Co-Trainer in München:Spekulationen um Schreuder und Bayern

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Kommt er zum FC Bayern? Co-Trainer Alfred Schreuder. (Foto: dpa)

Julian Nagelsmann will offenbar einen Assistenten vom FC Barcelona holen. Fußball-EM wohl ohne Sergio Ramos. Real, Barcelona und Juventus wehren sich gegen die Uefa.

Meldungen im Überblick

FC Bayern, Trainer: Der künftige Bayern-Chefcoach Julian Nagelsmann würde nach Medien-Informationen gerne seinen früheren Co-Trainer Alfred Schreuder nach München holen. Wie ESPN unter Berufung auf nicht näher benannte Quellen am Freitag berichtete, will Nagelsmann den Niederländer von einem Wechsel vom FC Barcelona zum deutschen Fußball-Rekordmeister überzeugen. Bei der TSG 1899 Hoffenheim arbeitete Nagelsmann bereits mit Schreuder zusammen. Der 48-Jährige ist aktuell Assistent seines Landsmannes Ronald Koeman in Spanien. Nach Bild-Informationen ist ein Engagement Schreuders in München "ein durchaus realistisches Szenario". Der 33-jährige Nagelsmann wird im Sommer für eine hohe Millionen-Ablöse von RB Leipzig zum FC Bayern wechseln. In München erhält er einen Fünfjahresvertrag.

Fußball, EM: Spanien muss bei der Fußball-EM voraussichtlich ohne seinen Kapitän Sergio Ramos auskommen. Der Verteidiger erlitt nach Angaben seines Vereins Real Madrid einen Sehnenriss im linken Bein und fehlt damit auch den Königlichen im Saisonendspurt um die spanische Meisterschaft. Zur Dauer der neuerlichen Zwangspause für den 35-Jährigen nach Untersuchungen des Mediziner-Stabes der Madrilenen machte der Klub von Ex-Weltmeister Toni Kroos keine Angaben. Aufgrund seines wochenlangen Ausfalls dürfte Ramos auch nicht rechtzeitig zur EM (ab 11. Juni) wieder genesen und fit sein.

Für den Abwehrspieler setzt sich damit eine "schwarze Serie" in der laufenden Saison fort. Ramos hatte erst am vergangenen Mittwoch im Halbfinal-Rückspiel der Champions League beim FC Chelsea (0:2) sein Comeback im Real-Trikot nach einer mehrwöchigen Zwangspause wegen einer Wadenverletzung und zwischenzeitlichen Corona-Infektion gegeben. Bereits seit der zweiten Januar-Hälfte war der frühere Welt- und Europameister infolge eines Meniskusrisses und einer anschließenden Operation bis Anfang März ausgefallen. Seine erste Zwangspause von mehreren Wochen im laufenden Spieljahr hatte Ramos im Herbst wegen eines Muskelfaserrisses einlegen müssen. Insgesamt absolvierte der Routinier in der ausklingenden Saison nur 15 Punkt- und fünf Champions-League-Spiele.

Basketball, NBA: Nationalspieler Daniel Theis hat mit den Chicago Bulls in der nordamerikanischen Profiliga NBA den zweiten Sieg in Folge eingefahren und die Minichance auf die Play-offs gewahrt. Die Bulls gewannen 121:99 gegen die Boston Celtics und liegen fünf Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde auf Rang elf. Mit drei Siegen mehr liegen die Indiana Pacers und die Washington Wizards auf den Plätzen neun und zehn. Diese Plätze reichen, um sich noch über den Umweg des Play-in-Turniers für die Meisterschafts-Play-offs zu qualifizieren. Theis gelangen gegen seine ehemaligen Klub neun Punkte.

Unterdessen muss Meister Los Angeles Lakers, gemeinsam mit Boston Rekordmeister, nach einer knappen Niederlage als Siebter um den direkten Einzug in die Play-offs bangen. Bei den Portland Trail Blazers unterlag die Mannschaft von Nationalspieler Dennis Schröder, der aufgrund einer Corona-Infektion in seinem Umfeld weiterhin ausfällt, mit 101:106. Der Titelverteidiger kassierte damit schon die achte Niederlage in den vergangenen zehn Spielen. Die Dallas Mavericks besiegten auch ohne den verletzten Nationalspieler Maximilian Kleber die Cleveland Cavaliers mit 110:90. Die Texaner liegen damit weiterhin auf einem Play-off-Platz. Bester Werfer der Mavericks war Superstar Luka Doncic mit 24 Punkten. Eine Niederlage einstecken musste Moritz Wagner. Mit Orlando Magic verlor der Center 112:122 bei den Charlotte Hornets.

