Champions League:Und dann kommt Choupo-Moting

Champions League - Quarter Final - Atalanta v Paris St Germain

Paris jubelt - hier noch über den Ausgleich.

(Foto: REUTERS)

Bis zur 90. Minute führt Bergamo gegen den Favoriten aus Paris und kämpft tapfer. Doch nach einer One-Man-Show von Neymar entscheidet ein Ex-Schalker die Partie.

Von Javier Cáceres, Lissabon

Neymar Jr. fühlte sich mit höheren Mächten im Bunde. "Keine Waffe, die sich gegen mich richtet, wird gedeihen; jede Zunge, die sich gegen mich erhebt, wird von Gott bestraft werden", twitterte der brasilianischen Stürmer von Paris St.-Germain, als nur noch wenige Stunden für die Viertelfinalpartie der Champions League gegen Atalanta aus Bergamo fehlten. Darunter war es auch wirklich nicht zu machen; immerhin wird Atalanta im Volksmund "La Dea" genannt, die Göttin. Sie erlebte ein tragisches Erwachen. Sie führte mehr als eine Stunde durch einen Treffer von Mario Pasalic (27.). Doch nach dem Ausgleich von Marquinhos in der 90. Minute bereitete der eingewechselte Ex-Schalker Eric Maxim Choupo-Moting in der Nachspielzeit den Italienern einen Nackenschlag, der Erinnerungen an die Niederlage des FC Bayern gegen Manchester United im Champions-League-Finale von 1999 weckte.

PSG trifft nun am Dienstag im Halbfinale auf den Sieger aus der Partie, die Atlético Madrid und Leipzig am Donnerstag bestreiten werden. PSG-Trainer Thomas Tuchel, der wegen eines erlittenen Mittelfußbruchs mit Krücken ins Stadion humpelte, jubelte ausgiebig.

"Jeder weiß, dass wir großartige Einzelspieler haben, aber wir wollten das auch als Team zeigen", sagte Matchwinner Choupo-Moting: "Wir haben noch nie die Champions League gewonnen, und mit einer Mannschaft wie dieser müssen wir den Ehrgeiz haben, das zu tun."

"Das ist ein großer Abend", sagte Paris' bester Spieler an diesem Abend, Neymar. "Das war schwer. Atalanta ist eine großartige Mannschaft, die die ganze Saison gut gespielt hat. Das ist die Überraschung des Wettbewerbs. Wir sind sehr zufrieden. Wir haben ein großes Spiel gespielt. Ich habe nie ans Ausscheiden gedacht, niemals daran, nach Hause zu fahren."

Neymar war nicht unter den Torschützen, obwohl er das ganze Spiel über eine One-Man-Show bot, die in der 3. Minute mit einer Großchance begann. Der Brasilianer hatte an der Mittellinie den Ball aufgenommen und war allein auf Atalantas Torwart Marco Sportiello zugestürmt. Doch aus 15 Metern schoss er drei Meter am Gehäuse vorbei. Danach zog Atalanta, das schon in der 2. Minute durch seine Kapitän Alejandro "El Papu" Gómez eine gute Chance gehabt hatte, sein Spiel auf. Hans Hateboer prüfte PSG-Torwart Keylor Navas mit einem Kopfball; und Navas war auch bei einem wegen Abseits aberkannten Kopfball von Mattia Caldara mit einer grandiosen Parade präsent gewesen. In der 27. Minute war der Keeper aber machtlos: Atalantas Mittelstürmer Duván Zapata stolperte den Ball zum unbewachten Kroaten Mario Pasalic, der den Ball kühl ins linke Eck schlenzte - über Keylor Navas hinweg.

Danach trug jede interessante Aktion der Franzosen die Handschrift Neymars. Doch die Fortune war ihm in Lissabon nicht hold. Kurz vor der Pause scheiterte er wieder - diesmal setzte er den Ball links am Tor vorbei.

Nach der Pause änderten sich die Vorzeichen der Partie. Tuchel wechselte Kylian Mbappé ein, der französische Weltmeister war nach seiner Knöchelverletzung aus dem französischen Pokalfinale noch nicht fit für 90 Minuten. Die Kraft reichte aber, die Italiener zu belagern; zwei Mal scheiterte er aus kurzer Distanz. Zwischendrin klopfte Neymar an die Tür - ohne Erfolg. Dann aber stocherte er den Ball zu Marquinhos; drei Minuten später legte Mbappé für Choupo-Moting auf. Und Bergamo war bitter geschlagen.

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Bis zur 90. Minute führt der Außenseiter: Doch dann treffen Marquinhos und Choupo-Moting und bringen das Team von Thomas Tuchel ins Halbfinale der Champions League.

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