Champions League, Achtelfinale:Messi macht's noch mal

Wie im Vorjahr scheitert der FC Arsenal gegen Barcelona, weil Lionel Messi einfach zu gut für die Londoner ist. Beim 3:1 im Rückspiel legt sich der Argentinier sogar ein Tor selbst auf. Den Ukrainern von Schachtjor Donezk gelingt eine Überraschung.

Barcelona gegen Arsenal ist derzeit im europäischen Fußball so etwas wie das Duell der beiden begabtesten Spektakelfabriken. Hier Lionel Messi und seine Billardbanden-Kollegen Xavi und Iniesta, da die rasend schnelle Rasselbande von der Insel. Doch an diesem glanzvollen Abend im Nou Camp der katalanischen Hafenstadt überstrahlte die Offensivkunst Barças wieder einmal das aufstrebende Arsenal.

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Lionel Messi - wer sonst? - schoss den FC Barcelona gegen Arsenal weiter. Sein erstes von zwei Toren legte er sich quasi selbst auf.

(Foto: AFP)

Ein Zaubertor und ein Elfmeter von Weltfußballer Lionel Messi ebneten dem FC Barcelona den Weg ins Viertelfinale der Champions League. Der argentinische Dribbelfloh setzte beim hochverdienten 3:1 (1:0) im Achtelfinal-Rückspiel über den FC Arsenal die Glanzpunkte in einer phasenweise hektischen, aber hochklassigen Begegnung. Bereits vor einem Jahr hatte Messi an selber Stelle alle vier Treffer Barcelonas beim 4:1-Sieg gegen die Londoner erzielt.

Die Engländer, bei denen Robin van Persie (56.) die Gelb-Rote Karte wegen völlig unnötigen Ballwegschkagens sah, hatten das Hinspiel mit 2:1 gewonnen, der Traum von der Revanche für das Viertelfinal-Aus gegen Barça in der vergangenen Saison erfüllten sich jedoch nicht, da Messi (45.+3 und 71. /Foulelfmeter) sowie Mittelfeld-Stratege Xavi (69.) für die Katalanen trafen. Neben dem spanischen Meister zog der ukrainische Titelträger Schachtjor Donezk mit einem 3:0 (1:0) über den AS Rom als zweite Mannschaft in die Runde der letzten Acht (5./6. und 12. /13 April) ein.

In Barcelona dominierten nur die Gastgeber, sie passten sich den Ball zu, wie sie wollten und drückten die Engländer hintenrein, als spielten sie gegen Scunthorpe United und nicht gegen den FC Arsenal. Dennoch benötigen sie etwa eine halbe Stunde für die erste Torchance durch Pedro. Arsenal fand in der Offensive in den ersten 45 Minuten kaum ins Spiel, selten hatten die Briten überhaupt den Ball - und wenn, dann war er meist so schnell wieder weg, dass die Londoner nur kopfschüttelnd zurückblieben.

Auf der anderen Seite sorgte Messi mit seinen Dribblings und als ständige Anspielstation für Unruhe. Glück hatte der 13-malige englische Meister, als Abou Diaby den 23-Jährigen im Strafraum foulte, die Pfeife des Schweizer Schiedsrichters Massimo Busacca jedoch stumm blieb. Es lief vor 95.486 Zuschauer im Nou Camp nach schon die dritte Minute der Nachspielzeit, als Andres Iniesta ausgerechnet nach einem Fehlpass des früheren Barça-Junioren Cesc Fabregas mit einem präzisen Pass die Abseitsfalle der "Gunners" aushebelte, Messi den Ball anschließend gefühlvoll über Torhüter Manuel Almunia lupfte und ohne Probleme vollendete. Der Argentinier hatte sich dieses Tor quasi selbst vorgelegt - wieder ein neues Kunststück des kleinen Wuselkönigs.

Keeper Almunia war bereits in der 19. Minute für den verletzten Wojciech Szczesny eingewechselt worden, der sich bei einem Freistoß von Dani Alves am Finger verletzt hatte. Arsenal fand keine Mittel gegen die Spielkunst der Gäste, die ihren Gegner zeitweise vorführten. Auch in der zweiten Halbzeit war zunächst kein Aufbäumen der Londoner erkennbar. Wie aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich, als Sergio Busquets nach einem Eckball ins eigene Tor köpfte (53.).

Es folgten wütende Angriffe der Katalanen und tubulente Szenen im Strafraum der Engländer, aus deren Reihen die zudem den niederländischen Nationalspieler van Persie wegen unsportlichen Verhaltens vorzeitig zum Duschen musste. Nicht minder sehenswert als der erste Treffer war das Tor des herausragenden Xavi zum 2:0, der Almunia aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Der Spanier hatte auch zwei Minuten später beim Foulelfmeter gegen Messi, der seinen achten Treffer im laufenden Wettbewerb markierte und damit wieder die Führung in der Torjägerliste vor Bayern-Stürmer Mario Gomez (7) übernahm, das Nachsehen. Laurent Koscienly hatte Pedro im Strafraum gefoult.

In Donezk sorgte Tomas Hübschman (18.) schon frühzeitig für die Vorentscheidung zugunsten der Ukrainer, die schon in Rom 3:2 gewonnen hatten. Glück hatte Schachtjor, als Marco Borriello (28.) mit einem Foulelfmeter an Torhüter Andrej Pjatowan scheiterte. Willian (58.) traf schließlich zum 2:0 und brachte die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße, zumal Roms Philippe Mexes schon in der 41. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Den Schlusspunkt zum 3:0 setzte Eduardo (87.) - für die Römer eine ganz peinliche Nummer.

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