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Debatte um Torhüter:Löw: "Lasse mich nicht beeinflussen"

Der Bundestrainer positioniert sich in der Torwartfrage. Bielefeld und Stuttgart feiern Siege in der 2. Liga. Die New England Patriots trennen sich von Antonio Brown.

Meldungen im Überblick

DFB, Torhüter: Bundestrainer Joachim Löw nimmt die aufgeregte Torwart-Debatte rund um die Fußball-Nationalmannschaft gelassen. "Von so was lasse ich mich nicht beeinflussen. Das lässt mich völlig entspannt in die Zukunft blicken", zitierte die Bild am Sonntag den 59-Jährigen. Seit Tagen kocht eine Diskussion um DFB-Kapitän Manuel Neuer und seinen Stellvertreter Marc-André ter Stegen, der sich über seine Reservistenrolle beklagt hatte. Bayern-Keeper Neuer hatte die Äußerungen seines Nationalelf-Kollegen kritisiert, ter Stegen wiederum fand dies "unpassend".

Fahrt hatte der Zoff vor allem durch die Attacken der Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auf ter Stegen und die Verantwortlichen der Nationalmannschaft aufgenommen. Die Münchner Clubspitzen beklagten eine mangelnde Rückendeckung für Neuer bei der DFB-Auswahl. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte diese Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Löw hatte bei der Nationalmannschaft zu Jahresbeginn einen Zweikampf zwischen Neuer und ter Stegen um die Nummer eins ausgerufen, nachdem er zuvor den Münchner Schlussmann für den Sommer 2020 schon zum EM-Torhüter ernannt hatte. 2019 spielte bisher nur Neuer. Nach den jüngsten Äußerungen von ter Stegen versicherte der Bundestrainer, der Torwart des FC Barcelona werde seine Chance bekommen.

Formel 1, Qualifying: Formel-1-Pilot Charles Leclerc hat seinen Ferrari auch beim Großen Preis von Singapur auf die Pole Position gestellt. Im Qualifying am Samstag fuhr der Monegasse die Bestzeit und verwies Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) im Mercedes und seinen Ferrari-Teamrivalen Sebastian Vettel (Heppenheim) auf die Plätze zwei und drei. "Ich bin extrem glücklich", sagte Leclerc, "wir kamen hier her und wussten, dass diese Strecke schwierig für unser Auto sein würde. Aber wir haben ein paar Updates mitgebracht, und es ist schön zu sehen, dass sie so gut funktionieren."

Leclerc hatte Vettel die Pole mit der letzten schnellen Runde entrissen. Auch der Deutsche hatte sich "im Auto wohl gefühlt", sagte er: "Aber den letzten Versuch habe ich nicht gut hinbekommen. Und leider wurde die Strecke gegen Ende immer schneller." Hinter Vettel folgt Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) auf Platz vier, nur auf Rang fünf steht Valtteri Bottas (Finnland) im zweiten Mercedes, Renault-Pilot Nico Hülkenberg (Emmerich) geht von Rang acht ins 15. Saisonrennen. Hülkenberg wurde im Qualifying Neunter, sein direkt vor ihm platzierter Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien) wurde aber nachträglich disqualifiziert. Leclerc startet am Sonntag (14.10 Uhr MESZ/RTL und Sky) zum dritten Mal in Folge vom ersten Platz. Insgesamt holte er bereits die fünfte Pole in seiner ersten Saison bei Ferrari.

2. Bundesliga, Spieltag: Arminia Bielefeld setzt seinen Höhenflug in der 2. Fußball-Bundesliga fort und hat dem Tabellenschlusslicht SV Wehen Wiesbaden am Samstag klar die Grenzen aufgezeigt. Nach dem 5:2 (3:1)-Erfolg bei den noch sieglosen Wiesbadenern klettert die Arminia zumindest vorläufig auf Rang zwei. Für die überlegenen und weiter ungeschlagenen Gäste trafen Cebio Soukou (20. Minute), Fabian Klos (34. und 74.), Joan Simun Edmundsson (43.) und Andreas Voglsammer (52.). Die Krise des Tabellenschlusslichts spitzt sich nach der Pleite vor 4621 Zuschauern hingegen weiter zu. Manuel Schäffler (4., 56.) erzielte beide Treffer für die Hessen, Benedikt Röcker sah die Rote Karte (79./Notbremse).

