DDR-Radsportlegende Täve SchurDer Held, der keiner sein darf

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Gustav-Adolf „Täve“ Schur bei der Radweltmeisterschaft der Straßenamateure 1960 auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal.
Gustav-Adolf „Täve“ Schur bei der Radweltmeisterschaft der Straßenamateure 1960 auf dem Sachsenring bei Hohenstein-Ernstthal. (Foto: DB ZB/dpa)

Täve Schur, 94, das größte Radidol der DDR, soll in die „Hall of Fame“ – das fordern jetzt wieder viele. Egal, ob er Staatsdoping verharmlost und DDR-Unrecht romantisiert. Aber will Schur das überhaupt selbst? Ein Besuch in seiner Küche in Heyrothsberge.

Von Jakob Lüers, Heyrothsberge

Mit 94 Jahren hat sich Gustav-Adolf Schur von seinem letzten Fahrrad verabschiedet. Erst vor wenigen Tagen hat der größte Sportler der DDR, dazu wurde Schur mal von der Bevölkerung gewählt, seine „Rennmaschine“ verkauft, wie er sagt. „Stand eh nur noch rum.“ Auf dem Sattel sitzt Schur, genannt „Täve“, ohnehin schon seit einiger Zeit nicht mehr, sondern tuckert mit seinem roten Peugeot durch die Gegend rund um Magdeburg. Und er geht zu Fuß, jeden Tag mindestens einen bis zwei Kilometer. „Im Sitzen wird man keine 100 Jahre“, feixt er in seiner Küche bei Kaffee und Kuchen. Und als Radfahrer habe er schließlich sehr viel gesessen. Schur ist noch ziemlich fit. Er ackert im Garten, er liest auch viel. Man müsse bei ihm aufpassen, sagt er, „der Schur hat einen ziemlichen Weitblick“.

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