In der Schweiz finden derzeit die Europameisterschaften im Curling statt. Das ist jene Sportart, die im vergangenen Jahrhundert als "Teekesselschubsen" belächelt wurde, spätestens seit den Olympischen Spielen 2006 in Turin allerdings als Kult-Sportart gilt. Es braucht taktische Finesse, Fingespitzengefühl und große Gesten, um in diesem Sport erfolgreich zu sein.
Das ist Andreas Kapp, der Skip der deutschen Männer. Beim Spiel gegen die bis dahin ungeschlagenen Dänen brüllt er seinen Kollegen etwas zu, um ihnen nur eine Sekunde später mitzuteilen:
"Stopp!" Die deutsche Mannschaft liegt nun gemeinsam mit Dänemark, Norwegen, der Schweiz und Schweden auf dem geteilten ersten Platz (alle 4:1 Siege).
Eines haben wir neben taktischer Finesse und Fingespitzengefühl noch vergessen: die Eleganz auf dem Eis. Carmen Schäfer vom Schweizer Frauenteam demonstriert das beim Spiel gegen Dänemark ganz exquisit.
Nur wenig gelingt dagegen Weltmeisterin Andrea Schöpp. Die Mannschaft um die siebenmalige Europameisterin aus Riessersee kassierte am Montag gleich zwei Niederlagen. Dem 1:6 gegen Schweden folgte ein 5:7 gegen Russland. Es liegt vielleicht auch daran, dass Schöpp nach den Anfeuerungsrufen ihren Kolleginnen nicht mitteilt:
"Stopp!" Nach sechs Spielen haben die deutschen Frauen nur zwei Siege auf dem Konto.
Auf Platz eins liegt derzeit die schottische Mannschaft mit Skip Kelly Wood. Diesen Rang teilen sich die Schottinnen mit...
... Anna Sidorova und den russischen Curlerinnen. Beide Mannschaften haben fünf Siege und eine Niederlage auf dem Konto.