Dallas Mavericks in der NBA:Starker Beginn, Einbruch, Zusammenfallen

Dirk Nowitzki

Dirk Nowitzki: kaum noch Hoffnung auf die Playoffs.

(Foto: dpa)

Die Playoff-Chancen von Dirk Nowitzki und seinen Dallas Mavericks tendieren gegen null, nun kommt es zum Duell mit den Houston Rockets: Der neue Klub des deutschen Centers Tim Ohlbrecht liegt derzeit auf dem achten und letzten Playoff-Platz in der Western Conference - wer siegt im deutschen Duell?

Von Joachim Mölter

Seit einigen Wochen sprießen die Barthaare in Dirk Nowitzkis Gesicht ungehemmt: Er und einige seiner Mitspieler von den Dallas Mavericks haben angekündigt, sich erst dann wieder zu rasieren, wenn die Mannschaft ihre Bilanz von Siegen und Niederlagen ausgeglichen hat.

Falls die Basketballer tatsächlich ihr Wort halten, könnte es sein, dass ihre Bärte noch bis zum Herbst wuchern. Dann beginnt die nächste Saison in der amerikanischen Profiliga NBA, und die Mavericks dürfen wieder bei Null anfangen. Bei null Siegen und null Niederlagen.

Durch das 84:90 (55:42) am Mittwochabend bei den Memphis Grizzlies, der dritten knappen Niederlage nacheinander, haben sich die Mavericks jedenfalls weiter von einer ausgeglichenen Bilanz entfernt; sie sind bei 25 Siegen und 32 Niederlagen angelangt. Von den restlichen 25 Punktspielen dieser Saison müssen sie mindestens 16 gewinnen, um sich die nächste Rasur zu verdienen.

Und selbst dann ist es fraglich, ob das für das übergeordnete Saisonziel reicht: die Playoff-Teilnahme. In den vergangenen zwölf Jahren waren Nowitzki und Co. immer in der K.-o.-Runde um die Meisterschaft dabei; momentan sieht es so aus, als würde die Serie enden.

Es scheint ja kein Vorsprung groß genug zu sein, als dass ihn die Dallas Mavericks nicht noch verspielen könnten. In Memphis waren sie dank eines furiosen Beginns bis Mitte des zweiten Viertels 25 Punkte voraus (51:26/19. Minute). Doch dieser Vorsprung war schnell dahin: Mit dem 56:55 (30.) übernahm Memphis erstmals die Führung und gab sie nicht mehr ab. Dallas kam zwar noch mal heran, auf 78:80 (45.), aber nicht mehr vorbei. Aus Dallas' Sicht war die Partie ein Spiegelbild der gesamten bisherigen Saison: überraschend starker Beginn, zwischenzeitlicher Einbruch, neue Hoffnung, endgültiges Zusammenfallen.

"Schon viele Tiefpunkte"

"Es gab schon so viele Tiefpunkte", bilanzierte Teamkapitän Nowitzki, "ich weiß gar nicht, ob das jetzt der tiefste ist." Der 34 Jahre alte Würzburger war zuletzt wieder stark in Form gewesen, nachdem er die ersten 27 Saisonspiele wegen den Folgen einer Knieoperation verpasst und danach Mühe gehabt hatte, seinen Rhythmus zu finden.

Bei den vorangegangenen Heimniederlagen gegen die Los Angeles Lakers (99:103) und die Milwaukee Bucks (90:95) hatte er jeweils Double-Doubles erzielt - zweistellige Zahlen in zwei statistischen Kategorien. Die 21 Punkte und 20 Rebounds gegen Milwaukee waren sogar sein erstes 20-20-Double seit 2003 gewesen.

Aber ihm fehlt die Unterstützung seiner Nebenleute, wie am Mittwoch erneut zu sehen war, als ihn die Grizzlies phasenweise mit drei Verteidigern umzingelten. Abgesehen von den Routiniers Shawn Marion (16 Punkte) und Elton Brand (12) konnte kaum einer die entstandenden Freiräume nutzen. Dafür vertändelten die Aufbauspieler O. J. Mayo und Darren Collison wie so oft in dieser Saison den Ball und ermöglichten dem Gegner damit leichte Punkte durch Gegenstöße: Am Mittwoch waren es 21.

"Es wird definitiv eng", sagte Nowitzki über die schwindenden Playoff-Aussichtens seines Teams: "Wenn wir einen Lauf hinlegen wollen, müssen wir einen Weg finden, diese knappen Spiele zu gewinnen." Dabei kommt erschwerend hinzu, dass Dallas in den nächsten zehn Partien sieben Mal auswärts antreten muss, darunter am Sonntag bei den Houston Rockets.

Der neue Klub des deutschen Centers Tim Ohlbrecht kommt dann gleich am Mittwoch zum Rückspiel nach Dallas, diese beiden Spiele haben entscheidende Bedeutung für die Mavericks: Die Rockets (31:28 Siege) besetzen den achten und letzten Playoff-Platz in der Western Conference. Erfolge wären daher doppelt wichtig für Nowitzki und seine Kollegen.

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