Champions-League-Qualifikation:Freude am Schwaben-Fußball

Der VfB Stuttgart geizt im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation gegen Timisoara zwar mit Toren. Doch reicht das 0:0 locker für den Einzug in die Gruppenphase, die Millioneneinnahmen garantiert.

Der VfB Stuttgart hat das ersehnte Ticket zur Teilnahme am Millionen-Spiel Champions League problemlos gelöst und kann sich auf hochkarätige Duelle auf Europas großer Fußball-Bühne freuen. Den Schwaben genügte am Mittwochabend im Rückspiel der Playoff-Runde ein 0:0 gegen den harmlosen rumänischen Vize-Meister FC Timisoara. Durch den 2:0-Hinspielsieg machten sie trotz Nullnummer den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse vor 27.500 Zuschauern in der Baustelle Mercedes-Benz Arena perfekt. Neben dem direkt qualifizierten Meister VfL Wolfsburg und Rekordtitelträger FC Bayern München sind die Stuttgarter der dritte deutsche Club in der Champions League.

Champions-League-Qualifikation: Blinder Zweikampf: Der Stuttgarter Stefano Celozzi (re.) und Gheorghe Bucur beim Kopfballduell.

Blinder Zweikampf: Der Stuttgarter Stefano Celozzi (re.) und Gheorghe Bucur beim Kopfballduell.

(Foto: Foto: Getty)

"Wir haben gut gestanden. Wir hätten sicherlich gerne ein Tor geschossen, aber letztlich zählt nur das Weiterkommen", sagte VfB-Sportdirektor Horst Heldt. "Das ist eine tolle Sache für jeden Einzelnen, sich mit den Besten in Europa messen zu können", freute sich Sami Khedira. "Wir hatten nicht die Dominanz, aber wir haben nichts anbrennen lassen und sind verdient weiter", betonte der U21- Europameister. Auch Trainer Markus Babbel war zufrieden: "Es war eine klasse Mannschaftsleistung. Ich bin stolz auf die Jungs."

Geldsegen und große Gegner

Die dritte Teilnahme an den Gruppenspielen nach 2003 und 2007 beschert dem VfB neben einer Garantiesumme von 15 Millionen Euro die Aussicht auf namhafte Konkurrenten in den am 15./16. September beginnenden Vorrundenpartien. Bei der Auslosung an diesem Donnerstag (18.00 Uhr) in Monaco wird das Team von Trainer Markus Babbel - das durch die Erfolge im Playoff schon 2,1 Millionen Euro in die Vereinskasse spielte - lediglich im Topf drei gesetzt sein und muss zwei große Gegner einkalkulieren. Möglich sind Duelle gegen FC Barcelona, Manchester United sowie Real Madrid oder Inter Mailand, die in den Töpfen 1 und 2 platziert wurden.

Der Bundesliga-Dritte der Vorsaison ließ an seinen Königsklassen-Ambitionen keine Zweifel aufkommen. Auch der Ausfall von Aleksander Hleb wegen einer Oberschenkelverhärtung brachte den VfB nicht aus dem Konzept. Der erst 19 Jahre alte Sebastian Rudy vertrat den im Hinspiel glänzenden Weißrussen ordentlich und hatte Pech bei einem Pfostenschuss (58.). Gegen die Rumänen, die in der vorherigen Runde immerhin UEFA-Pokalsieger Schachtjor Donezk ausgeschaltet hatten, dominierte der VfB das Geschehen - nur die Treffer fehlten.

Deutlich war die reifere Stuttgarter Spielkultur zu erkennen. Klare Torchancen konnten sich die Schwaben vorerst allerdings nicht erarbeiten. Sami Khediras (12.) Distanzschuss strich knapp am Tor vorbei. Thomas Hitzlspergers (18.) Versuch aus der Ferne wurde abgefälscht, Timo Gebharts (26.) Hereingabe nach schönem Solo abgeblockt. Ciprian Marica (45.+1.) prüfte kurz vor dem Halbzeitpfiff Gäste-Keeper Costel Pantilimon.

Im zweiten Abschnitt setzte sich die Schwaben-Dominanz fort, aber auch die nötige Effizienz ließ weiter auf sich warten. Der überzeugende Gebhart (53.), Hitzlsperger (55./62.) und Serdar Tasci (60.) brachten trotz zeitweisem Powerplay den Ball nicht im Tor unter. Von den Rumänen ging praktisch keine Gefahr aus. Lediglich Gheorge Bucur (68.) bot sich nach einem Flanken-Fehlgriff von VfB-Torwart Jens Lehmann plötzlich eine Kopfballchance. Mehr Möglichkeiten erlaubte Stuttgart nicht. Der Champions-League-Traumgeriet auch in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr. Timisoara bekommt als Trostpflaster die Teilnahme an der Europa League.

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