Chelsea-Aus in der Champions League:Boris Becker provoziert mit Hooligan-Schal

Boris Becker mit dem umstrittenen Fanschal. (Foto: REUTERS)
  • Boris Becker halst sich mal wieder ein Problem auf: Mit einem Chelsea-Schal verfolgt er das Ausscheiden seines Lieblingsklubs aus der Champions League.
  • Das Pikante: Das Fan-Utensil stammt von einer berüchtigten Hooligan-Gruppierung.

Als Boris Becker noch Tennisprofi war, fürchteten die Gegner ihn wegen seiner aggressiven Spielweise. Nach dem Aufschlag stürmte er meist ans Netz - und Flugbälle vollendete er, wenn nötig, mit dem Becker-Hecht. Beim Fußball hat der Leimener dagegen eine Vorliebe für ein Team mit einer destruktiven Spielweise, das Tore meist nach Ecken oder per Elfmeter erzielt. Becker verehrt den FC Chelsea.

Wie weit diese Liebe geht, war beim Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint Germain zu erleben. Becker kam zwar nicht mit Kutte, aber er hatte sich einen blauen Fan-Schal übergezogen und aus der VIP-Box beobachtete er, wie José Mourinhos Team tragisch ausschied.

Das Pikante: Zwei Totenköpfe zierten das Fanutensil, dazu der Schriftzug: "Chelsea Headhunter". Die Headhunters sind eine berüchtigte Hooligan-Gruppe. Besonders in den siebziger und achtziger Jahren fielen sie negativ auf. Laut Daily Mail pflegt die Gruppierung aber noch immer Verbindungen zu rassistischen Organisationen und zu terroristischen Vereinigungen in Nordirland. Wenn es zu Randalen kommt, sind die Headhunters meist dabei.

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Zlatan Ibrahimovic fliegt vom Platz, dennoch kommt Paris Saint Germain zweimal gegen den FC Chelsea zurück und steht im Viertelfinale. Thiago Silva wird vom Pechvogel zum Helden.

Becker beteuert, dass ihm die Hintergründe seines Accessoires nicht bekannt waren. "Ich wusste das gar nicht", sagte er der Bild. "Ich besitze sicherlich zehn Schals und habe einfach einen gegriffen, den ich vor Jahren an einem Stand vor dem Stadion gekauft habe. Ich bin der letzte, der Hooligans unterstützt!" Dies wirft allerdings die Frage auf: Wie gut kennt der Tennis-Experte seinen Lieblingsverein?

Als Trainer von Novak Djokovic hatte der Wimbledonsieger mühsam sein angekratztes Image poliert - nun lachen die Leute doch wieder über ihn.

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