Die erfolgreichste Reiterin der Welt hat bei der Dressur-Europameisterschaft ihr zehntes Einzel-Gold und damit den nächsten Rekord verpasst. Einen Tag nach ihrer 13. Team-Goldmedaille mit der deutschen Mannschaft kam Isabell Werth am Freitag im französischen Crozet mit 79,027 Prozent nur auf Platz drei.
„Ich musste heute kämpfen“, sagte Werth als sie aus dem Viereck kam. Sie machte mit Wendy kleine Fehler, die in der Summe zu viele Prozentpunkte kosteten. „Schade, schade“, kommentierte Teamchef Klaus Roeser das Ergebnis. Werth nahm es gelassen: „Es ist alles gut. Ich habe das Klassenziel erreicht. Noch habe ich mit Wendy nicht die Sicherheit. Da bin ich mal mit einem dritten Platz zufrieden.“
Gold ging an den Belgier Justin Verboomen mit Zonik Plus (82,371) vor Cathrine Laudrup-Dufour (81,687) aus Dänemark mir Freestyle. Für Werth kam das nicht überraschend. „Man darf ja nicht vergessen, wo wir herkommen“, sagte die Grande Dame über Wendy, die sie erst im Januar vergangenen Jahres übernommen hat.Nur einen Platz hinter Werth wurde Katharina Hemmer, 30, notiert. Die EM-Debütantin kam mit Denoix auf Rang vier und zeigte einen Tag nach ihrer ersten Goldmedaille auch im Special mit Denoix eine fast fehlerfreie Runde und erhielt 78,678 Prozent. In die Top Ten kam auch Frederic Wandres, 38, als Siebter mit seinem Bluetooth. „Das war eine solide Leistung.“
Eine enttäuschende EM erlebt weiter Ingrid Klimke mit Vayron. Nach dem schwachen Ritt in der Mannschaft patzte die 57-Jährige aus Münster auch im Grand Prix Special. Sie verritt sich, leitete die Zweierwechsel zu früh ein und kam nur auf 71,389 Prozent. „Dass ich mich verritten habe, war natürlich dusselig“, kommentierte Klimke.
Nach einem Tag Pause mit der tiermedizinischen Untersuchung der Pferde geht es am Sonntag weiter. Die weiteren Medaillen gibt es in der Kür, für die 18 Paare qualifizieren.