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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Manuel Neuer
Quelle: dapd
Xherdan Shaqiri glänzt mit völlig anderer Körpersprache als Franck Ribéry, Toni Kroos gibt zunächst den geisterhaften Lenker, lässt dann aber kräftig nach und Stürmer Mario Mandzukic wirkt mit seinen beiden Treffern wie der verschollene Bruder seines Teamkollegen Mario Gomez. Die Bayern beim 4:0 in Regensburg in der Einzelkritik.
Aus dem Stadion von Jürgen Schmieder.
Manuel Neuer: Hätte in der ersten Halbzeit durchaus zu den Bayern-Fans hinter ihm laufen und eine Party feiern können. Blieb lieber in seinem Tor stehen - und tat das, was von einem Torwart des FC Bayern an so einem Abend verlangt wird. Fing einen Schussversuch sicher und wehrte einen heftig aufs Tor geprügelten Ball mit den Fäusten ab. Fing in der zweiten Halbzeit außerdem gekonnt einige Flanken.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Philipp Lahm
Quelle: Bongarts/Getty Images
Philipp Lahm: Sah beim Warmmachen hinüber zu den alten Kollegen Hasan Salihamidzic und Mehmet Scholl, die sich mittlerweile als TV-Experten verdingen. Machte für einen Moment den Eindruck, an diesem Abend auch lieber bei einem Fernsehsender angestellt sein zu wollen. Probierte immer wieder das Zusammenspiel mit Arjen Robben - fragte sich nach einiger Zeit jedoch, ob das wirklich Arjen Robben vor ihm war. Umarmte in der Pause Salihamidzic. Lächelte dann über den Versuch eines Regensburgers, ihn zu tunneln. Spielte schließlich unaufgeregt weiter. Wird bestimmt mal ein toller TV-Experte.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Jérôme Boateng
Quelle: Bongarts/Getty Images
Jérôme Boateng: Köpfte zu Beginn des Spiels ambitioniert, aber erfolglos auf das Regensburger Tor. Begnügte sich danach erst einmal damit, bis zur Pause handgezählte 75 Kopfballduelle zu gewinnen, wenn die Regensburger wieder einmal den Ball nach vorne geprügelt hatten (verlor übrigens kein einziges). Sorgte nur ein Mal für Aufregung, als er Mitte der zweiten Halbzeit den Ball verlor und dem Gegner eine Chance ermöglichte. Da musste er aber auch dribbeln und durfte nicht köpfen.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Holger Badstuber
Quelle: Bongarts/Getty Images
Holger Badstuber: Sah, dass Menschen aus einem Hochhaus in das Jahn-Stadion hineinschauen können. Fand das recht lustig. Sah dann, dass seine Kollegen im Jahnstadion auch nur zuschauen. Fand das nicht so lustig. Sah kurz vor der Pause, dass Regensburg tatsächlich zwei Torchancen hatte. Fand das gar nicht lustig. Sah nach der Pause weitere Regensburger Gelegenheiten und Fehler seiner Kollegen. Fand das überhaupt nicht mehr lustig. Testete deshalb Stimmbänder durch Herumbrüllen und Schultergelenke durch wildes Herumrudern.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Emre Can
Quelle: Bongarts/Getty Images
Emre Can: Nicht unbedingt bekannt dafür, ein Linksverteidiger zu sein. Auch nicht unbedingt bekannt dafür, als Kandidat für einen Platz in der Startelf zu gelten. Seine Bemühungen in der Offensive wurden von Ribéry mit Kopfschütteln und Abwinken quittiert, sein Verhalten in der Defensive von Badstuber mit Kopfschütteln und heftigem Gebrüll. Ließ sich bisweilen allzu einfach überlaufen oder ausspielen. Tat dann offensiv wie defensiv lieber gar nichts mehr - machte selbst dabei noch gelegentlich Fehler.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Luiz Gustavo
Quelle: Bongarts/Getty Images
Luiz Gustavo: Zeigte zu Beginn, dass er Stellungsspiel und Rückpass ganz prima beherrscht wie auch die nicht zu unterschätzende Kunst, 90 Minuten lang die exakt gleiche Stundenkilometerzahl zu halten. Dass Trainer Jupp Heynckes kurz vor dem 1:0 Bastian Schweinsteiger vom Aufwärmen zur Einwechslung beorderte, dürfte ihm gegolten haben. Erhöhte das Tempo deshalb für eine Minute um einen km/h. Reduzierte sogleich wieder, als Schweinsteiger sich wieder aufwärmte. Hielt dieses Tempo bis zum Ende durch.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Toni Kroos
Quelle: Bongarts/Getty Images
Toni Kroos: Gab zu Beginn die unsichtbare Hand im Spiel der Münchner, die unauffällig Angriffe inszenierte und die Partie geisterhaft lenkte. Wurde Mitte der ersten Halbzeit immer unsichtbarer, unauffälliger und geisterhafter. Später wieder präsenter und mit schönen Zuspielen - ist aber einfach ein Freund des feinen Fußballs und nicht des mitreißenden Sports. Deshalb eher einer für Bundesliga-Partien denn für Pokalabende in Regensburg.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Thomas Müller
Quelle: dpa
Thomas Müller: Laut einer Studie der deutsche Spieler, der derzeit über den größten Markenwert verfügt - was weniger mit zu erwartender Transfersumme oder sportlichen Fähigkeiten zu tun, als vielmehr mit den Möglichkeiten zur Vermarktung. Konnte einige Bälle nicht kontrollieren, spielte auch einige Male recht kontrolliert zum Gegenspieler. Eine Szene symbolisierte seinen Abend: Er hatte seinen Körper schön eingesetzt und war in den Strafraum eingedrungen. Dort blieb er im Rasen hängen - und bekam die gelbe Karte wegen einer vermeintlichen Schwalbe.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Franck Ribéry
Quelle: dpa
Franck Ribéry: Verblüffte zunächst damit, dass sein Schuhwerk die gleiche neonpinke Nuance hatte wie die Beschriftung der Trikots. Verblüffte dann erst einmal gar nicht mehr. Resignierte oft und auffällig ob der Nichtbeachtung durch die Kollegen, untermalte das durch Seitwärtsbewegungen des Kopfes oder Abwärtsbewegungen mit der linken Hand. Verblüffte dann Kollege Mandzukic mit einer scharfen Hereingabe - der konnte einfach nicht mehr ausweichen und musste das 1:0 erzielen. Durfte zur Pause in der Kabine bleiben.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Arjen Robben
Quelle: dpa
Arjen Robben: Zu Beginn versicherte dem kundigen Zuschauer nur das eine halbe Nummer zu kleine Trikot, dass es sich da auf der rechten Außenbahn tatsächlich um Arjen Robben handelte. Forderte sonst kaum Bälle, dribbelte nicht und motzte auch nicht mit seinen Kollegen. Deutete dann mit einem fein geschnibbelten Freistoß an, dass er doch Arjen Robben sein könnte. Stellte in der zweiten Halbzeit klar, dass er keinesfalls Arjen Robben war: Überließ Kollegen Shaqiri einen Freistoß und freute sich sogar über dessen Treffer. Beschwerte sich nicht einmal über seine Auswechslung.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Mario Mandzukic
Quelle: dapd
Mario Mandzukic: Da sich Mario Gomez mit einer Verletzung beschäftigt und Claudio Pizarro mit dem stressfreien Ausklang der Karriere, scheint er derzeit ohne Konkurrenz im Angriffszentrum. Stellte in der ersten Halbzeit fest, dass diese Position beim FC Bayern einem Glühweinverkäufer an diesem Abend in Regensburg sehr nahe kam: Er wurde einfach nicht beachtet. Damit es einem Spaß macht, muss man humorlos Tore schießen, wie es Mario Gomez in den vergangenen beiden Jahren getan hatte. Hielt deshalb den Fuß in eine Hereingabe von Ribéry. War dann nicht mehr zu sehen, schoss jedoch kurz vor seiner Auswechslung noch einen Treffer. Genetiker sollten prüfen, ob er nicht Gomez' lange verschollener Zwilling ist.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Xherdan Shaqiri
Quelle: Bongarts/Getty Images
Xherdan Shaqiri: Kam in der Halbzeitpause für Ribéry - mit ähnlicher Statur und ähnlichem Schuhwerk ausgestattet wie der Franzose, allerdings mit komplett unterschiedlichem Gestenrepertoire. Winkte nie ab und schüttelte auch nie den Kopf. Dribbelte, flankte und drehte einen Freistoß ins rechte obere Eck. Wird wohl dennoch nur dann in die Startelf rücken, wenn sich Ribéry oder Robben verletzen - oder wenn Ribéry einen Gegenspieler verletzt und vom Platz gestellt wird.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Bastian Schweinsteiger
Quelle: dpa
Bastian Schweinsteiger: Schoss in der Halbzeitpause von der Mittellinie aus an die Latte. Lachte darüber, war ja schließlich kein Elfmeterschießen. Wurde 15 Minuten vor dem Ende eingewechselt, als die Partie längst entschieden war. Wusste nicht, ob er das als Zeichen werten sollte - und vor allem: als Zeichen wofür? Schlug ein paar schöne Bälle und lief zu jeder Zeit schneller als Kollege Gustavo.
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Der FC Bayern in der Einzelkritik:Claudio Pizarro:
Quelle: dpa
Claudio Pizarro: Kam kurz vor dem Ende für Mandzukic. Fand das recht lustig. Machte genau das, was Mandzukic zuvor gemacht hatte - schoss sogar ein Tor.