Confed-Cup-Halbfinale in Südafrika:An der Blamage vorbei

Am Ende lautet das Ergebnis wie erwartet: Brasilien gewinnt gegen Südafrika und steht im Finale. Doch die Gastgeber hielten die Südamerikaner ganz schön auf Trab.

Aus der Traum für die Bafana Bafana, die Seleção stürmt auch ohne heißen Samba-Fußball ins Endspiel: Titelverteidiger Brasilien hat Gastgeber Südafrika im Halbfinale des Confederations Cups mit 1:0 (0:0) bezwungen und trifft am kommenden Sonntag (20.30 Uhr/DSF) ebenfalls in Johannesburg auf den Überraschungs-Finalisten USA.

Confed-Cup-Halbfinale in Südafrika: Die Südafrikaner stemmten sich gegen die hochgelobten Brasilianer.

Die Südafrikaner stemmten sich gegen die hochgelobten Brasilianer.

(Foto: Foto: dpa)

"Joker" Daniel Alves vom FC Barcelona erzielte für den erst spät erwachenden Rekord-Champion in der 88. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß das Tor des Abends.

Die Südafrikaner unter den 48.049 Zuschauern im Ellis Park Stadion feierten dennoch ihre grandios aufspielende Nationalmannschaft am Donnerstag für eine Glanzleistung gegen den Favoriten. Im Spiel um Platz drei wollen die Gastgeber am Sonntag (15.00 Uhr/DSF) nun auch Europameister Spanien ärgern.

Trotz empfindlich-kühler acht Grad Celsius brodelte es im Ellis Park: Die Fans waren heiß auf die Partie, machten mit Tänzen, Gesängen und dem ohrenbetäubenden Lärm Stimmung - und ihrer Bafana Bafana Mut.

Auf der Ehrentribüne saß Staatspräsident Jacob Zuma in der grünen Team-Jacke neben FIFA-Präsident Joseph Blatter. Südafrikas brasilianischem Trainer Joel Santana standen bei den Nationalhymnen Tränen in den Augen.

Bevor der Ball rollte, verlasen die Kapitäne Lucio (Brasilien) und Aaron Mokoena (Südafrika) einen Appell gegen Rassismus, ins Bild passte dazu auch ein Plakat im Stadion mit der Aufschrift "Mandela is brazilian". Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela hatte am Vortag jedem südafrikanischen Fußballer persönlich Glück gewünscht.

Anders als beim 3:0-Triumph gegen Weltmeister Italien gab die Seleção nicht sofort Vollgas, erst nach einer halben Stunde zog der Favorit das Tempo an.

Trainer Carlos Dunga vertraute der bislang so überzeugenden Elf und nahm nur eine Veränderung vor: Luisao spielte für den verletzten Ex-Leverkusener Juan. Die erste Chance hatte der Titelverteidiger, als Ramires von der Strafraumlinie abzog (12.). Doch der Führungstreffer lag auf der Gegenseite förmlich in der Luft: Nach einem Freistoß von Spielmacher Teko Modise segelte der wuchtige Kopfball von Kapitän Mokoena nur knapp über das Tor von Brasiliens Keeper Júlio César (21.).

Danach schöpften die Südafrikaner Mut, der Respekt vor dem Rekord- Weltmeister war deutlich geringer als die Spielfreude der Südafrikaner. Die Gastgeber boten ihre beste Turniervorstellung, sie kamen immer besser ins Spiel. Der Ex-Dortmunder Steven Pienaar, Siphiwe Thabalala und vor allem Modise hielten die Brasilianer auf Trab.

Die Südamerikaner wirkten so, als ob sie unbedingt eine Blamage wie am Vortag die Spanier beim 0:2 gegen die USA vermeiden wollten.

Superstar Kaka machte zunächst keinen Stich - bis zur 37. Minute: Sein Schuss aus 18 Metern ging nur knapp daneben, beim nächsten Versuch war Südafrikas erneut sehr sicherer Torhüter Itumeleng Khune am kurzen Pfosten auf dem Posten (42.).

Auf der Gegenseite ging Pienaars Schuss nur um Zentimeter am brasilianischen Tor vorbei (43.). Auch nach der Pause gaben die Südafrikaner, die längst nicht mehr wie ein Außenseiter aufspielten, den Ton an. Ein Schuss des starken Modise wird abgefälscht - Julio Cesar rettet mit einer Glanzparade in Weltklasse-Manier (58.).

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