DEL 2:Zweite im Lotto

EV Landshut (rot) vs. Tölzer Löwen Landshut (Bayern/Deutschland) Eishockey Herren, DEL2, 20. Spieltag, Saison 2020/2021

Hier hat Maximilian Forster gegen seinen Vornamensvetter Franzreb noch das Nachsehen - später verwandelt der Landshuter zwei Penaltys gegen den Tölzer Torhüter.

(Foto: Michael Sigl via www.imago-images.de; imago/imago images/Michael Sigl)

Auch in Landshut haben die Tölzer Löwen prächtige Chancen zum Sieg, geben aber wie zuvor in Weißwasser im Penaltyschießen Punkte ab.

Von Andreas Liebmann, Bad Tölz

Leif Carlsson konnte wieder lächeln. Der schwedische Trainer des EV Landshut sieht ohnehin eher gemütlich aus, vor allem im Sitzen, wie am Dienstagabend bei der Pressekonferenz nach dem Heimsieg gegen die Tölzer Löwen. Die fast zwei Meter Körperlänge sieht man ihm dann nicht an. Mit roten Bäckchen unter der rundlichen Brille erklärte der 55-Jährige, dass ein Penaltyschießen nun mal "Lotto" sei - und "heute waren wir die glückliche Mannschaft". Sein Tölzer Pendant Kevin Gaudet blickte weit weniger fröhlich.

Gänzlich zerknirscht hatte auch Gaudet zuvor nicht geklungen, es war eben knapp, und immerhin hatte sein Team ja einen Punkt in diesem DEL-2-Derby geholt, nachdem es an selber Stelle die vorherigen drei Partien alle mit je einem Tor Unterschied verloren hatte. Letztlich aber hieß der Sieger einmal mehr Landshut, nachdem Max Forster den entscheidenden Penalty zum 3:2-Endstand verwandelt hatte.

Man muss wohl davon ausgehen, dass Carlsson zuletzt weniger gemütlich auf seine Spieler eingewirkt hatte, schließlich hatten sie 4:8 beim Tabellenschlusslicht Heilbronn verloren. Umso wichtiger sei nun dieser Sieg nach 1:2-Rückstand, auch für den Kopf, so der Schwede. Man habe gewusst, dass Tölz eine offensivstarke Mannschaft mit individueller Klasse habe, "wir wollten viel besser Defense spielen". Das gelang. Eine "sehr körperbetonte Mannschaft" sei dieser EVL, attestierte nun Gaudet: "Wenn sie eine gute Defense spielen wollen, ist es schwer, zu Chancen zu kommen." Landshut wollte. Zu Chancen kam Tölz zwar dennoch, letztlich aber sei Landshuts Torhüter Jaroslav Hübl der entscheidende Mann gewesen, der noch ein wenig besser pariert hatte als der Tölzer Maximilian Franzreb.

Gardiner trifft den Pfosten, Dibelka läuft allein aufs Tor zu - beide verpassen den Tölzer Siegtreffer

Dass die Löwen auch Landshut als Verlierer verließen, war ähnlich unglücklich wie ihre 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen in Weißwasser zwei Tage zuvor. Und ließ den Blick noch einmal auf den Kader wandern, der nach der Rückkehr von Niklas Heinzinger gerade 14 Feldspieler auswies. Landshut indes hatte in Maximilian Gläßl und Marco Baßler noch Personal vom Kooperationspartner Straubing erhalten.

Trotz allem wäre die Niederlage für Tölz vermeidbar gewesen, schon weil die Überzahlsituationen an diesem Tag entscheidend waren und die Strafe gegen Kenney Morrisson in der 54. Minute entsprechend bitter - Doppeltorschütze Marcus Power bestrafte sie mit dem Ausgleich, nachdem zuvor Marco Pfleger und Max French mit seinem 16. Saisontor die Partie vorübergehend gedreht hatten. In der Verlängerung hätten Reid Gardiner für Tölz und Robin Weihager für Landshut die Ziehung der Lottozahlen noch abwenden können (beide trafen den Pfosten), Sekunden vor Ende der Overtime lief dann Lubor Dibelka allein aufs Tor zu. Doch dort stand Hübl.

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