Halbfinal-Hinspiel der Champions League:Pulisic tanzt für Tuchel

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Solo für Pulisic: Der ehemalige Dortmunder umkurvt Reals Torwart Courtois und erzielt das 1:0 für Chelsea. (Foto: imago images/PA Images)

Im Dauerregen von Madrid brilliert Chelsea phasenweise gegen Real, doch der gigantische Schritt Richtung Endspiel gelingt beim 1:1 nicht - auch weil Timo Werner wieder Pech hat.

Von Javier Cáceres, Madrid/Berlin

Der FC Chelsea hat am Dienstagabend eine brillante Gelegenheit verstreichen lassen, einen gigantischen Schritt in Richtung Champions-League-Finale zu tun. Trotz anfangs drückender Überlegenheit und mitunter herausragendem Spiel kamen die Londoner bei Real Madrid über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Einer der Gründe für das Remis bei den ausgepumpt wirkenden Rekordchampions aus der spanischen Hauptstadt war auch das neuerliche Pech des DFB-Stürmers Timo Werner vor dem gegnerischen Tor. Werner wurde in der zweiten Halbzeit für seinen - ebenfalls enttäuschenden - Nationalmannschaftskollegen Kai Havertz ausgewechselt.

"Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gespielt, in der zweiten waren wir auch müde und haben die letzten Wochen gespürt", sagte Chelsea-Trainer Thomas Tuchel beim Streamingdienst DAZN und fügte hinzu: "Das Ergebnis ist in Ordnung, jetzt wollen wir das Rückspiel gewinnen. Es wird schwer, aber wir sind zuversichtlich."

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Zu den unauffälligsten Akteuren zählte der niederländische Referee Danny Makkelie - was überaus bemerkenswert war. Spanische Medien hatten vor der Partie phantasiert, Makkelie könne wegen der (gescheiterten ) Super-League-Pläne, die vor allem Real Madrid vorangetrieben hatte, gegen die Platzherren pfeifen. Der Schiedsrichter verlebte einen vergleichsweise unaufgeregten Abend.

Madrid lebt von Benzemas individueller Klasse

Unter den Augen von Real-Madrid-Boss und Super-League-Mastermind Florentino Pérez hätte Timo Werner nach rund zehn Minuten die Führung für die "Blues" erzielen müssen. Aber: Nach einer Kopfballablage von Christian Pulisic schoss der frühere Leipziger aus drei Metern an den rechten Fuß des Madrider Torwarts Thibaut Courtois. Wenige Sekunden später rutschte Werner knapp an einer Hereingabe von Kapitän César Azpilicueta vorbei. Noch ehe die erste Viertelstunde komplettiert war, traf ein anderer Ex-Bundesliga-Profi: der frühere Dortmunder Pulisic. DFB-Verteidiger Antonio Rüdiger spielte einen langen Ball hinter die Abwehrreihe der Madrilenen, Pulisic tanze Courtois aus und schoss dann resolut mit rechts ein.

Mit dem Ausgleich, den Madrid in der 29. Minute folgen ließ, musste niemand rechnen. Zumindest nicht aufgrund des Spielverlaufs. Die Mannschaft von Tuchel monopolisierte den Ball und wies - rund um den wundervollen defensiven Mittelfeldspieler N'Golo Kanté - eine deutlich bessere Organisation als die Gastgeber auf. Madrid lebte vor allem von der individuellen Klasse seines aktuellen Top-Torjägers Karim Benzema. Er traf in der 23. Minute aus 18 Metern den rechten Pfosten, danach durch einen akrobatischen Drehschuss. Im Anschluss an eine Ecke hatte der alte Linksverteidiger Marcelo einen Flanke in den Strafraum geschlagen, die zwei weitere Brasilianer per Kopf weiterleiteten: zunächst Casemiro, dann Innenverteidiger Militão.

Hernach flachte die Partie unter strömendem Regen ab. Erst in den Schlussminuten kam es noch zu Aktionen, die Ähnlichkeiten mit Torchancen aufwiesen, unter anderem durch einen abgefälschten Schuss von Madrids deutschem Mittelfeldspieler Toni Kroos. Das Rückspiel ist für den 5. Mai terminiert.

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