Debatte um Sun Yang:Jetzt auch Dopingfall bei Australiens Schwimmern

Nach dem Protest des Australiers Mack Horton gegen Sun Yang fliegt nun eine Athletin aus dem eigenen Team auf. Oliver Bierhoff ist künftig ohne Stimmrecht im DFB-Präsidium.

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Schwimmen, Doping: Sechs Tage nach dem aufsehenerregenden WM-Protest von Mack Horton gegen den umstrittenen Sun Yang musste das australische Schwimmteam selbst einen Dopingfall zugeben. Die 20 Jahre alte Shayna Jack, vierfache Staffel-Medaillengewinnerin der WM vor zwei Jahren in Budapest, ist positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden. Der australische Verband bestätigte entsprechende Medienberichte am Samstag und erklärte, die positive Probe der Freistilschwimmerin stamme aus einer Trainingskontrolle vom 26. Juni. Jack, die zunächst "persönliche Gründe" für ihre Abreise aus dem Trainingscamp in Japan angegeben hatte, beichtete den Dopingfall auf ihrer Instagram-Seite, beteuerte jedoch ihre Unschuld.

Mit "großer Traurigkeit und großem Kummer" habe sie die Rückreise antreten müssen, weil "eine verbotene Substanz" in ihrem Körper gefunden worden sei, schrieb Jack. Sie betonte: "Ich habe diese Substanz NICHT wissentlich eingenommen." Jack war für die 4x100-m-Freistilstaffel vorgesehen, die in Gwangju Gold gewann. Auch über die 4x200 m hatte sie sich Chancen auf einen Einsatz ausgerechnet. Der australische Verband hat die Sportlerin vorläufig suspendiert. Der Dopingfall kommt für Australiens Team zur Unzeit. Zum einen präsentiert sich die Schwimmnation nach zuletzt weniger erfolgreichen Zeiten ein Jahr vor Olympia bärenstark und wieder auf Augenhöhe mit den USA. Zum anderen schwang sich Olympiasieger Horton zum Anführer des Protests gegen Dopingsünder Sun Yang aus China auf, als er bei der Siegerehrung nach dem 400-m-Finale den Gang aufs Podium, den Handschlag und das gemeinsame Foto der Medaillengewinner verweigerte.

Schwimmen, WM: Freiwasser-Staffelweltmeisterin Sarah Köhler hat bei der Schwimm-WM in Südkorea nach Silber über 1500 m Freistil eine weitere Medaille knapp verpasst. Die 25-Jährige belegte im 800-m-Finale den vierten Platz und knackte mit einer Zeit von 8:16,43 Minuten den deutschen Uraltrekord von Anke Möhring aus dem Jahr 1987 deutlich. Gold ging an Rekordweltmeisterin Katie Ledecky aus den USA, die ihren 15. WM-Titel gewann. Zuvor hatte Vielstarter Marius Kusch im Endlauf über 100 m Schmetterling beim Sieg des US-Stars Caeleb Dressel in 51,66 Sekunden den achten Platz belegt. "Letzter war natürlich nicht das Ziel", sagte der Essener, der in den USA trainiert, "aber ich bin unfassbar zufrieden, dass ich überhaupt im Finale war." Überraschend ins Finale über 50 m Brust schwamm die WM-Debütantin Anna Elendt. Die 17-Jährige aus Darmstadt stellte in 31,10 Sekunden ihre zweite persönliche Bestzeit des Tages auf. "Schöner hätte ich es mir nicht erträumen können", sagte Elendt.

DFB: Oliver Bierhoff hat in Zukunft kein Stimmrecht mehr im Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes. Dies ist eine Konsequenz aus der geplanten Strukturreform beim Deutschen Fußball-Bund, die beim Bundestag am 27. September verabschiedet werden soll. Entsprechende Anträge verabschiedete das Präsidium des DFB bei seiner Sitzung am Freitag. Bierhoff war zunächst Manager der Nationalmannschaft und ist inzwischen der für den Spitzenfußball zuständige DFB-Direktor. Er soll nur noch beratend in dem Führungsgremium tätig sein. Hintergrund ist die bereits bekannte angestrebte Trennung zwischen DFB GmbH und DFB e.V. beim Verband. Koch sprach von einer "strikten Trennung zwischen der operativen und sportlichen Lenkung". Der neue Präsident soll Aufsichtsratsvorsitzender der künftigen DFB GmbH werden, in der das gesamte operative Geschäft angesiedelt ist. Den Vorsitz der GmbH soll der DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius als Geschäftsführer übernehmen, während für Ex-Nationalspieler Bierhoff der Job als Geschäftsführer Sport vorgesehen ist.

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