Deutschlands Basketballer zeigen in der EM-Vorbereitung aufsteigende Form: Beim lockeren 86:64 gegen Bosnien-Herzegowina in Bremen glänzen vor allem Spieler aus der zweiten Reihe. Doch auch Dirk Nowitzki liefert den Zuschauern einige Schmankerl. Am Ende konnte Dirk Nowitzki zufrieden von der Bank aus applaudieren - zu überlegen präsentierten sich Deutschlands Basketballer beim souveränen 86:64 (48:35) gegen Bosnien-Herzegowina. Die Begegnung in der Bremen-Arena sollte ein weiterer wichtiger Test für die in der kommenden Woche beginnende EM in Litauen werden - und als die Schlusssirene ertönte war klar: In dieser Form ist mit den DBB-Riesen durchaus zu rechnen.
Natürlich waren alle Blicke wieder einmal auf Nowitzki gerichtet, der im Rahmen der Vorbereitungsspiele mit der Nationalmannschaft seine kleine Deutschland-Tournee in diesem Sommer fortsetzt. Diesmal freuten sich die Fans in Norddeutschland über den NBA-Meister von den Dallas Mavericks.
Besonders in der Anfangsphase des Spiels war es dann aber der andere deutsche NBA-Profi, der von sich reden machte: Centerspieler Chris Kaman war unter dem Korb nicht zu stoppen und erzielte gegen die deutlich kleineren Bosnier Punkt um Punkt.
Ebenfalls in guter Form zeigte sich Flügelspieler Robin Benzing, der vor allem von der Dreierlinie seine Qualitäten demonstrierte. Immer wieder legten Nowitzki, Kaman oder Tibor Pleiß nach außen ab, wo der 22-Jährige Neu-Münchner freistehend seine Würfe traf. Insgesamt war Benzing mit 19 Punkten sogar Topscorer der Partie.
Obwohl er insgesamt nur neun Punkte erzielte, sorgte auch Nowitzki für einige Highlights: Ein Dreier, mehrere geschickte Pässe und ein krachender Dunking ließen die 10.000 Zuschauer jubeln - schließlich waren viele extra gekommen, um Nowitzki spielen zu sehen.
Im Aufbau agierte Steffen Hamann abgeklärt und gewohnt abwehrstark - mehr war gegen die schwachen Bosnier auch nicht unbedingt nötig. So konnte ...
... Bundestrainer Dirk Bauermann erneut seinen Ersatzleuten viel Spielzeit geben: Spielmacher Heiko Schaffartzik (re.) etwa oder Flügelspieler Sven Schultze (li.). Beide konnten im Gegensatz zu anderen aber nicht ausgiebig für sich werben.
Ganz anders Lucca Staiger: Der Berliner Außenspieler, der in den bisherigen Testspielen nicht besonders stark agiert hatte, bekam gegen Ende der Partie zahlreiche freie Würfe und nutzte seinen Einsatz für ein bisschen Eigenwerbung. Zwölf Punkte standen letztlich auf seinem Konto.
Noch etwas spektakulärer agierte der Bonner Tim Ohlbrecht (Dritter v. li.): Seine 13 Punkte resultierten größtenteils aus sehenswerten Dunkings, die der 22-Jährige gegen die löchrige Defensive der Bosnier immer wieder gekonnt vorführte. Als es in das letzte Viertel der Partie ging, führte Deutschland bereits mit beinahe 20 Punkten Vorsprung.
Auch Deutschlands junger Centerspieler Tibor Pleiß (li.) zeigte noch einmal, dass er eine gute Alternative zu Chris Kaman am Brett sein kann. Der Bamberger verteidigte stark und sicherte sich zahlreiche Rebounds.
Coach Bauermann konnte am Ende durchaus zufrieden sein: "Die Leistungsträger der ersten drei Spielen waren ziemlich kaputt. Wir konnten ihnen eine Pause gönnen und die anderen haben die Lücke prima geschlossen", sagte der Bundestrainer: "Gerade die jungen Spieler waren heute sehr gut. Das ist wichtig, denn nur mit einem Doppel kann bei der EM nichts gewinnen, dafür braucht man zwölf."