Champions League:Dortmund bereitet Sevilla klaustrophobische Momente

FC Sevilla - Borussia Dortmund

Erling Haaland bei seinem Treffer zum 3:1.

(Foto: Daniel Gonzalez Acuna/dpa)

Der BVB erspielt sich durch das 3:2 im Achtelfinal-Hinspiel eine gute Ausgangsposition. Die Strategie von Edin Terzic, der ab dem Sommer wieder Co-Trainer wird, geht auf.

Von Ulrich Hartmann

Zwölf Stunden und sieben Minuten lang hatte Europas beste Defensive vom FC Sevilla in Pflichtspielen kein Gegentor mehr zugelassen, als in der 19. Minute des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League Borussia Dortmunds Mahmoud Dahoud am Strafraum zum Torschuss ausholte. Dahoud hatte seit zweieinhalb Jahren kein Tor mehr geschossen. Während sein ansehnlicher Schlenzer in der Luft war, konnte man sich in aller Ruhe fragen, ob dies wohl so eine Geschichte wird, wie sie nur der Fußball erzählen kann.

Ja, genau so eine Geschichte wurde das. Ausgerechnet der ewige Ergänzungsspieler Dahoud, der nur mitspielen durfte, weil Thomas Delaney daheim geblieben war, um Vater zu werden, brachte den wichtigsten Dortmunder Sieg der jüngeren Vergangenheit auf den Weg. Sein Treffer zum 1:1-Ausgleich leitete nach frühem 0:1-Rückstand jene Wende ein, die Erling Haaland mit dem 2:1 in der 27. Minute vollendete. Am Ende gewannen die Westfalen in Andalusien mit 3:2 (3:1) und haben gute Chancen, im Rückspiel am 9. März ins Viertelfinale einzuziehen.

"Wir sind schon sehr froh, dass wir ein Achtungszeichen setzen konnten und hier gewonnen haben", sagte Kapitän Marco Reus bei DAZN und analysierte: "Ich denke, die erste Halbzeit war sehr, sehr gut. Abgesehen vom Gegentor ist es so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit sind wir zu passiv geworden."

Von einer Krise ist nicht viel zu spüren

Unmittelbar vor seinem ersten Champions-League-Spiel als Cheftrainer hatte Terzic verraten, dass er auch in der kommenden Saison beim BVB arbeitet. Er wird Mitglied jenes Trainerteams, das der künftige Chef Marco Rose aus Mönchengladbach mitbringt und in dem sich mit Alexander Zickler und René Maric bereits zwei Assistenten finden.

In Sevilla bereitete Terzic den sonst so frei aufspielenden Spaniern mit einem nach hinten verdichteten 4-3-2-1-System klaustrophobische Momente. Der Angreifer Suso kam in der 7. Minute zwar trotzdem zum Fernschuss und hatte auch noch das Glück, dass BVB-Verteidiger Mats Hummels den Ball zum 0:1 ins eigene Tor abfälschte. Doch nach Dahouds 1:1 und Haalands 2:1 ging Dortmunds Strategie erst richtig auf. Aus einer eng gestaffelten Defensive heraus nutzten die Borussen ihre Schnelligkeit. Haaland erzielte in der 43. Minute mit seinem 18. Tor im 13. Champions-League-Spiel den 3:1-Halbzeitstand.

Von einer Krise war bei den Dortmundern auch in der zweiten Halbzeit nicht viel zu spüren, auch wenn sie das Tempo nun verschleppten und sich damit unnötig in Gefahr begaben. In der 74. Minute rettete sie der Pfosten. In der 84. Minute verkürzte der frühere Mönchengladbacher Luuk de Jong auf 2:3. Nun wurde es noch mal eng. Doch am Ende genügte es gegen zuvor neun Mal nacheinander siegreiche Andalusier zum Sieg.

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