Fußball:Spekulationen über 100-Millionen-Transfers von City und Chelsea

Lesezeit: 3 Min.

Bald wieder bei Chelsea? Romelu Lukaku könnte das Inter-Trikot wieder ablegen. (Foto: Friedemann Vogel/AFP)

Stürmer Romelu Lukaku möchte offenbar für den Londoner Klub spielen und würde bei einem Wechsel eine Kettenreaktion auslösen. Auch bei Manchester City könnten bald zwei große Transfers anstehen.

Die Anzeichen für einen Transfer von Stürmer Romelu Lukaku vom italienischen Fußball-Meister Inter Mailand zum englischen Champions-League-Sieger FC Chelsea verdichten sich. Der belgische Nationalspieler teilte Mailand nach Informationen der Gazzetta dello Sport seinen Wunsch nach einer Rückkehr auf die Insel mit. Chelsea will Inter für den 28-Jährigen eine Ablöse von 105 Millionen Euro zahlen. Zudem bietet der Klub des deutschen Teammanagers Thomas Tuchel angeblich Linksverteidiger Marcos Alonso als zusätzlichen Bonus an.

Lukaku war 2019 vom englischen Rekordmeister Manchester United zu Inter gekommen. Sein Vertrag bei den Italienern, wo der Angreifer in der vergangenen Saison mit 24 Toren maßgeblichen Anteil an Inters Titelgewinn hatte, läuft noch bis 2024. Angeblich will Inter-Präsident Steven Zhang Lukaku erst bei einer Offerte von mindestens 130 Millionen Euro vorzeitig ziehen lassen.

Internationaler Fußball
:Wie sich die Hierarchien auf dem Transfermarkt zuspitzen

Die Beispiele Harry Kane und Jadon Sancho zeigen: Ganz vorne sind vier Klubs ausgerissen, drei englische und Paris - alle anderen strampeln hinterher.

Von Christof Kneer

Gegen diese Pläne des chinesischen Vereinsbosses für einen Verkauf des Publikumslieblings regt sich allerdings zunehmend Widerstand im Klub und bei den Fans. Die Tifosi zeigten vor dem Inter-Hauptquartier und dem heimischen Giuseppe-Meazza-Stadion Transparente mit Parolen gegen die Vereinsführung, nachdem die Inter-Spitze erst kürzlich noch alle Spekulationen über einen Verkauf des Stürmers dementiert hatte. Doch auch Geschäftsführer Giuseppe Marotta und der neue Inter-Trainer Simone Inzaghi stellen sich laut Medienberichten gegen Zhangs Pläne mit Lukaku. Inzaghi warnte bereits davor, die Mannschaft des Titelverteidigers werde in der kommenden Saison in der Serie A ohne Lukaku an Konkurrenzfähigkeit verlieren.

Lukakus Transfer könnte jedenfalls eine Kettenreaktion auf dem internationalen Markt auslösen: Laut italienischen Medien würde Inter sich im Fall eines Wechsels mit Duvan Zapata von Atalanta Bergamo befassen. Bergamo wiederum könnte Ersatz bei Chelsea finden: Tammy Abraham hätte, wenn Lukaku käme, kaum Stürmer-Perspektive. Laut englischen Medien gibt jedoch auch Interesse an ihm aus der Premier League.

Grealish wohl zu Manchester City - was passiert mit Kane?

Der englische Fußball-Nationalspieler Jack Grealish steht laut britischen Medien kurz vor einem Wechsel innerhalb der Premier League von Aston Villa zum englischen Meister Manchester City. Demnach soll City bereits am vergangenen Freitag ein Angebot über 100 Millionen Pfund (etwa 118 Millionen Euro) für den 25 Jahre alten Villa-Kapitän abgegeben haben, das der Verein aus Birmingham voraussichtlich noch in dieser Woche annehmen wird. Grealish wurde am Mittwoch in Manchester gesichtet.

Bei der Fußball-Europameisterschaft kam der Angreifer auf vier Kurzeinsätze und stand einmal in der Startelf der Engländer. Unter anderem wurde er im Achtelfinale gegen Deutschland (2:0) eingewechselt. Im Endspiel gegen Italien, das England im Elfmeterschießen verlor, kam Grealish in der Verlängerung zum Einsatz.

Mit einer Ablösesumme von 100 Millionen Pfund würde Man City in der Premier League einen Rekord aufstellen. Es wäre die höchste Summe, die ein britischer Club bislang für einen Spieler bezahlt hat. Der bisher teuerste Zugang in der Liga war der Franzose Paul Pogba, der im Sommer 2016 für 89 Millionen Pfund (etwa 105 Millionen Euro) von Juventus Turin zum englischen Rekordmeister Manchester United wechselte.

Pocht auf ein "Gentleman's Agreement": Harry Kane. (Foto: Nick Potts/dpa)

Im Wechseltheater um Harry Kane hofft Tottenhams Trainer Nuno Espirito Santo auf ein baldiges Gespräch mit Englands Nationalstürmer. Der Kapitän der Tottenham Hotspur ist nach seinem EM-Urlaub bisher nicht zum Training erschienen - seit Wochen halten sich die Gerüchte über seinen Wechselwunsch zum englischen Fußball-Meister Manchester City. "Ich gehe davon aus, bald mit Harry zu sprechen. Wir müssen die Probleme zuerst selbst lösen, dann werde ich mit Ihnen sprechen", sagte Nuno zu Journalisten nach dem 2:2 am Mittwoch im Testspiel beim FC Chelsea.

Der englische Auswahlkapitän, in der vergangenen Saison Torschützenkönig der Premier League, hätte am Montag einen Corona-Test absolvieren sollen, um dann am Dienstag wieder mit der Mannschaft zu trainieren. Aber bisher erschien der 28-Jährige nicht. Seit Monaten ist bekannt, dass er den Club verlassen will. Als wahrscheinlichster Abnehmer gilt Man City. Der Club von Trainer Pep Guardiola soll laut Medienberichten bereit sein, 160 Millionen Pfund (etwa 187 Millionen Euro) für Kane zu bezahlen. Der Stürmer pocht auf ein Gentleman's Agreement mit Tottenham-Boss Daniel Levy, eine persönliche Zusage, die ihm erlaube, trotz seines Vertrages zu wechseln. "Es ist nicht so, dass ich nichts dazu sagen möchte. Ich glaube, alles zu diesem Thema sollte intern diskutiert werden. Wir sollten versuchen, jede Art von öffentlichem Streit oder Diskussion darüber zu vermeiden", sagte Santo.

© SZ/sid/dpa/fhas - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAymeric Laporte
:"Ich habe Deschamps geschrieben. Keine Antwort."

Aymeric Laporte von ManCity hat immer für Frankreichs Jugendteams gespielt - jetzt wurde er im Schnellverfahren Spanier. Ein Gespräch über alte und neue Identitäten, Debatten um seinen Wechsel - und Nachrichten ins Nirgendwo.

Interview von Javier Cáceres

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: