Fußballer Zahir Belounis:"Teilweise haben sie mich zerstört"

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Der Fußballer Zahir Belounis steht nach seiner Ankunft in Paris im Fokus.

(Foto: AFP)

Der in Katar festgehaltene französische Fußball-Profi Zahir Belounis ist wieder in seiner Heimat. Verdächtiger will WM-Spiele im Fußball verschoben haben. Die Bamberger Basketballer unterliegen in der Euroleague Real Madrid.

Fußball, Zahir Belounis: Der in Katar gestrandete französische Fußball-Profi Zahir Belounis hat sein Ziel nach langem Kampf erreicht. Am Donnerstagvormittag verließ der 33-Jährige das Emirat vom Flughafen von Doha aus in Richtung Paris und landete dort am Abend. "Teilweise haben sie mich zerstört", sagte Belounis anschließend an der Seite seiner Frau und seiner beiden Töchter vor Duztenden Reportern und Kamerateams: "Es war Erpressung, aber ich habe nicht nachgegeben." Belounis fügte an, dass es "noch nicht vorbei ist" und betonte, dass er "kein Problem mit Katar" habe: "Mein Problem betrifft allein den Klub." Belounis hatte nach fast eineinhalbjähriger Leidenszeit am Mittwoch seine Ausreisegenehmigung erhalten. Er war im Gastgeberland der WM 2022 Opfer des Kafala-Systems. Als Bürge hat Belounis' Verein bei dessen Einreise den Pass bis zum Vertragsende eingezogen. Nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung hatte der Klub das für eine Ausreise nötige Dokument nicht mehr herausgerückt.

Wie Spiegel Online nach Angaben von Freunden des Franzosen berichtete, hatte Belounis seine Freilassung nur erreicht, weil er mit einer "rückwirkenden Kündigung" auf jegliche Ansprüche gegenüber seinem ehemaligen Arbeitgeber verzichtete. Er soll sich in der Erklärung sogar für seine Vereinswohnung bedankt haben müssen. 2010 war Belounis zum katarischen Armeeklub Al-Jaish gewechselt und hatte den Verein als Kapitän in die erste Liga geführt. Danach wurde er nicht mehr gebraucht. Sein Vertrag besitzt zwar noch bis 2015 Gültigkeit, Gehalt hatte Belounis aber schon seit Monaten nicht mehr gesehen.

Fußball, Fifa-Weltrangliste: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft steht auch nach Abschluss der Qualifikationsphase für die WM-Endrunde 2014 in Brasilien auf Platz zwei der Fifa-Weltrangliste. Dank der Resultate in den Test-Länderspielen in Italien (1:1) und England (1:0) hat die DFB-Elf Platz zwei hinter Welt- und Europameister Spanien gefestigt. Auf den Plätzen drei und vier stehen Argentinien und Kolumbien. Portugal schaffte es dank zweier Siege in den europäischen Playoff-Partien gegen Schweden auf Rang fünf und rückt somit ebenso wie WM-Gastgeber Brasilien zurück in die Top 10. Die größten Verlierer sind Belgien und England. Beide Nationen haben zwar die Qualifikation für die WM-Endrunde in Brasilien ungeschlagen überstanden, verloren aber durch jeweils zwei Niederlagen in Test-Länderspielen ihre Plätze in den Top 10. Belgien büßte sechs Plätze ein und ist nun Elfter, England verlor drei Plätze und ist nun nur noch Dreizehnter. Außer der Ukraine (18.) sind alle Mannschaften der Top 20 für die Weltmeisterschaft in Brasilien qualifiziert. Mit Kamerun (51.), Südkorea (54.) und Australien (59.) sind nur drei WM-Teilnehmer außerhalb der Top 50 klassiert.

Fußball, Wettskandal: Der Manipulationsskandal im englischen Fußball zieht immer größere Kreise. Der auf der Insel festgenommene Wettpate aus Singapur hat nach Angaben der britischen Tageszeitung The Telegraph erklärt, dass er weltweit Spiele manipuliert habe, darunter auch WM- und WM-Qualifikationsspiele. In den aufgezeichneten Gespräche mit einem verdeckt arbeitenden Ermittler hatte der Wettpate damit geprahlt, dass er "überall auf der Welt" Spiele manipulieren könne: "Ich mache es in Australien, Schottland, Irland, in Europa. Bei der Weltmeisterschaft. Bei WM-Qualifikationsspielen." Auf Nachfrage bestätigte er, "mindestens 15 Spiele" bei Weltmeisterschaften "gekauft" zu haben. Zudem habe er eine komplette afrikanische Nationalmannschaft kontrolliert.

