Deutsche Eishockey Liga:Ungewöhnliche Entwicklung

l-r: Scott Valentine 22 (Augsburger Panther) trifft zum Siegtor gegen Danny aus den Birken 33 (EHC Red Bull Muenchen) zu

Kurz vor knapp: 20 Sekunden vor Ende der Verlängerung trifft Scott Valentine zum 2:1 für die Augsburger Panther gegen Danny aus den Birken und den EHC Muenchen.

(Foto: Christian Kolbert/kolbert-press/imago)

Nach dem 1:2 gegen die Augsburger Panther hat der EHC München 2021 alle sechs Spiele gegen direkte Konkurrenten um die vier Playoff-Plätze verloren. Und das vor dem Spitzenspiel gegen Mannheim.

Von Christian Bernhard

Don Jackson weiß um die Etikette - und hält sich verlässlich daran. Auch am Mittwochabend beendete der Trainer des EHC München seine Pressekonferenz-Ausführungen mit den Worten: "Viel Glück im nächsten Spiel, Tray." Was Jackson in diesem Moment nicht bewusst war: Das nächste Spiel von Tray Tuomie, dem Trainer der Augsburg Panther, ist gegen: München. Jacksons Laune war gut, er lächelte und scherzte mit Tuomie, obwohl sein EHC die Auswärtspartie bei den Augsburger Panther mit 1:2 nach Verlängerung verloren hatte. Trotz der Derby-Niederlage steht der EHC in der Süd-Gruppe der Deutschen Eishockey Liga (DEL) solide da, als Dritter ist er punktgleich mit dem zweitplatzierten ERC Ingolstadt, da er zuvor dreimal in Serie gewonnen hatte.

Nicht gefallen kann dem DEL-Meister der Jahre 2017, 2018 und 2019 allerdings eine Entwicklung, die ziemlich ungewöhnlich für ihn ist: Im Kalenderjahr 2021 haben die Münchner alle sechs Spiele gegen ihre direkten Konkurrenten um die vier Playoff-Plätze verloren. Sowohl gegen Tabellenführer Mannheim als auch gegen die Ingolstadt und Augsburg gab es je zwei Niederlagen; dreimal kassierten sie dabei jeweils sechs Gegentore pro Partie. Der EHC, auch in dieser Saison zusammen mit Mannheim der Topfavorit auf den Titel, hat nunmehr seit Wochen große Probleme gegen die anderen Großen.

Am Freitag könnte der EHC gegen Mannheim seine Negativserie beenden

In Augsburg funktionierte die EHC-Defensive. "Wir sind hinten kompakt und gut gestanden", sagte Verteidiger Yannic Seidenberg, der den EHC in Minute 37 per Nachschuss mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Die Münchner mussten aber nur 14 Sekunden nach Seidenbergs Treffer den Ausgleich von Marco Sternheimer hinnehmen. Auch danach blieb es dabei: Die Münchner erspielten sich zahlreiche Chancen, nutzten sie aber nicht. Die größte ließ Mark Voakes liegen, als er in der Verlängerung mit einem Alleingang am starken Panther-Torhüter Olivier Roy scheiterte.

20 Sekunden vor Ende der Verlängerung luchsten die Augsburger in der neutralen Zone Philip Gogulla die Scheibe ab - und Panther-Verteidiger Scott Valentine vollendete seinen Alleingang zum 2:1-Siegtreffer, indem er sie EHC-Torhüter Danny aus den Birken cool durch die Beine schob.

"Wir haben ein paar wichtige Fehler gemacht, das hat uns das Spiel gekostet", sagte Jackson. Seidenbergs simple Erklärung lautete so: "Wir haben viel Druck aufs Tor gemacht, die Scheiben aber nicht reingebracht und deshalb verloren." Bereits am Freitag bekommt der EHC im Heimspiel gegen die Adler Mannheim (20.30 Uhr) die Chance, seine Negativserie gegen die direkte Konkurrenz zu beenden. Seidenberg ist mit Blick auf die Defensivleistung und die kreierten Torchancen in Augsburg optimistisch. "Darauf", sagte er, "können wir aufbauen."

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