Darts:Das sind die Favoriten der Darts-WM

Alle wollen die "Ooooonehundredandeightyyyy": Michael van Gerwen ist in Top-Form, der Titelverteidiger ein bisschen trainingsfaul - nur Phil Taylor fehlt. Eine Übersicht.

Von Thomas Hürner

Michael van Gerwen, "Mighty Mike"

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(Foto: AP)

An diesem Donnerstag startet in London die Darts-WM. 96 Teilnehmer treten an, darunter mit Lisa Ashton und Anastassija Dobromyslova erstmals zwei Frauen. SZ.de stellt die Favoriten auf den Titel vor. Der zweifache Weltmeister ist der bekannteste Spieler in der Szene und auch dieses Mal wieder der große Titelfavorit. Hatte der legitime Nachfolger von Rekordspieler Phil "The Power" Taylor im Sommer noch Schwächen offenbart, zeigte er sich rechtszeitig vor dem Turnierstart in bestechender Form. Taylor befindet sich inzwischen zwar im wohlverdienten Ruhestand, seine 16 WM-Titel bleiben aber wohl uneinholbar. "Sieben oder acht kann ich noch schaffen", sagte van Gerwen, 29, kürzlich in einem Interview. Die Leistungsdichte im Dartsport ist inzwischen aber eine andere als in Taylors besten Jahren, nicht wenige Experten halten van Gerwen deshalb für den komplettesten Spieler aller Zeiten - im Ally Pally kann er das einmal mehr unter Beweis stellen.

Gary Anderson, "The Flying Scotsman"

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(Foto: dpa)

Auch der Schotte ist zweifacher Weltmeister (2015 und 2016), in den vergangenen vier Jahren stand er viermal im Finale. Anderson, 47, verlor kürzlich das Finale des Grand Slam of Darts gegen den Waliser Gerwyn Price, weil er sich während der Partie von seinem Kontrahenten mehrfach provozieren ließ. Auseinandersetzungen sind genauso wenig sein Ding wie hartes Training. "Mit dem Trainieren hab ich's nicht so, manchmal trainiere ich wochenlang nicht", erzählte Anderson gegenüber darts1. Stattdessen gehe er lieber Angeln: "Es entspannt mich und versetzt mich in den richtigen Geisteszustand". Ob das reicht, um van Gerwen ernsthaft herauszufordern, wird sich zeigen. Immerhin: Der frühere Spitzname von Anderson lautet "Dream Boy".

Rob Cross, "Voltage"

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(Foto: AFP)

Rob Cross ist der amtierende Weltmeister, überraschend besiegte er im Finale den haushohen Favoriten Phil Taylor bei dessen Abschiedsturnier. Der 28-Jährige ist der Senkrechtstarter der Branche, vor nicht allzu langer Zeit verdiente er sein Geld noch als Elektriker. In einem Welt-Interview wurde der Engländer kürzlich gefragt, was sich seit seinem WM-Titel im Vorjahr am meisten verändert habe. Die Antwort: "In erster Linie mein Kontostand." Inzwischen ist er auf der Insel ein echter Star. Ähnlich wie Gary Anderson hält er aber nicht sonderlich viel von Training. Und Dartspielen? "Klar, aber eigentlich nur in meiner Freizeit." Wohl dem, der mit seinem Hobby mal wieder ein Preisgeld von rund 500 000 Pfund gewinnen könnte.

James Wade, "The Machine"

Für seine Sportart ist James Wade, 35, ein echter Frühstarter: Im Alter von 14 Jahren begann er mit dem Dartspielen, mit insgesamt acht Major-Siegen gilt der Engländer als einer der erfolgreichsten Akteure im Teilnehmerfeld. Trotzdem werden ihm maximal Außenseiterchancen zugeschrieben, bei Weltmeisterschaften tut er sich traditionell schwer: Für ein Finale hat es beim ehemaligen Automechaniker noch nicht gereicht, auch seine drei Halbfinals liegen schon eine Weile zurück.

Peter Wright, "Snakebite"

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(Foto: dpa)

Peter Wright, der Mann mit den exotischsten Frisuren in der Szene, springt zur Einlaufmusik für gewöhnlich wild in Richtung Bühne. Seine extravaganten Auftritte machen ihn zu einem der beliebtesten Spieler unter den deutschen Dartfans. Für den großen Wurf hat es zwar noch nicht gereicht, sein größter Erfolg ist das verlorene Finale im Jahr 2014 gegen van Gerwen. Vor der WM 2018 hatten Wright, 48, noch viele auf der Rechnung. Zehn Turniere hatte er im WM-Jahr gewonnen, in der Weltrangliste war er bis auf den zweiten Platz geklettert. Drei Gallensteine und eine Notoperation ließen den Traum jedoch platzen. Mit fahler Gesichtsfarbe und 14 Kilogramm weniger trat er dennoch an - und schied in der zweiten Runde aus.

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