Champions Hockey League:Drinbleiben

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In der Liga sind die deutschen Mannschaften zuletzt früh gescheitert. Nun könnten gleich mehrere Mannschaften in die nächste Runde einziehen.

Von Christian Bernhard

Christof Kreutzer schimpfte wie ein Rohrspatz, immer und immer wieder brüllte er von der Bank aus auf das Eis und schien sich dabei nicht mehr einkriegen zu wollen. Kurz nach Spielende hatte sich der Trainer der Düsseldorfer EG gefasst, der Ärger über die eine Szene war aber immer noch nicht verflogen. "Ich bin echt sauer", sagte er ruhig aber bestimmt, "das ist so bitter für meine Jungs, das tut mir so weh." Kreutzer hatte mit seiner Mannschaft soeben ein packendes Heimspiel in der Champions Hockey League (CHL) verloren, 4:5 hieß es am Samstag nach spannenden 60 Minuten gegen den finnischen Vertreter TPS Turku. Das spielentscheidende Tor fiel erst 50 Sekunden vor Spielende - und zwar in Überzahl, was Kreutzer überhaupt nicht verstehen konnte: Der DEG-Trainer nannte die vorangegangene Zwei-Minuten-Strafe gegen seinen Verteidiger Joonas Rönnberg eine "billige Entscheidung". Den Finnen war das egal, sie trafen in Person von Harri Tikkanen zum 5:4-Endstand.

2014 scheiterten die deutschen Teams schon in der Gruppenphase

Stephan Daschner (27.), Travis Turnbull (31.) und Eduard Lewandowski (35.) hatten das Spiel nach einem frühen 0:2-Rückstand zu Gunsten der Düsseldorfer gedreht, ehe die Finnen noch im Mitteldrittel wieder die Führung übernahmen. Norman Milleys 4:4-Ausgleichstreffer in der 55. Minute brachte die knapp 7000 Zuschauer erneut zum jubeln, doch 50 Sekunden vor Schluss folgte die kalte Dusche. Trotz der Niederlage hat die DEG als Tabellenzweiter in der Gruppe G weiterhin gute Chancen auf das Weiterkommen.

In der neu gegründeten Champions Hockey League (CHL) waren im letzten Jahr alle sechs deutschen Mannschaften schon in der Gruppenphase gescheitert, fünf davon zierten das Ende ihrer Staffel. Doch in diesem Jahr scheinen die deutschen Teams entschlossen zu sein, sich diesmal länger im Wettbewerb zu halten.

Das gilt auch für die Eisbären Berlin nach dem klaren 6:1-Heimerfolg über Rapaces Gap. Das Team von Trainer Uwe Krupp machte gegen den französischen Meister schon im ersten Drittel alles klar. Innerhalb von vier Minuten sorgten Petr Pohl (9.), Darin Olver (12.) und Jens Baxmann (13.) für eine komfortable 3:0-Führung, Bruno Gervais erhöhte in Überzahl noch vor der ersten Pausensirene sogar auf 4:0 (18.). Der japanische Nationalspieler Shuhei Kuji (29.) und erneut Gervais stellten auf 6:0 (41.), Karel Richters Tor zum 1:6 (43.) war für die Franzosen nicht mehr als der Ehrentreffer. Krupp sprach von einer "tollen Leistung" seiner Mannschaft, die nun mit drei Punkten hinter Tabellenführer Zürich (neun Zähler) auf Platz zwei der Gruppe P liegt und beste Chancen auf das Erreichen der K.o-Runde hat.

Selbst die Krefeld Pinguine können noch auf das Sechzehntelfinale hoffen. Nach den zwei Auftaktniederlagen gegen Karpat Oulu (Finnland) siegten die Pinguine am Samstagabend in Wien mit 3:2 nach Penaltyschießen und schoben sich so auf Platz zwei der Gruppe J. Kapitän Daniel Pietta hatte die Krefelder erst 28 Sekunden vor Spielende mit seinem Tor in die Verlängerung gerettet, im Penaltschießen sorgte Henrik Eriksson für die Entscheidung zugunsten der Pinguine.

© SZ vom 30.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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