Süddeutsche Zeitung

Debatte um Armbinde:Regenbogentupfer

Der Fußball-Weltverband bleibt bei seiner harten Haltung - die belgische Nationalmannschaft darf nicht einmal das Wort "Liebe" auf ihre Trikots drucken.

So ist das eben mit Verboten: Sie lenken die Aufmerksamkeit erst recht auf das strittige Thema. Einen Tag nachdem der Fußball-Weltverband (Fifa) mehreren europäischen Nationalmannschaften untersagt hatte, in Katar mit einer vielfarbigen Armbinde aufzulaufen, hat die Debatte das Turnier weiter im Griff Mit der von der Fifa bereitgestellten Armbinden-Alternative ("No discrimination" gaben sich jedenfalls nicht alle Parteien zufrieden. Die belgische Nationalmannschaft wollte mit dem Slogan "Love" auf der Innenseite des Trikots auflaufen - auch dieses Ansinnen bügelte die Fifa ab. Fürs Erste blieb es bei kleineren subversiven Aktionen, die auf Werte wie Vielfalt, Gleichheit und Inklusion hinweisen sollten: Regenbogenfarben auf den Aufwärmtrikots der Argentinier bunt bemalte Teddybären auf TV-Kameras und Wappentiere Das gilt auch als Protest gegen die Gesetze des WM-Gastgebers, der unter anderem Homosexualität unter Strafe stellt. Immer wieder tauchten auch Berichte wie jene von walisischen Anhängern auf, die offenbar dazu aufgefordert wurden, ihre Hüte in Regenbogenfarben abzusetzen. Der walisische Verband teilte mit, man sei "extrem enttäuscht" und werde die Angelegenheit "direkt mit der Fifa besprechen". Ob da noch ein blaues - beziehungsweise buntes - Wunder droht?

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SZ vom 23.11.2022 / SZ
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