Süddeutsche Zeitung

Champions League:Varane beschenkt City üppig

Spektakel zum Re-Start der Königsklasse: Ein Real-Verteidiger legt den Engländern mit Riesenfehlern zwei Treffer auf - Guardiolas Männer stehen im Viertelfinale. Ronaldo tut es wieder, aber nur fast.

Manchester City und überraschend Olympique Lyon stehen im Viertelfinale der Champions League. Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo muss beim Finalturnier in seinem Heimatland dagegen zuschauen. Der Portugiese gewann zwar mit Juventus Turin gegen Lyon mit 2:1, flog nach dem 0:1 im Hinspiel aber raus. Das von Pep Guardiola trainierte Man City entschied am Freitagabend das Gigantenduell gegen Real Madrid wie im Hinspiel vor 163 Tagen mit 2:1 für sich. Beim Finalturnier in Lissabon treffen Manchester und Lyon am 15. August aufeinander.

Für Madrids Zinédine Zidane endete im fast menschenleeren Etihad-Stadion von Manchester eine beeindruckende Serie. Als Real-Trainer hatte der Franzose zuvor die Champions League bei drei Siegen (2016 bis 2018) nie nicht gewonnen, wenn er die Chance dazu hatte. Beiden Real-Gegentoren gingen eklatante Fehler von Abwehrspieler Raphaël Varane voraus. Raheem Sterling (9.) und Gabriel Jesus (68.) trafen für City, Karim Benzema (28.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. Geleitet wurde die Partie vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych.

In Turin schoss Lyons Memphis Depay (12.) per Strafstoß das erste Tor. Ronaldo (43./Handelfmeter und 60.) drehte die Partie. Turin drängte auf das dritte Tor, doch es reichte nicht.

Real begann in ungewohnt pinken Trikots zwar wie erwartet offensiv. Zidane bot neben dem zentralen Stürmer Benzema den rechtzeitig fit gewordenen Eden Hazard sowie Rodrygo auf. Doch auch Man City verteidigte extrem hoch und setzte die Königlichen unter Druck. Vor dem ersten Gegentor verlor Varane im Spielaufbau den Ball im eigenen Strafraum an Gabriel Jesus. Der dann angespielte Sterling hatte aus kurzer Distanz keine Mühe. Real-Kapitän und Abwehrchef Sergio Ramos fehlte rotgesperrt und saß nur als Gast neben seinen Teamkollegen auf der Bank.

Zidane wirkte an der Seitenlinie angespannt. Sein Team steigerte sich aber nach dem Rückschlag von Minute zu Minute. Benzema (21.) und Hazard (22.) scheiterten zunächst an City-Torwart Ederson, ehe Benzema aus knapp zehn Metern mit dem Kopf wieder für Spannung sorgte. Nach der Halbzeitpause spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe, die Citizens blieben aber das gefährlichere Team. Real-Keeper Thibaut Courtoise rettete vor Sterling (54.) und war zunächst auch gegen Gabriel Jesus zur Stelle (64.).

Dann aber verpatzte Varane eine Kopfballrückgabe an seinen Torwart - Gabriel Jesus staubte ab und traf zur Vorentscheidung. Lyon musste in Turin auf den Torschützen aus dem Hinspiel verzichten - Lucas Tousart war in der Zwischenzeit zu Hertha BSC in die Bundesliga gewechselt. Aber auch ohne den 23-Jährigen standen die Gäste gegen Ronaldo und Co. zunächst sicher. Der deutsche Schiedsrichter Zwayer zeigte nach einem Foul an Lyons Houssem Aouar im Strafraum auf den Elfmeterpunkt, der Pfiff wurde lange vom Video-Assistenten überprüft, aber bestätigt. Depay chippte den Strafstoß abgeklärt ins Juve-Tor.

Kurz vor der Pause stand wieder Zwayer im Mittelpunkt, als der Referee nach einem Freistoß von Turin Handelfmeter für die Gastgeber pfiff. Depay hatte den Ball in der Mauer stehend auch mit dem Ellenbogen abgewehrt. Europameister Ronaldo ließ sich die Chance nicht nehmen und sorgte für den Ausgleich. Nach der Pause traf der bislang fünfmalige Gewinner der Königsklasse mit einem starken Schuss aus der Distanz zur Turiner Führung. Das Gegentor im März kostete Juventus letztendlich die Teilnahme am Finalturnier.

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