Am Donnerstagabend wurde Klage gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der Wettmafia erhoben. Chann Sankaran (33) aus Singapur und Krishna Sanjey Ganeshan (43), der die Staatsbürgerschaften aus Singapur und Großbritannien besitzt, werden wegen Verschwörung und Betrugs angeklagt. Zudem sei eine weitere Person festgenommen worden. Das berichten die BBC und Sky News HD auf ihren Homepages. Zuvor hatte The Telegraph gemeldet, dass es zu insgesamt sechs Verhaftungen von Verdächtigen am vergangenen Dienstag und Mittwoch durch die National Crime Agency (NCA) gekommen sei. In dem Bericht war auch die versteckten Signale angeheuerter Spieler detailliert beschrieben worden.

Demnach soll der festgenommene Mittelsmann des Wettsyndikats aus Singapur in einem verdeckt aufgenommenen Video eines fingierten Verhandlungsgespräches schildern, dass Gelbe Karten für einen bestimmten Spieler innerhalb der ersten zehn Spielminuten ein Zeichen an die Mafia für den Verlauf der jeweiligen Begegnung in den vorher abgesprochenen Bahnen bedeuten. Der jeweilige Spieler soll für seine Botschaft umgerechnet 6000 Euro erhalten.

Fußball, Weltfußballer: Die Auszeichnung des Weltfußballers 2013 muss nach Ansicht des französischen Nationaltrainers Didier Deschamps an Landsmann und FC-Bayern-Spieler Franck Ribéry gehen. "Natürlich gibt es andere gute Spieler, aber 2013 ist Ribéry der Beste", sagte Deschamps im Interview der Sportzeitung L'Équipe am Donnerstag. Ribéry sei der einzige, der alle Kriterien erfülle, um die Trophäe zu gewinnen: "Er war mit der Nationalelf und bei den Bayern entscheidend. Sein Einfluss im Spiel, seine Trefferzahl und seine Torpässe beweisen das. Er hat im Verein vier Titel errungen, war der beste Profi der Bundesliga, der beste Spieler Europas."

Dass Ribéry bei den jüngsten WM-Playoffs gegen die Ukraine (0:2, 3:0) nicht unbedingt geglänzt habe, bedeute nicht viel, meinte der Coach. Ribéry sei ja auch von seinen Teamkollegen abhängig, zudem habe er gegen die Ukrainer dennoch Tore vorbereitet. Mit der Entscheidung des Weltverbandes FIFA, die Abstimmungsfrist für die Weltfußballer-Wahl zu verlängern, was Ribérys Konkurrenten Cristiano Ronaldo zugutekommen könnte, ist Deschamps nicht einverstanden. "Diese Maßnahme finde ich sehr, sehr komisch. Ich will keine härteren Worte benutzen, aber ich verstehe ganz ehrlich nicht, wie man die Regeln mitten im Wettbewerb ändern kann", kritisierte der Coach, der zugab, für Ribéry votiert zu haben.

Bamberg unterliegt Real Madrid am Ende deutlich

Basketball, Euroleague: Die Brose Baskets Bamberg geraten in der Euroleague immer mehr unter Druck. Trotz einer couragierten Vorstellung unterlag der deutsche Meister dem weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter Real Madrid am siebten Spieltag 69:89 (38:43). Mit zwei Siegen und fünf Niederlagen sind die Franken in der Gruppe B weiterhin Fünfter, nur vier Teams kommen weiter. Beste Werfer im Team von Trainer Chris Fleming waren Sharrod Ford und Maik Zirbes mit jeweils zwölf Punkten. Auch Anton Gavel traf in der mit 6800 Zuschauern ausverkauften Arena zweistellig (11). Beim spanischen Meister traf Nikola Mirotic (20) traf am häufigsten. Eine Woche nach dem enttäuschenden Auftritt beim französischen Vizemeister Straßburg IG (72:83) traten die Bamberger selbstbewusst auf und hielten die Begegnung lange spannend. Im Gegensatz zum Hinspiel, als Bamberg in Spanien chancenlos gewesen und mit 58:98 untergegangen war, war ein Sieg auch zweieinhalb Minuten vor Schluss noch möglich. Erst als der frühere NBA-Profi Rudy Fernandez zum 80:69 traf, konnte Bamberg nicht mehr antworten.

