Frankfurt/Main (dpa) - Für das deutsche Fußball-Nationalteam spielt der Protest gegen den Sponsorenvertrag des Weltverbands FIFA mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco derzeit keine größere Rolle. „Das ist aktuell in unserem Kreis kein Thema“, sagte Innenverteidigerin Sara Doorsoun von Eintracht Frankfurt in einer Medienrunde. Der Fokus gelte den Testspielen gegen England am Freitag (20.30 Uhr/ARD) im Londoner Wembley-Stadion und drei Tage später in Duisburg gegen Australien (18.30 Uhr/ZDF), erklärte die 32-Jährige.
106 Profifußballerinnen aus 24 Ländern hatten die FIFA dazu aufgefordert, den Vertrag mit Aramco zu beenden. Saudi-Arabien habe „Milliarden für Sport-Sponsoring ausgegeben, um von dem brutalen Ruf des Regimes in Bezug auf die Menschenrechte abzulenken“, heißt es in einem offenen Brief.
Doorsoun findet Handy-Verbot „ganz gut“
Unter anderem die deutsche Nationalspielerin Paulina Krumbiegel von Juventus Turin, die nicht im DFB-Kader für die Spiele in England und gegen Australien steht, sowie Bayern Münchens ehemalige Torhüterin Erin Nayler aus Neuseeland hatten den Brief unterzeichnet. Die Behandlung von Frauen in dem Land spreche für sich, hieß es in diesem weiter.
Beim DFB-Team läuft derweil die erste Gewöhnungsphase zwischen den Spielerinnen und Neu-Coach Christian Wück, der in Wembley sein Debüt als Bundestrainer geben wird. Auf die Frage, was sich unter dem Nachfolger von Interimstrainer Horst Hrubesch geändert habe, antwortete Doorsoun: „Ich muss mich dran gewöhnen, dass das Handy nicht auf dem Tisch liegen darf.“ Das sei auch beim Frühstück tabu, „finde ich aber ganz gut.“
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