Der englische Schlussmann bestätigt ein Klischee, Maradona herzt Messi, die Mannschaft der Kims, Parks und Lees siegt, Otto Rehhagel wartet vergeblich auf das erste griechische WM-Tor. Der zweite WM-Tag in Bildern. Kraftpaket gegen Grätschkünstler: Englands Wayne Rooney (links) im Duell mitJay DeMerit. Zum Auftakt der Vorrundengruppe C kam England gegen die USA nicht über ein enttäuschendes 1:1 hinaus.
In der vierten Minute brachte Steven Gerrard die Briten in Führung: Er schob den Ball mit dem Außenrist zum 1:0 in die Ecke. Ricardo Clark kam zu spät, Torwart Tim Howard hatte keine Chance.
Nach 40 Minuten bestätigte sich allerdings ein gängiges Klischee: Englische Torhüter sind immer für einen Patzer gut. Hier sieht es noch so aus, als würde Robert Green das Schüsschen von Clint Dempsey problemlos halten, aber ...
... der Ball flutschte ihm aus den Händen und kullerte ins Tor. Green konnte sich strecken, wie er wollte - es stand 1:1.
Der Gesichtsausdruck von Englands Maskottchen David Beckham, der das Spiel auf der Ersatzbank verfolgte, verfinsterte sich.
Rooney stand unter besonderer Beobachtung, nachdem er in einem Testspiel den Schiedsrichter beschimpft hatte. Er protestierte zwar ab und zu gestenreich, eine gravierende Verfehlung unterlief ihm allerdings nicht. Er sorgte jedoch auch kaum für Torgefahr.
Für Torgefahr sorgte auf der anderen Seite Jozy Altidore (rechts): Er schüttelte in der 65. Minute Jamie Carragher ab und schoss. Green lenkte den Ball an den Pfosten - und hatte Glück, dass er von dort nicht ins Tor prallte.
Englands größte Chance hatte Shaun Wright-Philipps. Sein Schuss war allerdings so harmlos, dass er dem Ball erstaunt hinterher starrte. Es blieb beim 1:1.
Ein Küsschen von Argentiniens Fußballgott für den, der sein Nachfolger werden könnte: Nationaltrainer Diego Maradona (links) herzt Lionel Messi nach dem 1:0-Sieg gegen Nigeria.
Verteidiger Gabriel Heinze (Nummer 6) brachte Argentinien früh in Führung. Er warf sich artistisch in einen Eckball und köpfte die Kugel mit Wucht in den Winkel.
In der Folge scheiterten die argentinischen Angreifer (im Bild Gonzalo Higuain) immer wieder an Nigerias starkem Torwart Vincent Enyeama. Auch Weltfußballer Messi vergab etliche gute Chancen.
Maradona freute sich derweil jedes Mal, wenn der Ball zu ihm an den Spielfeldrand rollte. Er zeigte, dass er auch im feinen Zwirn das ein oder andere Kunststück drauf hat.
Auch die Bundesliga war beim Spiel im Ellis-Park-Stadion von Johannesburg vertreten: Hoffenheims Nigerianer Chinedu Obasi (links) trat gegen Münchens Argentinier Martin Demichelis an. Und sogar ein deutscher Stand auf dem Platz ...
... Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Ergolding leitete die Partie souverän. Hier diskutiert er mit Argentiniens Spielmacher Juan Sebastian Veron.
Die Nigerianer brachten die kompakte argentinische Defensive nur selten in Bedrängnis. Stürmer Yakubu Aiyegbeni (links) prallt gegen Walter Samuel alias "The Wall" (Die Mauer).
Und so blieb es beim 1:0 - die argentinischen Fans durften Jubeln. "Wir haben ein wichtiges Spiel gewonnen und sind auf dem richtigen Weg. Wir können der nächsten Partie gelassen entgegensehen", sagte Maradona.
So sehen die ersten Sieger der WM 2010 aus. Nachdem es am Eröffnungstag zwei Remis gegeben hatte, gewann Südkorea am Samstagmittag in Port Elizabeth mit 2:0 gegen Griechenland.
Für Griechenlands Trainer Otto Rehhagel war es das erste WM-Spiel seiner langen Karriere. Seit dem EM-Sieg 2004 wird er in Griechenland als Volksheld verehrt. Bei seinem WM-Debüt sorgte er für eine Überraschung ...
... denn die Griechen, die für ihre Mauertaktik bekannt sind, begannen mit zwei Stürmern: Angelos Charisteas (links) und Theofanis Gekas. Vielleicht wollte Rehhagel unbedingt, dass Griechenland sein erstes Tor bei einer Weltmeisterschaft erzielt.
Die erste Chance zum Premierentreffer hatte allerdings ein Verteidiger: Vassilis Torosidis verfehlte das Tor mit einer Direktabnahme. Dies sollte ...
... für lange Zeit die einzige Chance der Griechen bleiben. Denn danach übernahmen die Südkoreaner um Kapitän Ji-Sung Park (links) von Manchester United das Kommando.
Nach sieben Minuten führten sie vor, wie man ein Tor bei einer WM erzielt: Nach einem Freistoß kam Jung-Soo Lee am langen Pfosten an den Ball und drückte ihn über die Linie. Charisteas (Nummer 9) hatte den Südkoreaner aus den Augen verloren.
Du-Ri Cha vom SC Freiburg trieb das Spiel der Südkoreaner in der Anfangsphase immer wieder über die rechte Seite an. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf von Cha ...
... ließ Chung-Yong Lee im Strafraum zwei griechische Verteidiger aussteigen. Kurz bevor er schießen wollte, wurde er von Torosidis bedrängt und kam zu Fall. Schiedsrichter Michael Hester aus Neuseeland gab keinen Elfmeter.
Die griechische Offensive um Gekas (im Bild) fand lange Zeit überhaupt nicht statt. Südkorea schaltete bei Ballgewinn schnell um und war bei Kontern gefährlich.
In der 52. Minute kam Ji-Sung Park (links) nach einem Stockfehler von Lukas Vyntra (rechts) an den Ball. Park Er schüttelte Vyntra ab und schob den Ball überlegt gegen die Laufrichtung von Torwart Alexandros Tzorvas zum 2:0 ein. Griechenland tat danach mehr für die Offensive, doch der Mannschaft von Otto Rehhagel gelang kein Treffer - das Warten auf das erste WM-Tor geht weiter.