nun geht es mit Riesenschritten Richtung London", sagte Heidler, "ich will eine Medaille gewinnen." Der Berliner Welt- und Europameisterin fehlt noch eine olympische Medaille in ihrer Sammlung. 

Finale im Hammerwerfen: 10. August

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Robert Harting

Verabschiedung Berliner Olympiateilnehmer

Quelle: dpa

Robert Harting: Vor vier Jahren in Peking, da erreichte Robert Harting den vierten Platz - eigentlich eine gute Platzierung, doch Harting sagte damals nur: "Vierter will ich nie mehr werden." Seit diesem Erlebnis wurde er tatsächlich nur noch selten Vierter, viel öfter wurde er Erster: 2011 wurde er zum zweiten Mal nach 2009 Weltmeister, Ende Juni erstmals Europameister. Bei der EM machte der 27-Jährige nach seinem souveränen Sieg deutlich, dass er sich angesichts der chancenlosen Konkurrenz beinahe gelangweilt habe. Und möglicherweise wird es in London nicht viel anders: Die stärksten Konkurrenten des Weltmeisters aus Cottbus, der in diesem Jahr erstmals weiter als 70 Meter warf (70,66), sind Europäer. Allerdings hatten die beiden Besten bei der EM gefehlt: Litauens zweimaliger Olympiasieger Virgilijus Alekna (70,28 Meter im Juni) und Polens Ex-Europameister Piotr Malachowski (68,94).

Finale im Diskuswerfen: 7. August

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Hockey-Mannschaft der Frauen

Fanny Rinne ist zum vierten Mal bei Olympia dabei

Quelle: dapd

Hockey-Mannschaft der Frauen: Spätestens am 10. August wird Fanny Rinne ihr letztes Länderspiel bestreiten. An diesem Tag findet das Endspiel der Hockey-Wettbewerbe statt. "Es ist ein Privileg, wenn man bei den Olympischen Spielen aufhören kann", sagt Rinne, "die Entscheidung fühlt sich richtig gut an." Mehr als 320 Länderspiele hat die 32 Jahre alte Mannheimerin seit ihrem Debüt am 16. September 1998 bestritten. Die ersten Olympischen Spiele folgten 2000 in Sydney, Olympiagold 2004 in Athen war bislang der Höhepunkt der Karriere. Vielleicht folgt ja noch einer. Am 10. August. 

Übrigens gehört auch das deutsche Männerteam zu den Favoriten. Das Finale der Männer wird am 11. August ausgetragen.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Matthias Steiner

Vorschau: Auftakt im Prozess um Unfalltod der Frau von Gewichtheber Matthias Steiner

Quelle: ddp

Matthias Steiner: Es war der wohl emotionalste Moment der Olympischen Spiele 2008 in Peking: Nachdem Matthias Steiner mit einer Zweikampfleistung von 461 Kilogramm überraschend Gold gewonnen hatte, hielt er ein Foto seiner tödlich verunglückten Frau in die Kameras. Der gebürtige Österreicher, seit Anfang 2008 Deutscher, wurde mit dem Silbernen Lorbeerblatt sowie dem Bambi ausgezeichnet. Steiner ist inzwischen mit der Fernsehmoderatorin Inge Posmyk verheiratet, mit der er einen Sohn namens Felix hat. Sportlich konnte Steiner 2010 an seinen Erfolg von Peking anknüpfen und wurde Weltmeister im Stoßen sowie Zweiter im Zweikampf. Zuletzt allerdings hatten zahlreiche Verletzungen Steiners Vorbereitung auf London gestört, ein Einriss der Quadrizeps-Sehne im vergangenen September zwang ihn zu einer mehrmonatigen Pause. Aber Sensationen kann er ja, der Matthias Steiner.

