Davis-Cup-Achtelfinale gegen Argentinien:Mayer und Petzschner verlieren Einzel für den DTB

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Die deutschen Tennis-Herren sind denkbar schlecht in das Davis-Cup-Achtelfinale gegen Argentinien gestartet. Nach Philipp Petzschner verlor auch Florian Mayer sein Match gegen David Nalbandian am Ende klar in vier Sätzen. Die Chancen aufs Weiterkommen sind für das Team von Patrik Kühnen nur noch sehr gering.

Das deutsche Davis-Cup-Team steht gegen Argentinien vor dem Aus. Nach der 3:6, 3:6, 3:6-Niederlage des enttäuschenden Philipp Petzschner musste sich auch Florian Mayer mit 6:2 0:6, 1:6, 6:7 (5:7) gegen David Nalbandian geschlagen geben.

Auch der aufmunternde Applaus von Kapitän Patrik Kühnen half nichts - Florian Mayer verlor auch das zweite Einzel gegen Argentinien. (Foto: AFP)

Alle Anfeuerungen der knapp 4.000 Zuschauer in Bamberg und von Kapitän Patrik Kühnen waren erfolglos. Um doch noch das Viertelfinale zu erreichen, braucht Deutschland jetzt drei Siege - in dem Doppel am Samstag und den beiden Einzeln am Sonntag. So etwas ist der Mannschaft in der Davis-Cup-Geschichte erst einmal 1960 gelungen.

Am Abend vor dem Match hatten sich die beiden Bayreuther noch gegenseitig angestachelt. Mayer und Petzschner sind nur rund 60 Kilometer von Bamberg entfernt groß geworden. "Ein Davis-Cup-Spiel praktisch vor der Haustür ist wie ein Lebenstraum", sagte Petzschner.

Seine Leistung war dann aber indiskutabel - Petzschner machte 47 unerzwungene Fehler - und er wollte sie auch nicht schönreden: "Meine Leistung war mangelhaft, ich habe mich von Anfang an auf dem Platz schlecht gefühlt", sagte Petzschner nach dem Spiel. "Ich habe dafür keine Erklärung, körperlich bin ich völlig fit."

Mayer und Nalbandian lieferten dagegen ein Match auf teilweise höchstem Niveau. Mayer begann mit viel Selbstvertrauen, der 27-Jährige bestimmte zunächst die Partie fast nach Belieben. Doch Nalbandian steigerte sich immer mehr und zeigte in den Sätzen zwei und drei seine Klasse - mit starken Returns, genauen Grundschlägen und wenigen Fehlern zeigte er, warum er jahrelang zu den besten Spielern auf der Tour gehörte.

Im vierten Satz konnte Mayer wieder besser mithalten, sein Gegner spielte nicht mehr ganz so stark und der Bayreuther konnte manchmal auch lange Ballwechsel für sich entscheiden. Das schnelle Break zum 2:0 brachte zusätzliches Selbstvertrauen, die Kulisse war wieder da. Kühnen motivierte. Zum 4:3 aber kassierte Mayer das Rebreak.

Am Ende blieb nur Enttäuschung, dabei war die Stimmung zu Beginn der Partie durchaus euphorisch. Der lokale Einheizer brüllte die Namen der Spieler in ohrenbetäubender Lautstärke ins Mikrophon, AC/DC wurde beim Einmarsch der deutschen Mannschaft gespielt. Alles war bereit, auch wenn die Vorjahresfinalisten aus Argentinien spätestens nach der Absage von Philipp Kohlschreiber (Magen-Darm-Virus) favorisiert waren.

Am Samstag muss Petzschner im Doppel an der Seite von Tommy Haas gegen Juan Ignacio Chela und Eduardo Schwank antreten. Deutschland braucht dann einen Punkt, um noch eine theoretische Chance aufs Weiterkommen zu haben. In der Verfassung vom Freitag aber kann Kapitän Kühnen nicht optimistisch sein.

Federer verliert gegen Isner

Im Achtelfinale zwischen der Schweiz und den USA gab es eine dicke Überraschung: Roger Federer verlor sein erstes Erstrunden-Match im Davis Cup seit acht Jahren 6:4, 3:6, 6:7 (4:7), 2:6 gegen John Isner. Mit der Pleite endete auch Federers Serie von 15 Einzelsiegen im Davis Cup. Zuletzt hatte der "Fed-Express" 2003 gegen Lleyton Hewitt ein Davis-Cup-Einzel verloren.

"So, wie ich heute gespielt habe, muss ich immer spielen. Das ist der Sieg meines Lebens", sagte Isner. Zuvor hatte bereits Mardy Fish Stanislas Wawrinka in einem Fünf-Satz-Krimi über 4:26 Minuten mit 6:2, 4:6, 4:6, 6:1, 9:7 niedergerungen und Davis-Cup-Rekordsieger USA in Führung gebracht.

Titelverteidiger Spanien und Ex-Champion Serbien gaben sich derweil auch ohne ihre Starspieler Rafael Nadal und Novak Djokovic keine Blöße. Die Iberer führen gegen Kasachstan 2:0, ebenso wie Serbien gegen Schweden.

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