Uefa, Super League: Die drei "unverbesserlichen" Super-League-Gründer Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin gehen nach den "inakzeptablen Drohungen" durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) zum Gegenangriff über. In einer am Samstag veröffentlichten, gemeinsamen Erklärung erhebt das Trio seinerseits Vorwürfe gegen die UEFA. Man selbst, betonen die Klubs, habe lediglich "zum Wohle des Fußballs" gehandelt und spüre "die Verpflichtung durchzuhalten". Der Kontinentalverband dagegen verweigere sich weiterhin jeglichen Diskussionen um die zunächst krachend gescheiterten Super-League-Pläne, hieß es. Stattdessen kämen nur "inakzeptable Drohungen und fortgesetzter, unerträglicher Druck".

Außerdem sei der UEFA wie dem Weltverband FIFA bereits gerichtlich untersagt worden, gegen die Gründung der Reichenliga vorzugehen, behauptet das Trio. Real, Barca und Juventus betonen, dass die ursprünglich zwölf Super-League-Klubs ihr Vorhaben immer nur unter der Maßgabe der Zustimmung durch "UEFA und/oder FIFA" hatten umsetzen wollen. Auch sei nie geplant gewesen, die jeweiligen nationalen Ligen zu verlassen. Des weiteren wiederholen sie ihre Argumente für die Super League: Finanzielle Stabilität in schwierigen Zeiten, ein Solidarfonds auch für kleinere Klubs, mehr Aufmerksamkeit auch für den Frauenfußball.

Tennis, Alexander Zverev: Alexander Zverev hat beim ATP-Masters in Madrid überraschend Sandplatzkönig Rafael Nadal ausgeschaltet und ist ins Halbfinale eingezogen. Der Hamburger besiegte den spanischen Favoriten am Freitag nach herausragender Leistung mit 6:4, 6:4 und feierte im vierten Anlauf seinen ersten Sandplatz-Triumph gegen den 20-maligen Grand-Slam-Sieger. Im Kampf um das Endspiel trifft der 24-Jährige nun auf den Österreicher Dominic Thiem.

Bereits die vergangenen beiden Partien gegen Nadal hatte Zverev unter dem Hallendach jeweils für sich entschieden, zuletzt 2020 beim Masters in Paris. Nach seinem enttäuschenden Viertelfinal-Aus in München vor einer Woche bestätigte Zverev mit dem Triumph gegen den Weltranglistenzweiten nun seine gute Form in der spanischen Hauptstadt, wo er weiter ohne Satzverlust ist.

Vor drei Jahren hatte Zverev, derzeit Nummer sechs der Welt, in Madrid im Endspiel gegen Kumpel Thiem triumphiert. Der Weltranglistenvierte zog am frühen Freitagnachmittag durch ein 3:6, 6:3, 6:4 gegen den Amerikaner John Isner in die Vorschlussrunde ein. Am Samstag kommt es zwischen Zverev und Thiem auch zur Neuauflage des US-Open-Finals von 2020.

Fußball, VfB Stuttgart: Borna Sosa vom VfB Stuttgart hat die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und könnte somit künftig für die Nationalmannschaft spielen. Der schwäbische Fußball-Bundesligist bestätigte am Freitag Medienberichte von Sky und "Bild" über die Einbürgerung des kroatischen Linksverteidigers. Der 23-Jährige hatte beim Aufsteiger in dieser Saison überzeugt und unter anderem neun Torvorlagen vornehmlich als Flankengeber geleistet.

"Wir kennen den Jungen und beobachten ihn. Wir glauben, dass Borna Sosa das Potenzial zum deutschen Nationalspieler hat", wurde DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Freitag von der "Bild"-Zeitung zitiert. Ob Sosa, wie medial spekuliert, schon ein Kandidat für die EM im Sommer sein könnte, war unklar. "Wir schauen bei unserer Beurteilung natürlich auch über die EM hinaus", sagte Bierhoff.

Für die lange als Problemzone bezeichnete defensive linke Außenbahn hat Joachim Löw in Marcel Halstenberg von RB Leipzig und Robin Gosens von Atalanta Bergamo zwei Top-Kandidaten für sein letztes Turnier als Bundestrainer. Philipp Max von der PSV Eindhoven kam bei den drei Länderspielen im März nicht zum Einsatz. Stattdessen testete Löw zweimal mit Emre Can auf der für den Dortmunder ungewohnten Position. Sosa spielte bislang für Kroatien nur in der U21-Nationalmannschaft. Erst mit einem Einsatz in einem Pflichtspiel der A-Auswahl eines Landes ist ein Fußballer auf ein Nationalteam festgelegt.

Ski Alpin, Verletzung: Der norwegische Ski-Profi Henrik Kristoffersen hat sich bei einem Motocross-Unfall in Österreich das Wadenbein gebrochen. Das teilte sein Team Rossignol am Freitag mit. "Der Bruch ist am unteren Wadenbein, eine Operation ist daher nicht notwendig", heißt es in dem Statement: "Er wird sechs Wochen nicht trainieren können."

Weitere Untersuchungen bei Kristoffersen (26), der bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang Silber im Riesenslalom gewonnen hatte, sollen wohl in Norwegen durchgeführt werden.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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