Das Finale im Gewichtheben (105 Kilogramm und mehr) wird am 7. August ausgetragen.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Fabian Hambüchen

Deutsches Turn-Olympiateam besucht Musical 'Hinterm Horizont'

Quelle: dpa

Fabian Hambüchen: Fabian Hambüchen beweist sich in London schon zum dritten Mal auf der olympischen Turnbühne. Insbesondere am Reck gilt der ehemalige Weltmeister als Kandidat für die Goldmedaille. Der Achillessehnenriss im Januar vergangenen Jahres hatte den 24-Jährigen weit zurückgeworfen, war indes auch hilfreich für die weitere Karriereplanung gewesen: "Ich habe in dieser Phase gelernt, mehr auf meinen Körper zu hören und mit meinen Kräften besser hauszuhalten." Bislang konnte Hambüchen eine olympische Medaille gewinnen (2008 Bronze am Reck).

Der Teamwettbewerb der Männer findet am 30. Juli statt, das Einzel am Reck am 7. August.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Thomas Lurz

Thomas Lurz

Quelle: dpa

Thomas Lurz: Zehn WM-Titel, 25 internationale Medaillen, 26 deutsche Meisterschaften: Thomas Lurz hat in seiner Karriere viele Titel gewonnen, der des Olympiasiegers fehlt ihm noch. "2008 in Peking habe ich Bronze gewonnen. Jetzt ist natürlich die Goldmedaille das Ziel", sagt der 32-jährige Würzburger. Lurz will über zehn Kilometer im Serpentine Lake im Londoner Hyde Park gewinnen. "Ich würde gerne ein paar WM-Medaillen oder DM-Titel eintauschen, wenn ich dafür in London gewinne. Das sind meine dritten Olympischen Spiele, ich gehe da nicht als Tourist hin, alles andere ist mir wurscht, es gibt nur ein Ziel."

Das Rennen über zehn Kilometer findet am 10. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Ruder-Achter der Männer

Olympia 2012

Quelle: dpa

Ruder-Achter der Männer: Nach der Pleite von Peking ungeschlagen: Der Deutsche Ruderverband (DRV) geht zuversichtlich in die olympische Regatta. Eine historische Olympia-Pleite wie vor vier Jahren, als der DRV erstmals seit 52 Jahren ohne Gold geblieben war, erscheint eher unwahrscheinlich. Schon wenige Monate nach der Havarie auf der Regattastrecke im Shunyi Park hatte Verbandspräsident Siegfried Kaidel Besserung gelobt: "Ich möchte in London viermal unsere Nationalhymne hören." Als größte Gold-Hoffnung gilt der Deutschland-Achter. Seit dem letzten Rang von Peking und damit seit 34 Rennen ist die Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) unbesiegt.

Den deutschen Ruderern werden große Chancen eingeräumt, die Finals finden vom 1. bis 4. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Andreas Tölzer

Judo-WM - Andreas Tölzer

Quelle: dpa

Andreas Tölzer: Noch einmal will er das nicht erleben: Andreas Tölzer (links) im Moment der Niederlage im Finale der WM 2010 gegen den Franzosen Teddy Riner. "Ich habe im Vergleich zu 2008 noch einmal 13 Kilo draufgepackt, aber mein Körperfettanteil ist dabei gesunken. Dadurch bin ich kräftiger und schneller geworden und bin schwieriger zu werfen. Ich habe im Vorfeld alles getan, um so gut vorbereitet wie möglich zu sein." Tölzer gilt in der Gewichtsklasse über 100 Kilogramm als einer der Favoriten.

Das Finale in der Königsklasse des Judo (100 Kilo und mehr) findet am 3. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Ole Bischof

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Quelle: AFP

Ole Bischof: Ole Bischof geht entspannt in den Kampf um die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in London. "Der Druck ist immer so stark, wie man ihn sich selber macht. Ich glaube, ein kleiner Junge hat bei einer Westdeutschen Meisterschaft genauso viel Druck, wie ich bei Olympia. So weit die Theorie. Ob ich das am Wettkampftag umsetzen kann, ist eine andere Frage. Aber sobald das Kommando vom Kampfrichter kommt, weiß ich, was ich zu tun habe. Dann ist es mein Job, meinen Gegner auf die Matte zu legen." Der 32-jährige Judoka gewann bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking olympisches Gold in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm und gilt in diesem Jahr als Favorit.

Bischof könnte am 31. Juli im Finale stehen. Außerdem haben auch noch Claudia Malzahn, Romy Tarangul und Miryam Roper Chancen auf eine Medaille.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Nicolas Limbach

Fechter Limbach sieht sich auch als Schauspieler

Quelle: dapd

Nicolas Limbach: Fechter haben grundsätzlich das Problem, dass der Zuschauer aufgrund der Kleidung erst einmal nicht viel mitbekommt von den Emotionen während eines Wettkampfes - erst nach einem Treffer, wenn sich die Sportler den Schutz vom Kopf ziehen, entlädt sich die Spannung, man sieht Freude und Enttäuschung. Vor allem bei Nicolas Limbach: Der schreit, jubelt, animiert das Publikum zum Klatschen. Mit Erfolg: 2009 war er Weltmeister, im vergangenen Jahr WM-Zweiter - und er führt die Weltrangliste an. In London will der 26-Jährige das schaffen, was noch keinem deutschen Säbelfechter gelungen ist: Er will Olympiasieger werden. Und sagt: "Im Einzel orientiere ich mich an der Goldmedaille."

Das Finale der Säbelfechter findet am 29. Juli statt. Dazu haben die deutschen Fechter Medaillenchancen in den Mannschaftswettbewerben, die vom 2. bis 5. August ausgetragen werden.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Paul Biedermann

Olympia 2012

Quelle: dpa

Paul Biedermann: Wenn von den olympischen Schwimm-Wettbewerben gesprochen wird, dann geht es meist um das Duell zwischen Ryan Lochte und Michael Phelps. Aber über die 400 Meter Freistil gibt es da auch noch Paul Biedermann. Für den sind die Olympischen Spiele eine besondere Zeit, nicht nur wegen der Medaillen: "Plötzlich steht Roger Federer neben dir an der Salatbar und macht dasselbe Gesicht. Und Dirk Nowitzki kommt einem entgegengeschlurft und sagt: 'Na, haben wir gut gespeist?' - 'Aber klar doch, Dirk. Mahlzeit!' Olympia ist das Maß der Dinge."

Die 400 Meter Freistil der Männer finden am 28. Juli statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Dressur-Équipe

CHIO Aachen

Quelle: dapd

Dressur-Équipe: Im 19. Jahrhundert entstand das Dressurreiten als Vergleich zwischen Offizieren, das Regelwerk geht auf die militärischen Anforderungen der europäischen Kavallerien zurück. Seit 1912 ist die Sportart olympisch, der Schwede Carl Gustav Bonde wurde auf Emperor der erste Olympiasieger. Im Mannschaftswettbewerb hat seit 1984 stets die deutsche Equipe gewonnen, diese Tradition sollen Kristina Sprehe auf Desperados, Helen Langehanenberg auf Damon Hill (im Bild) und Dorothee Schneider auf Diva Royal fortsetzen.

Das Finale der Team-Dressur findet am 7. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Nadine Kleinert

Olympia 2012

Quelle: dpa

Nadine Kleinert: Man muss in der Weltjahresbestenliste ziemlich weit nach unten scrollen, um beim Kugelstoßen den Namen "Nadine Kleinert" zu finden. 19,67 Meter sind da vermerkt, das reicht gerade einmal für Platz sieben. Vor ihr liegen Nadzeya Astapchuk (21,39), Valerie Adams (21,11), Ewgenija Kolodko (20,22), Lijiao Gong (20,21) und zwei Stoßerinnen unter 20 Metern. Bei ihrem EM-Sieg in Helsinki schaffte Kleinert gar nur 19,18 Meter und sagte danach: "Das ist - wenn man ehrlich ist - keine Weite." Die 36-Jährige möchte beim wohl letzten großen Wettkampf - sie möchte Trainerin werden - dennoch für eine Überraschung sorgen.

Das Kugelstoßen der Frauen findet am 6. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Britta Steffen

Olympia 2012

Quelle: dpa

Britta Steffen: Vor einem Jahr in Shanghai war Britta Steffen am Tiefpunkt. Mit Platz 16 im WM-Vorlauf über 100 Meter Freistil schied die zweimalige Olympiasiegerin von 2008 aus und flüchtete aus China. Mittlerweile ist die 28-Jährige wieder in Form - und so schnell wie seit ihren Weltrekorden 2009 nicht mehr. "Ich bin auf jeden Fall total motiviert und glaube, dass ich wieder das Niveau habe, vorne mitzuschwimmen", sagte die Berlinerin, die bei den Europameisterschaften in Debrecen Ende Mai dreimal Gold und einmal Silber gewann. Dabei wunderte sie sich selbst über ihre Zeiten: "Damit hätte ich nicht gerechnet." Ihre Leistung von Peking, als sie über 50 und 100 Meter Freistil triumphierte, hält Steffen für nicht wiederholbar "Ich glaube, es wäre vermessen, von Gold zu sprechen. Wenn eine Medaille rauskäme, wäre das der absolute Hammer."

Das Finale über 100 Meter Freistil findet am 2. August statt, das über 50 Meter Freistil am 4. August.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Philipp Boy

Medientag im Olympiastuetzpunkt Kienbaum

Quelle: dapd

Philipp Boy: Trotz vieler Verletzungen wird Kunstturner Philipp Boy an den Start gehen. "Für Olympia heißt es: Zähne zusammenbeißen, Schmerzen ertragen, fertig", sagt Boy, "ich fühle mich nach dem Aufwachen manchmal, als wäre ich 60 Jahre alt. Aber Olympia entschädigt für alles." In London will der 24-jährige Sportsoldat aus Cottbus "voll auf Angriff" turnen, der WM-Silbermedaillengewinner von 2010 und 2011 trainiert deshalb einen Sprung mit besonderem Schwierigkeitsgrad: "Den Überschlag-Doppelsalto springe ich jetzt mit einer halben Drehung. Vor fünf Wochen habe ich ihn dann auch in einem Wettkampf gezeigt. Es hat wunderbar geklappt." Als Favoriten auf olympisches Gold sieht er allerdings den Japaner Kohei Uchimura: "Unter normalen Umständen ist er nicht zu schlagen."

Der Mehrkampf der Männer findet am 1. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:David Storl

Sportler, die schon jetzt als Olympia-Stars gehandelt werden

Quelle: dapd

David Storl: Es war eine der Riesenüberraschungen der Leichtathletik-WM 2011 im südkoreanischen Daegu, als David Storl (von den Medien liebevoll "Riesenbaby" getauft) den Wettbewerb im Kugelstoßen gewann. Die meisten seiner Rivalen haben den Chemnitzer, der am Tag der Olympia-Eröffnung (27. Juli) 22 Jahre alt wird, auch in London auf der Rechnung. Storl hat seine Kraftwerte im Vergleich zu Daegu deutlich verbessert, aber in Weite hat sich das bisher nicht niedergeschlagen. Der Steigerung auf 21,88 Meter bei der knappen Hallen-WM-Niederlage gegen den Amerikaner Ryan Whiting folgten im Sommer in sieben Wettkämpfen nur zwei 21-Meter-Stöße. Beim EM-Titel von Helsinki (21,58) packte David Storl eine passable Weite aus. "Ich will 22 Meter anbieten. Dann werde ich sehen, zu was das reicht", sagt er. 

Das Kugelstoßen der Männer findet am 3. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Patrick Hausding und Sascha Klein

FINA Diving World Cup

Quelle: dpa

Patrick Hausding und Sascha Klein: Wenn es da nur diese Chinesen nicht gäbe. "Gegen die will man immer gewinnen", sagt Patrick Hausding. Das Problem ist nur: Man kann kaum gegen sie siegen. Seit 2008 waren Patrick Hausding und Sascha Klein stets Europameister- doch die weltweite Bilanz liest sich so: Silber bei den Olympischen Spielen 2008, Vierte bei der WM 2009, Zweite bei der WM 2011. Nun wollen die beiden Gold in London gewinnen, Mut macht dabei nicht der Sieg bei der EM, sondern die Punktzahl im Finale. "463 Punkte sind eine echte Hausmarke", sagt Hausding. 

Bei den Frauen könnten Christin Steuer und Nora Subschinski über zehn Meter Synchronspringen (31. Juli) für eine Überraschung sorgen, das Finale der Männer findet am 30. Juli statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Judith Arndt

Olympia 2004 Athen Radsport

Quelle: dpa/dpaweb

Judith Arndt: Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen sorgte Judith Arndt für einen Eklat: Nach ihrem zweiten Platz zeigte sie ihren Unmut darüber, dass der BDR die Sprinterin Petra Rossner nicht in die Mannschaft aufgenommen hatte. Später entschuldigte sie sich dafür. Arndt gewann bereits bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta die Bronzemedaille auf der Bahn. Im vergangenen Jahr siegte sie bei der Weltmeisterschaft in Stockholm im Einzelzeitfahren auf der Straße und gilt deshalb in dieser Disziplin als aussichtsreiche Kandidatin.

Das Zeitfahren (Männer und Frauen) findet am 1. August statt.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Timo Boll

Olympia 2012

Quelle: dpa

Timo Boll: Timo Boll hat fast alles gewonnen, dem ehemaligen Weltranglistenersten fehlt nur noch eins: eine Einzelmedaille bei Olympia. Dass bei diesen Spielen pro Nation nur noch zwei Spieler starten dürften, kommt Boll im ewigen Kampf mit den starken Chinesen entgegen. "In Athen und Peking war ich noch ein bisschen zu verbissen, aber ich denke, dass ich jetzt die richtige Reife gefunden habe", sagt der Linkshänder. Neben der Einzelmedaille plant Boll auch ein gutes Ergebnis mit der Mannschaft - es soll wieder eine Medaille werden wie bei den Spielen 2008 (Silber).

Das Einzelfinale findet am 2. August statt, das Team-Endspiel am 8. August.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Stefan Nimke

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Quelle: AP

Stefan Nimke: Noch einmal ganz oben auf dem Podium stehen und eine große Karriere mit einem goldenen Andenken veredeln: Für Bahnradsprinter Stefan Nimke soll sich dieser Traum in London bei seinen wohl letzten Spielen erfüllen. Gemeinsam mit René Enders und Maximilian Levy geht der 34 Jahre alte Radfahrer im Teamsprint an den Start und zählt zu den Favoriten. Weitere Chancen auf olympisches Edelmetall wird es für Nimke aber wohl nicht geben. "Es sei denn, die 1000 Meter werden wieder olympisch."

Der Teamsprint der Männer findet am 2. August statt - auch das Frauenteam könnte an diesem Tag für eine Medaille sorgen.

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Deutsche Hoffnungen bei Olympia:Jennifer Oeser und Lilli Schwarzkopf

Oeser of Germany competes during the long jump event of the heptathlon at the IAAF World Championships in Daegu

Quelle: REUTERS

Jennifer Oeser und Lilli Schwarzkopf: Bei der EM in Helsinki konnte Jennifer Oeser (im Bild) kein Statement über ihren Leistungsstand abgeben - was vor allem daran lag, dass sie nicht an der EM teilnahm. Wie ihre Kollegin Lilli Schwarzkopf verzichtete sie auf den Wettkampf, um sich auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Die Favoriten im Siebenkampf sind die Britin Jessica Ennis und die Russin Tatjana Tschernowa, Oeser und Schwarzkopf werden Außenseiterchancen eingeräumt.

Der Siebenkampf findet am 3. und 4. August statt.

© SZ.de/hum/lala
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