Basketball, Bundesliga: Basketball-Nationalspieler Johannes Lischka will nach überstandener Hirntumor-OP noch vor dem Jahreswechsel auf das Feld zurückkehren. "In zehn Tagen werde ich wieder ins Training einsteigen", sagte der Flügelspieler von Bundesligist Walter Tigers Tübingen bei Sport1, "vielleicht stehe ich schon in diesem Kalenderjahr wieder auf dem Platz." Der 26-Jährige hatte sich vor zwei Wochen einem sechsstündigen Eingriff unterzogen. Dabei war eine Geschwulst entfernt worden. "Ich bin froh, dass es frühzeitig erkannt wurde. Ich habe in den Wochen davor schon gemerkt, dass etwas nicht stimmt und war frustriert", sagte Lischka: "Jetzt bin ich manchmal noch etwas schläfrig, aber es wird von Tag zu Tag besser."

Zuetzt hat Lischka "auch schon wieder ein paar Bälle geworfen. Mir geht es relativ gut". Das Ziel des 13-maligen Nationalspielers für die kommenden Wochen ist klar: "Ich möchte so schnell wie möglich zurück auf den Court."

Curling, EM: Ein Jahr nach ihrem Absturz in die Zweitklassigkeit haben die deutschen Curling-Männer die Rückkehr in Europas Elite geschafft. Die Auswahl des CC Hamburg um Skip John Jahr bezwang am Mittwoch bei der B-EM im norwegischen Stavanger Ungarn mit 7:1 und schaffte damit den direkten Wiederaufstieg in die A-Gruppe. Für die deutschen Männer war es der achte Sieg im achten Spiel. Nun ist am Freitag sogar noch die Qualifikation für die WM im kommenden Jahr in China möglich. Auch die Frauen, die den Klassenverbleib sicher haben, wahrten trotz der 5:7-Niederlage gegen Schweden ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft.

Shorttrack: Gut zwei Monate vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi hat sich die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) von Shorttrack-Bundestrainer Mike Kooreman getrennt. Die DESG zog damit die Konsequenzen aus der bislang enttäuschend verlaufenen Saison, in der sich nur Robert Seifert und die erst 15-jährige Anna Seidel (beide Dresden) für die Winterspiele (7. bis 23. Februar) in Russland qualifizieren konnten. Nachfolger des Niederländers Kooreman wird dessen Assistent Miroslaw Bojadschiew. Der bislang auch für die Junioren zuständige Bulgare wird zunächst bis zum Saisonende das Amt übernehmen.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die "jungen Wilden" haben die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA zum zehnten Saisonsieg geführt. Der Würzburger kam beim 103:99 gegen die Golden State Warriors auf 22 Punkte sowie 6 Rebounds und war damit effektivster Spieler der Texaner. Monta Ellis, der zuvor in jeder Partie mindestens 18 Punkte für die Mavs erzielt hatte, kam gegen die Warriors wegen Rückenbeschwerden nur auf vier Zähler. Dallas, das zuvor zweimal gegen die Denver Nuggets verloren hatte, belegt in der Western Conference weiter den sechsten Platz. Nowitzki zog mit nunmehr 25.383 Punkten in der "ewigen" NBA-Rangliste wieder an Kevin Garnett von den Brooklyn Nets (25.364) vorbei auf Platz 14.

Seine zweite Niederlage im zweiten Einsatz nach einer Pause von drei Begegnungen kassierte NBA-Debütant Dennis Schröder. Der 20-Jährige erhielt 27:03 Minuten Spielzeit, konnte mit sechs Punkten und fünf Assists die klare 84:113-Pleite bei den Houston Rockets aber nicht verhindern. Dabei mussten die Texaner auf ihren Topschützen James Harden verzichten, zudem verletzte sich Jeremy Lin früh am rechten Knie. Mit einer Bilanz von 8:8-Siegen ist Atlanta im Osten die Nummer fünf.

