Süddeutsche Zeitung

Champions League:Haaland führt BVB zum Sieg gegen Brügge - Leipzig verliert in Paris

Der Dortmunder Stürmer ist auch beim 3:0 in der Champions League treffsicher. Die Leipziger nutzen ihre große Überlegenheit gegen das Team von Thomas Tuchel nicht.

Borussia Dortmund jubelte dank Tormaschine Erling Haaland und Kunstschütze Jadon Sancho, RB Leipzig kassierte trotz großer Überlegenheit einen Dämpfer: Während der BVB nach einem souveränen 3:0 (2:0) gegen den belgischen Meister FC Brügge dicht vor dem Einzug ins Achtelfinale steht, verlor Leipzig seine zum Gruppen-"Finale" ausgerufene Partie bei Paris St. Germain unglücklich mit 0:1 (0:1).

In der Tabelle musste RB den französischen Serienmeister auf Platz zwei an sich vorbeiziehen lassen, auch der verlorene Direktvergleich (Hinspiel: 2:1) spricht gegen Leipzig. Neymar (11.) entschied das Spiel mit einem Foulelfmeter.

Haaland (18., 60.) mit seinen Champions-League-Toren 15 und 16 beim zwölften Einsatz sowie Sancho (45.) mit einem sehenswerten Freistoß trafen beim fünften Dortmunder Heimsieg in Folge auf höchster europäischer Ebene. Der Tabellenzweite der Fußball-Bundesliga liegt damit in allen Wettbewerben voll auf Kurs.

BVB-Trainer Lucien Favre setzte die angekündigte Rotation konsequent um und veränderte seine Startelf im Gegensatz zum 5:2 bei Hertha BSC auf gleich fünf Positionen. Am Spielfluss änderte das nichts. Haaland vergab die frühe Chance zur Führung (2.). Der Norweger machte es 16 Minuten später nach schönem Zuspiel von Sancho besser. Es war das 200. BVB-Tor in der Königsklasse.

Der deutsche Vize-Meister drängte auf den zweiten Treffer. Manuel Akanji (32.), Giovanni Reyna (41.) und Thomas Delaney (43.) vergaben gute Möglichkeiten. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zirkelte Sancho einen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert in den Winkel.

Angesichts der beruhigenden Zwei-Tore-Führung und der irrwitzigen Terminhatz bis Weihnachten ließen es die Gastgeber in einigen Phasen nun ruhiger angehen, doch Haaland hatte noch nicht genug. Er nutzte einen Fehler in der Abwehr von Brügge eiskalt zum dritten Treffer des Abends.

Leipzig muss auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen

Die Leipziger hatten Neymar und den ebenfalls lange verletzten Kylian Mbappe meist gut im Griff, doch der Sieg war vor allem für PSG-Trainer Thomas Tuchel wichtig. Bei einer Niederlage hätte dem Starensemble das Gruppen-Aus und damit Tuchels Entlassung gedroht. In seinem persönlichen "Endspiel" coachte Tuchel sehr gesten- und wortreich an der Seitenlinie.

Leipzig konnte die Verunsicherung des Halbfinal-Gegners der Vorsaison nicht für sich nutzen, obwohl das Team nach dem frühen Rückstand dominant auftrat. In den beiden noch ausstehenden Gruppenspielen bei Basaksehir Istanbul und gegen Manchester United muss der Bundesliga-Dritte nun möglichst gewinnen und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen.

Leipzig baute die angeschlagenen Pariser zu Beginn der Partie selbst auf. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Abwehrchef Dayot Upamecano im Aufbauspiel ging Marcel Sabitzer im Strafraum gegen Angel di Maria zu ungestüm in den Zweikampf - Strafstoß. Die Chance ließ sich Neymar nicht nehmen, auch wenn RB-Torhüter Peter Gulacsi mit den Fingerspitzen noch am Ball war.

Mbappé und Neymar zunächst kaum gefährlich

RB war aber keineswegs geschockt, sondern wollte sofort zurückschlagen. Paris, das unter anderem auf die verletzten deutschen Nationalspieler Julian Draxler und Thilo Kehrer verzichten musste, überließ den Gästen vermehrt den Ball und zog sich stärker in die eigene Hälfte zurück, um bei Ballgewinnen überfallartig über Neymar und Mbappe zu kontern.

Doch Leipzig schaffte es im Kollektiv, dass die beiden Top-Stürmer aus dem Spiel heraus zunächst kaum gefährlich waren. Sowohl Neymar als auch Mbappe war die lange Verletzungspause noch anzumerken. Vielleicht auch aus Frust leistete sich Neymar nach einem Foul an Sabitzer (40.) seine zweite gelbe Karte. Der Brasilianer muss damit im nächsten Spiel bei Manchester United zuschauen.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte RB nochmal den Druck, doch gegen die PSG-Defensive ergaben sich kaum Lücken. Paris blieb bei seiner Taktik und stand sehr tief, die Konter wurden zunehmend weniger.

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