Zwei Jahre nach dem Karriereende von Usain Bolt hat sich Christian Coleman erstmals zum 100-Meter-Weltmeister gekrönt. Der 23-jährige Amerikaner rannte bei den Titelkämpfen in Doha am Samstag nach 9,76 Sekunden ins Ziel - und gleich jubelnd weiter. Der Mann aus Atlanta hatte bereits bei der WM 2017 in London als Zweiter Bolt geschlagen. Jetzt gehörte die große Sport-Bühne ganz ihm - Diskus-Olympiasieger Christoph Harting erlebte in Katars Hauptstadt hingegen das nächste Debakel.
Mit einer Lasershow zelebrierten die Veranstalter das Finale der schnellsten Männer der Welt. Coleman gewann sicher in Weltjahresbestzeit vor seinem Landsmann und Titelverteidiger Justin Gatlin. Mit 37 Jahren war der Altstar immer noch 9,89 Sekunden schnell. Bronze ging an den Kanadier André de Grasse in 9,90.
Coleman hatte in diesem Jahr schon für viele Schlagzeilen gesagt und wäre beinahe gar nicht in Doha gewesen: Drei verpasste Dopingkontrollen innerhalb von zwölf Monaten hätten das WM- und sogar Olympia-Aus für ihn bedeutet. Doch ein Formfehler der US-Anti-Doping-Agentur USADA führte zum Freispruch und Coleman beteuerte: "Ich bin der größte Befürworter eines sauberen Sports."