Die alleinige Nummer eins der Liga sind wieder die Indiana Pacers. Das Team von Coach Frank Vogel kam durch ein 99:74 bei den Charlotte Bobcats zum 14. Sieg im 15. Saisonspiel. Die San Antonio Spurs, die zuvor gleichauf lagen, kassierten im Spitzenspiel bei den Oklahoma City Thunder eine 88:94-Niederlage. Beim Sieger war Kevin Durant mit 24 Punkten bester Werfer. Dank 28 Punkten von Superstar LeBron James kam Meister Miami Heat zu einem 95:84 bei dessen Ex-Klub Cleveland Cavaliers. Für Miami war es der achte Sieg in Folge.

Fußball, Pokalausschluss: Dynamo Dresden hat den Konfrontationskurs gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgegeben und akzeptiert endgültig den Ausschluss aus dem DFB-Pokal für die laufende Saison. Das teilte der achtmalige DDR-Meister am Donnerstag mit. "Nach guten und intensiven Gesprächen mit dem DFB sind wir überzeugt, dass wir so die existenzbedrohende Situation, die durch die immer drastischeren und härteren Strafen entstehen würde, für den Verein abwenden können", sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Blümel: "Wir haben den Auftrag der Mitgliederversammlung von Dynamo Dresden zu erfüllen und richten unseren Blick jetzt nach vorn."

Mit der Entscheidung verzichtet der Verein auf eine Zivilklage vor dem Oberlandesgericht Frankfurt/Main. Der Klub hatte in den vergangenen Monaten diese Möglichkeit geprüft, um die Aufhebung des Pokalausschlusses zu erreichen. Dresden war nach Ausschreitungen im Zweitrundenspiel bei Hannover 96 im Oktober 2012 vom Pokalwettbewerb 2013/14 ausgeschlossen worden. Das Ständige Schiedsgericht hatte am 14. Mai 2013 die Schiedsklage von Dynamo gegen den vom DFB-Sportgericht verhängten und vom DFB-Bundesgericht bestätigten Ausschluss aus dem Pokal abgewiesen. "Die Beschlüsse des DFB-Bundestags zur Neuausrichtung der DFB-Sportgerichtsbarkeit eröffnen die Chance für einen Neuanfang - auch auf anderen Feldern", sagte Geschäftsführer Christian Müller. Zuletzt hatten sich beide Parteien in Gesprächen angenähert. Auf der Mitgliederversammlung am 16. November hatte sich eine Mehrheit der Dresdener unter Bedingungen für einen Klageverzicht ausgesprochen. Zuvor hatte es Berichte über einen Kompromiss zwischen Dresden und DFB gegeben. Angeblich sollen alle Vorstrafen des Vereins auf Null gesetzt werden, noch offene Verfahren wegen Ausschreitungen könnten so kostengünstig beendet werden.

Fußball, 1. FC Nürnberg: Fußball-Profi Hanno Balitsch steht vor einer Rückkehr in den Bundesliga-Kader des 1. FC Nürnberg. Der 32-Jährige dürfte in Kürze wieder mit der ersten Mannschaft trainieren. "Hanno hat alles dafür getan, dass wieder alles auf Null gestellt werden kann. Warum sollten wir dann die Tür zu machen?", sagte FCN-Sportvorstand Martin Bader der Nürnberger Zeitung. Seit dem 19. September hat der Defensivspieler nicht mehr mit den Club-Profis trainiert, nachdem ihn der damalige Coach Michael Wiesinger zum Regionalliga-Team abgeschoben hatte. Vor zwei Wochen war ein Gespräch mit Trainer Gertjan Verbeek noch ergebnislos geblieben. Die Rückkehr ergibt sich jedoch auch aus der bevorstehenden Winterpause des U23-Teams der Franken. Im Januar dürfte die Situation noch einmal neu bewertet werden, wie Bader ohnehin jüngst gesagt hatte. Inzwischen wird beim Club die Suche nach Verstärkungen konkreter. Ein Innenverteidiger steht offenbar in der Winterpause auf der Wunschliste. Bader erklärte der Bild, der Club suche einen adäquaten Ersatz für die Abwehr. "Es geht darum, dass wir gut aufgestellt sind, falls Per Nilsson oder Emanuel Pogatetz etwas passieren sollte." Verbeek wurde zuletzt beim Länderspiel zwischen Tschechien und Kanada gesichtet und möchte "einen Neuzugang, der in Zukunft Stammspieler werden kann", sagte der Niederländer Sport1.

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