Süddeutsche Zeitung

Castingshow mit Oliver Kahn:Gesucht: Chinas Titan

Fußballrentner Oliver Kahn hat einen neuen Job: 2009 will er in China nach Torwart-Talenten suchen - vor laufender Kamera, aber dennoch "ganz seriös".

Ein Jahr nach seinem Abschied vom Profi-Fußball plant der ehemalige Nationaltorwart Oliver Kahn eine Fernsehkarriere in China. Er soll zur Jury einer TV-Show gehören, die chinesische Fußballtalente sucht. Als Sendetermin ist das Frühjahr 2009 vorgesehen. "Es ist noch nicht entschieden, ob er nur Torhüter castet oder auch Feldspieler und vielleicht auch Mädchen", sagte Kahns Manager Peter Ruppert der Bild-Zeitung. Ein Sender sei noch nicht gefunden, derzeit würden Verhandlungen mit mehreren TV-Stationen laufen.

Laut dem Bericht kündigte Kahn an, er werde sich "ganz seriös mit Fußball beschäftigen" und "alles tun, um wirklich die Besten zu finden".

Berühmtheit in Asien erlangte Kahn durch die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea, bei der er mit Deutschland bis ins Finale vorstieß. Bereits vor seinem Karriereende als Torwart des FC Bayern München im Mai 2008 hatte er in Interviews angekündigt, er wolle sich in Zukunft dem asiatischen Markt widmen: "Ich habe diese Länder immer wieder besucht, war in China, Japan und Korea und habe dort viele Freunde gewonnen. Die Mentalität der Leute dort liegt mir sehr. Ich freue mich auf die Zeit dort, und die Arbeit wird mich sicher ein paar Jahre in Anspruch nehmen."

Auf Kahns chinesischer Homepage (www.kingkahn.cn) sind bereits erste Video-Bewerbungen vermeintlicher Talente zu sehen, die dem einstigen "Titan" nacheifern. Die Seite ist größtenteils in chinesischen Schriftzeichen gestaltet, Kahns Biographie erscheint jedoch komplett auf Deutsch. Im Titel der Homepage wird der ehemalige Nationaltorwart als "Oilver Kahn" angekündigt.

Der Keeper selbst fürchtet offenbar keine Sprachbarrieren: Er werde in der TV-Show englisch sprechen, kündigte sein Manager an.

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