Champions League:Klopps siebter Final-Versuch

Für Jürgen Klopp geht es mit dem FC Liverpool am Samstag um den Champions-League-Titel - aber auch darum, nicht das siebte Endspiel nacheinander zu verlieren. Ein Überblick.

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Jürgen Klopp

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Mit dem Kribbeln vor einem Finale kennt Liverpool-Trainer Jürgen Klopp sich bestens aus. Sieben Mal erlebte er dieses schöne Gefühl schon. Allerdings musste er zuletzt sechs Mal in Serie die niederschmetternde Wirkung eines verlorenen Endspiels verarbeiten. Weil sich Klopps Mannschaften seit dem DFB-Pokalgewinn 2012 nicht mehr belohnten, haftet dem Trainer manchmal ein wenig das Bild des Unvollendeten an. Im Champions-League-Finale von Madrid hat er nun die Chance, mit dieser Erzählung zu brechen und in seinem achten Endspiel wieder als Sieger hervorzugehen. Mit dem Liverpool ist er am Samstagabend leichter Favorit gegen Tottenham Hotspur.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Final

Quelle: Getty Images

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Champions-League-Finale 2013

Fast hätte Klopp den Wettbewerb schon einmal gewonnen: 2013 mit Dortmund. Dass es im rein deutschen Finale gegen den FC Bayern nicht klappte, sollten die Dortmunder - und auch Klopp - lange nicht überwinden. Denn da war nicht nur das Siegtor von Arjen Robben in der 89. Minute, das den Bayern ein Jahr nach der Niederlage im "Finale dahoam" doch noch den Henkelpott einbrachte.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - UEFA Champions League Final

Quelle: Getty Images

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Die Dortmunder haderten auch mit dem Referee: In der ersten Halbzeit hätte Münchens Ribéry nach einer Tätlichkeit Rot sehen können, in der zweiten Halbzeit Dante wohl Gelb-Rot sehen müssen. Doch beide Bayern blieben auf dem Platz, Dortmund verlor das Spiel. Klopp sagte: "Ich brauche einen Moment, dass ich den Stolz wieder fühle, der irgendwo in mir schlummert auf meine Mannschaft."

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

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DFB-Pokal-Finale 2014

Wieder trafen sich Dortmund und Bayern in einem Finale - und wieder hatte der BVB kein Glück mit einer Entscheidung des Schiedsrichters. In der 64. Minute des Pokal-Endspiels köpfelte Dortmunds Mats Hummels aufs Tor der Bayern, Jürgen Klopp streckte an der Seitenlinie bereits jubelnd seine Arme in die Luft. Die Rettungsaktion von Dante kam zu spät, er schlug den Ball erst hinter der Linie aus dem Tor. Schiedsrichter Florian Meyer ließ aber weiterlaufen - eine Fehlentscheidung. Die Torlinientechnik wurde erst ein Jahr später im Pokalfinale eingeführt. In der Verlängerung hatten die Bayern dann die größeren Energiereserven, Arjen Robben (107. Minute) und Thomas Müller (120.+3) schossen die Tore. Bayern sicherte sich das Double, Klopp und seine Dortmunder blieben ohne Titel.

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup Final

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DFB-Pokal-Finale 2015

Auch Klopps letztes großes Spiel für den BVB ging schief: Als Favorit war Dortmund 2015 ins Pokalfinale gegen Wolfsburg gestartet, und als Aubameyang schon nach fünf Minuten die Führung erzielte, schien die Partie in die richtige Richtung zu laufen. Klopp hätte sich sehr gerne mit dem Pokal aus Dortmund verabschiedet ("noch einmal um den Borsigplatz") - musste dann aber mit ansehen, wie vor allem der Wolfsburger Kevin De Bruyne diesen Traum zunichtemachten. Erst verpasste Reus das mögliche 2:0, er scheiterte frei vor dem Wolfsburger Tor. Dann rutschte BVB-Torwart Langerak ein Weitschuss von Gustavo durch die Finger. Wolfsburg gewann 3:1. Klopp klagte, Platz zwei fühle sich "bei Olympia besser an als im Pokal".

Liverpool v Manchester City - Capital One Cup Final

Quelle: REUTERS

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League-Cup-Finale 2016

Knapp drei Jahre nach der Niederlage im Champions-League-Finale gegen Bayern kehrte Jürgen Klopp für ein Endspiel ins Wembley-Stadion zurück. Doch auch mit seinem neuen Team, dem FC Liverpool, brachte ihm der Ort kein Glück. Das Ligapokal-Finale gegen Manchester City entwickelte sich zu einem Drama. Nach einem schweren Patzer von Liverpool-Torhüter Simon Mignolet schoss der Brasilianer Fernandinho zunächst City in Führung. Sieben Minuten vor Ende rettete Philippe Coutinho Liverpool in die Verlängerung. Im Elfmeterschießen scheiterte die Mannschaft von Klopp dann dreimal kläglich an City-Torhüter Willy Caballero, nur Emre Can traf. Klopp blieb bei der Übergabe des Pokals nur die Zuschauerrolle.

Liverpool v Sevilla - UEFA Europa League Final

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Europa-League-Finale 2016

Nur 80 Tage nach dem verlorenen League-Cup-Finale bot sich Klopp und Liverpool die Chance auf einen Titel mit deutlich größerem Renommee. Im Endspiel der Europa League trafen sie auf den FC Sevilla mit seinem Trainer Unai Emery. Unter dem Spanier hatte der Verein in den beiden Jahren zuvor den Wettbewerb gewonnen. Nach der ersten Hälfte sah es so aus, als könne Klopp die Herrschaft Emerys beenden, doch eine 1:0-Pausenführung war bereits 16 Sekunden nach Wiederanpfiff dahin. Die Spanier sicherten sich mit zwei weiteren Toren den Titel. Klopp haderte mit der zweiten Hälfte: "Wir haben den Glauben an unseren Spielstil verloren." Zu diesem Zeitpunkt war er gerade einmal sieben Monate in Liverpool, seine Ideen waren noch nicht unumstößlich in der Mannschaft verankert. Mit den Engländern sollte er aber die Chance auf einen noch bedeutsameren Titel bekommen.

Real Madrid v Liverpool - UEFA Champions League Final

Quelle: Getty Images

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Champions-League-Finale 2018

2018 betrat Jürgen Klopp zum zweiten Mal die größtmögliche Bühne im Klubfußball. Im Champions-League-Finale von Kiew traf er auf Real Madrid. Für Liverpool sollte der erste internationale Titel seit dem Gewinn der Champions League 2005 her. Doch schon früh im Spiel zeichnete sich ab, dass es ein dunkler Liverpooler Abend werden würde: In der 26. Minute verletzte sich der wichtigste Stürmer Mo Salah nach einem Zweikampf mit Sergio Ramos an der Schulter. Eine halbe Stunde später warf Torhüter Loris Karius Reals Stürmer Benzema den Ball vor die Füße, kurz zuvor hatte ihn ein Ellenbogen von Ramos am Kopf getroffen. Der Torhüter patzte - nachdem er sich ein Fallrückzieher-Tor von Gareth Bale gefangen hatte - beim 1:3 erneut schwer und besiegelte eine weitere Final-Enttäuschung für Klopp. Wie schon gegen Sevilla war Liverpool gegen Real nur unfreiwilliger Helfer bei der Vollendung eines europäischen Titel-Hattricks.

© SZ.de/ebc/tbr/sgö/tbr/leja
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