Davis Cup:Erfahrung gewinnt

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20. Begegnung im Davis Cup: Philipp Kohlschreiber. (Foto: Bernat Armangue/dpa)

Das deutsche Davis-Cup-Team besiegt überraschend früh Argentinien - ein Erfolg gegen Chile würde bereits den Gruppensieg und den Einzug ins Viertelfinale bedeuten.

Das deutsche Davis-Cup-Team hat beim neuen Finalturnier in Madrid einen Start nach Maß hingelegt. Die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) bezwang Argentinien in ihrer ersten Partie in Gruppe C am Mittwoch 3:0. Durch Siege von Jan-Lennard Struff und Philipp Kohlschreiber hatten die Deutschen schon vor dem abschließenden Doppel uneinholbar vorn gelegen. Ein weiterer Erfolg gegen Chile am Donnerstag würde bereits den Sieg in Gruppe C und den Einzug ins Viertelfinale bedeuten. Der derart klare Verlauf schon in den Einzeln kam überraschend - vor allem Struff, die deutsche Nummer eins, überzeugte beim 6:3, 7:6 (10:8) gegen den favorisierten US-Open-Viertelfinalisten Diego Schwartzman. Zuvor hatte Routinier Kohlschreiber seine Mannschaft durch ein 1:6, 6:3, 6:4 gegen Guido Pella in Führung gebracht. Die French-Open-Sieger Kevin Krawietz und Andreas Mies (Coburg/Köln) legten am Abend mit einem nervenstarken 6:7 (4:7), 7:6 (7:2), 7:6 (20:18) gegen Maximo Gonzalez/Leonardo Mayer nach. Der achte Matchball saß in dem Krimi nach 3:18 Stunden. "Argentinien ist das stärkste Team der Gruppe", sagte Struff, "wir haben einen guten Job gemacht.

Aber auch gegen Chile wird es schwierig." Das Fehlen von Alexander Zverev, der seine Teilnahme nach harscher Kritik am neuen Format kategorisch ausgeschlossen hatte und derzeit Showmatches mit Roger Federer in Lateinamerika bestreitet, machte sich nicht bemerkbar. Teamchef Michael Kohlmann konnte sich auf seine erfahrenen Männer verlassen - Kohlschreiber bestritt bereits seine 20. Begegnung im Davis Cup, Struff seine siebte. Dominik Koepfer, Überraschungs-Achtelfinalist bei den US Open, blieb das Debüt verwehrt. Die 84. Teilnahme an dem traditionsreichen Mannschaftswettbewerb war für das deutsche Team dennoch eine besondere - Fußball-Profi Gerard Piqué vom FC Barcelona hatte mit seiner Investmentfirma Kosmos die Rechte am Davis Cup für die kommenden 25 Jahre für angeblich drei Milliarden Dollar erworben und das Format völlig umgekrempelt.

© SZ vom 21.11.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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