Süddeutsche Zeitung

BVB-Sieg in Freiburg:Los! Feiern!

Schluss mit kollektiver Trübsal: Jürgen Klopp verordnet seinen Profis ausgelassene Fröhlichkeit nach dem Erfolg gegen Freiburg. Denn die letzten Monate haben arge Spuren hinterlassen.

Von Christof Ruf, Freiburg

Keine Siegerfaust, kein überbordender Jubel - als Schiedsrichter Felix Brych die einseitige Partie zwischen Freiburg und Borussia Dortmund beendet hatte, fiel der Jubel von BVB-Trainer Jürgen Klopp eher staatsmännisch aus. Ein Handshake mit allen Co-, Physio- und sonstigen Trainern auf der Dortmunder Bank, ein Klapps für den ein oder anderen Ersatzspieler - das war's.

Erleichterung braucht keine großen Gesten. Zumindest dann nicht, wenn eine Mannschaft, die man vor der Saison als größten Bayern-Verfolger ausgemacht hatte, am Ende des 20. Spieltages den letzten Tabellenplatz verlässt.

Wenig später ließ Klopp durchblicken, dass er seinen Spielern schon vor Anpfiff empfohlen hatte, sich nach einem Erfolgserlebnis ruhig nach allen Regeln der Kunst gehen zu lassen: "Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich richtig freuen und nicht nur einfach erleichtert sein sollen, wenn sie heute gewinnen.

Gebremster Optimismus

Zu sehr habe das Kollektiv in den vergangenen Monaten die Schultern hängen lassen, niedergedrückt von der Last des Gewinnen-Müssens, dem Wissen, dass selten ein Team eine solch groteske Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit gelassen hat wie der BVB in der Saison 2014/2015.

Dass all diese Befindlichkeiten nicht zu unterschätzen sind, wenn man nach den Gründen für die Dortmunder Malaise fragt, ließ Klopp auch noch durchblicken: "Wir haben bei der Aufarbeitung des Augsburg-Spiels gesagt, dass es nicht reicht, wenn ich an die Mannschaft glaube. Die Spieler müssen das endlich auch tun."

Überbewerten werde er den Sieg allerdings nicht, schob Klopp nach. "Ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass wir nach diesem Spiel die nächsten vier automatisch gewinnen." Was Klopp nicht sagte: Für eine solch optimistische Prognose war der Gegner an diesem Nachmittag schlicht zu schwach.

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