Confed-Cup in Südafrika:Arrivederci, Italien!

Lesezeit: 2 min

Die USA haben beim Confed-Cup überraschend noch das Halbfinale erreicht - Weltmeister Italien ist mit einem peinlichen 0:3 gegen Brasilien gescheitert. Trainer Lippi bekennt: "Es tut sehr weh."

Fußball-Rekordweltmeister Brasilien und Außenseiter USA komplettieren das Halbfinal-Feld beim Confederations Cup in Südafrika. Die Seleção setzte sich am Sonntag unerwartet klar 3:0 (3:0) gegen WM-Champion Italien durch und hat als souveräner Sieger der Gruppe B in der Vorschlussrunde am Donnerstag in Johannesburg in Gastgeber Südafrika den vermeintlich leichtesten Gegner.

Italiens Gianluca Zambrotta (links) im Zweikampf gegen den brasilianischen Kapitän Lucio. (Foto: Foto: AFP)

Dank Italiens höchster Pleite gegen Brasilien seit 33 Jahren schlossen die USA ihre Aufholjagd in der Tabelle erfolgreich durch das 3:0 (1:0) gegen Ägypten ab und kamen über das Torverhältnis doch noch weiter. Allerdings muss sich das US-Team im Semifinale am Mittwoch in Bloemfontein mit dem seit 35 Länderspielen unbesiegten Europameister Spanien auseinandersetzen.

Im Duell des fünfmaligen WM-Champions aus Brasilien mit dem viermaligem Champion Italien spielten die Südamerikaner ihren Gegner in den ersten 45 Minuten förmlich an die Wand. Ramires (6. Minute) traf nur das Lattenkreuz, Robinho (14.) scheiterte an Gianluigi Buffon und Lucios abgefälschter Schuss landete am Pfosten (33.).

Dann aber fielen die Tore wie reife Früchte: Die einseitige Partie war binnen acht Minuten durch Luis Fabiano (37./43.) und Andrea Dossena (45./Eigentor) entschieden. Die Squadra Azzurra, in der Luca Toni vom FC Bayern München erstmals bei diesem Turnier in der Anfangself stand, präsentierte sich vor allem in der sonst so starken Defensive desolat. Krönung des Ganzen war Dossenas Eigentor.

"Es tut sehr weh"

Nach dem Wechsel musste der erneut schwache Toni Platz für Alberto Gilardino machen, der die Italiener vor dem Aus bewahren sollte. Durch die Tatsache, dass sich die Brasilianer im Gefühl des sicheren Sieges für die weiteren Aufgaben schonten, kamen die Südeuropäer nun besser zum Zuge, ohne jedoch an die gewohnten Leistungen anzuknüpfen.

"Leider sind wir raus, das tut sehr weh. Aber man sollte Ruhe bewahren und nicht junge Spieler für solche Spiele fordern. Denn da ist auch Erfahrung gefragt", sagte Chefcoach Marcello Lippi. "Wir wussten, dass Brasilien stark ist, während wir uns in einer nicht gerade brillanten Form präsentiert haben."

Kapitän Fabio Cannavaro, der sein 126. Länderspiel für Italien bestritt und mit Rekordhalter Paolo Maldini gleichzog, meinte: "Das tut uns sehr weh. Aber wir kommen in einem Jahr zur WM zurück - und dann wird man sehen."

Ägypten patzt

Das bisherige Überraschungs-Team Ägypten, das im Turnier-Verlauf gegen Brasilien (3:4) erst in der Nachspielzeit verloren und danach Italien (1:0) unerwartet besiegt hatte, musste im Duell mit den USA erstmals mit der Favoritenbürde klarkommen. Und der Afrika-Meister tat sich ohne den am Oberschenkel verletzten Dortmunder Bundesliga-Profi Mohamed Zidan sehr schwer.

Nach dem unglücklichen Rückstand durch Charly Davies (21.), der im Nachschuss einen Torwartfehler von Essam El Hadari nutzte, wurde das Ganze zu einem Nervenspiel. In der zweiten Halbzeit bestimmten die Amerikaner weiter das Geschehen und schafften durch den Mönchengladbacher Michael Bradley das 2:0 (63.). Der alles entscheidende dritte Treffer in diesem Rechenschieber-Dreikampf um Platz zwei gelang Clint Dempsey (71.).

© sueddeutsche.de/dpa/aho/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Confed-Cup in Südafrika
:Lauter WM-Test

Der Confederations Cup ist der Testlauf für die Fußball-WM im Jahr 2010. Eine Generalprobe mit Freude und Ärger. In Bildern

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: