Pep Guardiola, Jürgen Klopp – und jetzt auch Nuri Sahin: Mit klaren Worten hat der Trainer von Borussia Dortmund die immer weiter steigende Belastung besonders für die Spitzenspieler im Fußball angeprangert. „Es ist Fakt: Gerade für die Nationalspieler ist das kaum ertragbar“, sagte Sahin vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona am Mittwoch (21 Uhr/Dazn).
Er habe den weiteren Saisonverlauf inklusive der Klub-WM durchgeplant, berichtete Sahin: „Ich weiß gar nicht, wann zum Beispiel Gregor Kobel Urlaub machen soll. Die Jungs kommen von der Nationalmannschaft und müssen direkt wieder abliefern.“ Seine Spieler kämen zum Trainingszentrum, „und ich überfülle die direkt wieder mit Informationen zum nächsten Gegner“.

FC Bayern:Rippenbruch: Neuer fällt bis zur Winterpause aus
Für Torwart Manuel Neuer kommt es nun noch schlimmer: Bei seinem Foul im DFB-Pokal, das dem Torwart die erste rote Karte seiner Karriere einbrachte, zog sich der 38-Jährige einen Rippenbruch zu. Das bestätigte Trainer Vincent Kompany.
Am Dienstag hatte Sahin zudem den monatelangen Ausfall von Abwehrspieler Niklas Süle (Syndesmose) zu verkünden. „Es ist schon sehr, sehr bitter, weil wir Niki sehr, sehr gebraucht haben“, sagte Sahin. Gegen Barcelona muss der Trainer Sahin zudem auf Spielmacher Julian Brandt und Innenverteidiger Waldemar Anton verzichten. Ob Stürmer Maximilian Beier spielen kann, ist offen.
Die „ständigen Reisen von A nach B, von B nach C“ seien ebenso eine Zusatzbelastung wie die Entwicklung des Fußballs an sich. „Das Spiel hat sich komplett verändert, man muss in jedem Spiel an die Grenzen gehen“, sagte er: „Die Belastung für Nationalspieler ist viel zu hoch. Das sieht man bei allen Topmannschaften. Bayern, Barcelona, Real Madrid, das kann man komplett durchgehen.“
Sahin gibt sich allerdings keinen Illusionen hin. „Nicht Pep, nicht Klopp haben das ändern können, nachdem sie auf den Pressekonferenzen was gesagt haben“, betonte er. „Sehr wahrscheinlich wird die Fifa jetzt auch nicht sagen: Wenn Nuri Sahin was sagt, werden wir das ändern.“ Der Weltverband bläst die Klub-WM 2025 erstmals zum Vier-Wochen-Turnier auf, zwei der 32 Teilnehmer sind der BVB und der FC Bayern. Der Dortmunder Klub-Chef Hans-Joachim Watzke begrüßt das neue Format ausdrücklich – auch wegen der Aussicht auf Prestige und Einnahmen.