Start der Champions League der FrauenWo stehen die deutschen Teams?

Lesezeit: 2 Min.

DFB-Hoffnungsträgerinnen wie Alara Sehitler (li.) vom FC Bayern sollen sich auch in der Champions League bewähren – in Barcelona dürfte der Widerstand aber ungleich größer werden als hier zum Bundesligastart gegen Leverkusen.
DFB-Hoffnungsträgerinnen wie Alara Sehitler (li.) vom FC Bayern sollen sich auch in der Champions League bewähren – in Barcelona dürfte der Widerstand aber ungleich größer werden als hier zum Bundesligastart gegen Leverkusen. (Foto: Frank Hoermann/Sven Simon/Imago)
  • Deutschland ist in der Uefa-Fünfjahreswertung auf Platz vier abgerutscht und wird Frankreich, England und Spanien so schnell nicht einholen.
  • Der FC Bayern startet in der Champions League beim FC Barcelona, während der VfL Wolfsburg gegen Paris Saint-Germain antritt.
  • Zehn Jahre ist es her, dass der 1. FFC Frankfurt als letzter Bundesligist den Champions-League-Titel holte.
Von der Redaktion überprüft

Dieser Text wurde mit der Unterstützung einer generativen künstlichen Intelligenz erstellt. Lesen Sie mehr über unseren Umgang mit KI.

Fanden Sie diese Zusammenfassung hilfreich?
Mehr Feedback geben

Im internationalen Vergleich sind Deutschlands Frauen im Klubfußball auf Rang vier zurückgefallen – mit mäßigen Aussichten auf Besserung. Dem ambitionierten FC Bayern steht gleich eine harte Prüfung bevor.

Von Frank Hellmann

Wenn ein Spanier auf der Trainerbank des FC Bayern sitzt und ein Fußball-Europapokalwettbewerb beim FC Barcelona beginnt, ist ein emotionaler Bezug kein Zufall. Aus seiner Inspiration hat José Barcala schließlich nie einen Hehl gemacht: „Ich erinnere mich gerne an die Zeit, als mein Heimatverein Deportivo La Coruña und das Dream-Team des FC Barcelona von Johan Cruyff in den 90er-Jahren Spanien mit ihrem Fußball elektrisierten“, sagt er. Für den aus Galicien stammenden Barcala, 44, ist es also eine ganz besondere Dienstreise, wenn die Champions League der Frauen für den deutschen Meister beim FC Barcelona im Estadi Johan Cruyff beginnt (Dienstag, 21 Uhr). Zumal der erste Prüfstein anspruchsvoller kaum sein könnte.

Niemand passt so präzise, spielt technisch so sauber wie das katalanische Starensemble. Diese fußballerische Selbstverständlichkeit würde sich Bundestrainer Christian Wück auch fürs deutsche Nationalteam wünschen, das im EM-Halbfinale gegen die Spanierinnen mit ihrem Barça-Gerüst um Weltfußballerin Aitana Bonmatí an Grenzen stieß. „Sie denken über viele Technik-Basics nicht nach: Sie machen es einfach mit dem One-Touch-Kombinationsspiel“, sagt Wück, der am ersten Spieltag der Königsklasse das Heimspiel des VfL Wolfsburg gegen Paris Saint-Germain (Mittwoch, 21 Uhr) besuchen wird.

Klara Bühl im Interview
:„Ich will unbedingt diesen mutigen Fußball spielen“

Nationalspielerin Klara Bühl spricht zum Bundesligastart über ihre Erwartungen an die neue Saison. Sie erklärt, welche Schlüsse das DFB-Team aus der Fußball-EM ziehen sollte – und erzählt, warum sie beim FC Bayern geblieben ist.

SZ PlusInterview von Anna Dreher

Über der neu eingeführten Ligaphase mit 18 Teams schwebt die Frage, wie konkurrenzfähig deutsche Klubs auf internationalem Topniveau noch sind. VfL-Direktor Ralf Kellermann klingt dazu skeptischer als Bayerns Sportdirektorin Bianca Rech. Dass der Bundesliga-Dritte Frankfurt zum dritten Mal schon in der Qualifikation strauchelte, hat Wück als Augenzeuge im Stadion am Brentanobad sehr bedauert: „Eintracht Frankfurt ist gegen Real Madrid ausgeschieden, weil die individuelle Klasse des Gegners höher war. Für unseren Frauenfußball wäre es immens wichtig gewesen, mit drei Teams in der Champions League zu spielen.“

Das ZDF würde erst in einem Halbfinale mit deutscher Beteiligung live übertragen

In der Uefa-Fünfjahreswertung ist Deutschland auf Platz vier abgerutscht – und wird Frankreich, England und Spanien so schnell nicht einholen. Zehn Jahre ist es her, dass der 1. FFC Frankfurt als letzter Bundesligist – damals noch vom Pionier und Investor Siegfried Dietrich als reiner Frauenfußballverein geführt – den Titel holte. Auch für Wolfsburg, überraschend Gewinner 2013 und 2014, wirkt ein Finaleinzug wie zuletzt 2023 wenig realistisch, obwohl sich der Werksverein trotz eines XXL-Umbruchs punktgleich mit den Bayern wieder an die Bundesliga-Spitze gesetzt hat – am Wochenende kommen die Double-Gewinnerinnen zum Gipfeltreffen nach Wolfsburg (Samstag, 15 Uhr).

Die Champions-League-Reform verschafft beiden Klubs keine großen finanziellen Vorteile. Zuvor wurden von der Uefa rund 24 Millionen Euro ausgeschüttet, jetzt sind es knapp 38 Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei den Männern fließen 2,5 Milliarden Euro an Prämien, also das 66-fache.

Uefa-Direktorin Nadine Keßler spricht dennoch von einer Weiterentwicklung, wozu auch der US-Streamingdienst Disney+ als neuer TV-Partner beitragen soll. Das ZDF könnte Livespiele übertragen, will aber erst ab dem Halbfinale mit deutscher Beteiligung einsteigen. „Die Bayern haben das Zeug, ins Halbfinale zu kommen“, glaubt Wück. „Und wenn sie von Verletzungen verschont bleiben, ist alles möglich, auch wenn Olympique Lyon, der FC Chelsea und Barcelona im Vergleich vielleicht noch etwas besser aufgestellt sind.“

Dem Bundestrainer würde es natürlich gefallen, wenn sich seine Hoffnungsträgerinnen wie Franziska Kett und Alara Sehitler (beide Bayern) oder Cora Zicai (Wolfsburg) auf dieser Bühne zeigen dürften, die für die Nations-League-Halbfinals gegen Frankreich (24. und 28. Oktober) eingeplant sind. „Wir brauchen Trainer und Trainerinnen, die in der Frauen-Bundesliga den Mut haben, jungen deutschen Spielerinnen zu vertrauen“, sagt Wück. Dass es ein „knallhartes Geschäft“ sei, bei dem vor allem Ergebnisse zählen, sei ihm gleichwohl bewusst. Weniger der Wolfsburger Kollege Stephan Lerch, sondern der Bayern-Coach Barcala hat aus der Chefetage den klaren Auftrag erhalten, weiter zu kommen als sein Vorgänger Alexander Straus, der international kein glückliches Händchen hatte. 2023/2024 scheiterten die Münchnerinnen in der Vorrunde, zuletzt erteilte ihnen Rekordchampion Olympique Lyon im Viertelfinale (0:2, 1:4) zwei Lehrstunden.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

MeinungEintracht Frankfurt
:Sie wollen lieber Außenseiter sein

SZ PlusKommentar von Sebastian Fischer

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: