Manchmal ist es geboten, die eigene Sprechposition zu erläutern, also offenzulegen, wer es ist, die sich äußert, aus welcher Perspektive oder auch mit welcher Befangenheit da geschrieben wird. Das ist nicht immer nötig, aber manchmal ist es ehrlicher. Deswegen möchte ich gleich zu Anfang einräumen: Ich bin Fußballfan. Nicht nur so ein bisschen lauwarm, nicht nur ab und an wie die Fußball-Weltmeisterschafts-Schmarotzer, die mal kurz reintunen bei medialen Großereignissen und danach wieder raus. Sondern so richtig. Immer. Manchmal wünschte ich, es wäre nicht so. Manchmal wünschte ich, ich könnte etwas verfolgen, bei dem man nicht so leidet. Synchronschwimmen zum Beispiel. Ganz grundsätzlich zähle ich zur Spezies der Sportallesfresser, aber bei Fußball ist es besonders. Bei Fußball bin ich semi zurechnungsfähig.
MeinungCorona:Parallelwelt Fußball

Kolumne von Carolin Emcke
Lesezeit: 3 Min.

Über den Neustart der Bundesliga kann sich auch ein Fußballjunkie nicht freuen. Denn die Entscheidung zeigt: Alles, was diesen Sport krank macht, hat sich einmal mehr durchgesetzt.
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