Der VfB Stuttgart hat seine Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga trotz einer weitgehend schwachen Vorstellung vorerst ausgebaut. Die Schwaben setzten sich am Samstag mit 2:0 (1:0) gegen die SpVgg Greuther Fürth durch und holten damit ihren vierten Sieg im vierten Heimspiel. Daniel Didavi (2. Minute) und Neuzugang Philipp Förster (82.) sorgten vor 50 543 Zuschauern mit ihren Toren für den Sieg der Mannschaft von Trainer Tim Walter. Zumindest bis zum Spiel des Hamburger SV am Sonntag führt der VfB die Tabelle nun mit zwei Punkten vor dem nächsten Gegner Arminia Bielefeld an.

Football, NFL: Die New England Patriots haben sich nach nicht einmal zwei Wochen von Antonio Brown getrennt. Das gab der Super-Bowl-Champion am Freitag bekannt. "Wir wissen zu schätzen, dass viele Leute in den vergangenen elf Tagen hart gearbeitet haben, aber wir sind der Auffassung, dass es besser ist, jetzt getrennte Wege zu gehen", hieß es in einer knappen Mitteilung auf der Website der Franchise. "Danke für die Möglichkeit, Patriots", twitterte Brown. Sein Berater Drew Rosenhaus teilte unterdessen mit, Brown sei entschlossen, ein neues Team zu finden. "Antonio ist gesund und sucht nach der nächsten Gelegenheit. Er will das Spiel spielen, das er liebt und hofft, bald für ein anderes Team tätig zu sein."

Erst Anfang des Monats hatten sich die Oakland Raiders nach einem bizarren Streit vom Zugang getrennt. Es folgte der Wechsel zu Meister New England, dann wurden Vergewaltigungsvorwürfe bekannt. Browns frühere Fitnesstrainerin Britney Taylor beschuldigt den NFL-Profi, sich dreimal sexuell an ihr vergangen zu haben, die Sportlehrerin hat im US-Bundesstaat Florida Klage eingereicht. Zudem berichtete Anfang der Woche das Magazin Sports Illustrated, dass eine andere Frau Brown sexuelles Fehlverhalten vorwerfe. Nach Bekanntwerden des Berichts soll der Football-Spieler der Frau einschüchternde Nachrichten geschickt haben.

Brown hatte sich am Donnerstag erstmals im Gespräch mit Journalisten geäußert, ging Fragen nach der Klage aber aus dem Weg. Er fokussiere sich voll auf den Sport. Brown hat bisher sämtliche Anschuldigungen durch seine Anwälte zurückgewiesen. Ein Vergleichsangebot in Höhe von zwei Millionen Dollar soll er abgelehnt haben. Am Freitag hatte Sportartikelhersteller Nike zunächst bekannt gegeben, dass die Zusammenarbeit mit Brown beendet sei. Stunden später erfolgte das Aus bei den Patriots. Brown hat nur ein Spiel für New England gemacht, beim 43:0-Sieg bei den Miami Dolphins fing er einen 20-Yard-Touchdown-Pass von Quarterback Tom Brady - mit vier gefangenen Pässen für 56 Yards Raumgewinn war Brown der erfolgreichste Receiver der Gäste.

Eishockey, DEL: Der deutsche Meister Adler Mannheim hat in der Deutschen Eishockey Liga im ersten Schlagabtausch der Saison gegen den Vize EHC Red Bull München eine herbe Pleite kassiert. Die Mannschaft von Trainer Pavel Gross unterlag den Bayern am Freitag im Duell der Topfavoriten deutlich mit 2:7 (1:1, 0:3, 1:3) und erlitt nach dem 1:2 gegen die Kölner Haie die zweite Niederlage in Serie. Die Gäste ließen sich von der Mannheimer Führung durch Tommi Huhtala in der 7. Minute nicht lange beeindrucken und drehten die Partie durch die Treffer von Patrick Hager (19.), Trevor Parkes (23.), Keith Aulie (25.) und Maximilian Daubner (31.) zum zwischenzeitlichen 1:4. Huhtala konnte zwar auf 2:4 verkürzen (43.). Konrad Abeltshauer (59.), John Peterka (beide 59.) und Christopher Bourque (60.) erhöhten in den Schlussminuten jedoch auf einen Fünf-Tore-Abstand und schossen den EHC an die Tabellenspitze.

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