Als Eduardo Gonçalves de Andrade, genannt Tostão, im Alter von 26 Jahren erfuhr, dass er den Fußball wegen einer Netzhautablösung würde aufgeben müssen, traf er eine Entscheidung: "Ich ging am nächsten Morgen zur Universität und schrieb mich als Student ein." Er war bis dahin, wie er völlig zu Recht sagt, ein "Fußballer mit weltweitem Renommee", der 1970 mit "der vielleicht besten Seleção aller Zeiten" in Mexiko Weltmeister wurde, zusammen mit Carlos Alberto, Clodoaldo, Jairzinho, Rivelino, Gérson und natürlich: Pelé. Aus dem Studenten Tostão wurde ein respektierter Arzt; inzwischen schreibt er auch wöchentlich für die Folha de São Paulo, eines der größten Blätter Brasiliens, eine klarsichtige Kolumne, in der er aktuell die derzeit in Brasilien laufende Copa América betrachtet. Tostão, 72, lebt in seiner Geburtsstadt Belo Horizonte, die bei der WM 2014 zur Stätte der dramatischen Halbfinal-Niederlage Brasiliens gegen den späteren Weltmeister Deutschland wurde.
Weltmeister Tostão im Interview:"Neymar ist wie ein Popstar, der den Ruhm lebt"
Tostão, Weltmeister von 1970, spricht anlässlich der Copa América über die aktuelle Generation brasilianischer Fußballer. Er erklärt, was er an Neymar schätzt - und was ihn stört.
Von Javier Cáceres, Belo Horizonte
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