BVB in der Einzelkritik:Zu wackelig, zu hibbelig, zu ungenau

Moritz Leitner spielt enorm quirlig, aber auch hibbelig. Felipe Santana hat einige Wackler in seinem Gesamtkunstwerk zu verzeichnen - und für Sebastian Kehl ist die Borussia wie ein Jungbrunnen. Borussia Dortmund beim 1:1 gegen den FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

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Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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BVB in der Einzelkritik:Roman Weidenfeller

Kevin Großkreutz wird erneut seinem Ruf als Allzweckwaffe gerecht. Moritz Leitner spielt enorm quirlig, aber auch hibbelig und ungenau. Santana hat einige Wackler in seinem Gesamtkunstwerk zu verzeichnen und für Kehl ist die Borussia wie ein Jungbrunnen. Borussia Dortmund beim 1:1 gegen den FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Felix Meininghaus.

Roman Weidenfeller: Dortmunds Keeper ist in dieser Saison mit Lob überschüttet worden, zuletzt bezeichnete ihn Jürgen Klopp als den wohl besten Torhüter, der nie ein Länderspiel bestritten habe. Weidenfeller hat sich mit diesem Makel längst arrangiert und konzentriert sich auf seinen Job in Dortmund. Gegen die Bayern bekam er kaum etwas zu tun, einmal reagierte er gegen Gomez fantastisch, beim Treffer des Stürmers war er allerdings machtlos.

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

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BVB in der Einzelkritik:Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz: Der Ur-Borusse war Dienstag Nacht nach dem Finaleinzug in der Champions League um halb vier in der Nacht in einem Madrider Irish Pub gesichtet worden - mit ausdrücklicher Genehmigung seines Trainers. Vier Tage nach dem Halbfinale in der Champions League wurde der Dortmunder mal wieder seinem Ruf als Allzweckwaffe gerecht und vertrat den Polen Lukasz Piszczek auf der rechten Außenbahn. Das machte er nicht nur sondern startete nach elften Minuten durch und knallte den Ball volley unter die Latte. Ein tolles Tor!

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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BVB in der Einzelkritik:Neven Subotic

Neven Subotic: Das, was ihn auszeichnet, zeigte der Serbe auch im Gipfeltreffen: Stark, wie sich Subotic gegen den durchgeeilten Shaqiri reinhängte und den Schuss blockte. Aber auch die Defizite sind bekannt: Mancher Stockfehler im Spielaufbau und beim Ausgleich der Bayern keine funktionierende Raumaufteilung mit Santana. Gomez sagte "muchas gracias" und traf mit dem Kopf.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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BVB in der Einzelkritik:Felipe Santana

Felipe Santana: Der Brasilianer hat sich mit seinem späten Siegtor gegen Málaga auf alle Ewigkeit in die Herzen der schwarz-gelben Fangemeinde katapultiert, selbst wenn er - wie zuletzt kolportiert - zum Rivalen nach Gelsenkirchen wechseln sollte, würde das nichts daran ändern. Gegen die Bayern bildete Santana mit Subotic das Manndeckerpaar und hatte einige Wackler in seinem Gesamtkunstwerk  zu verzeichnen. Das fiel jedoch nicht großartig ins Gewicht, weil die Zweikampfstärke deutlich überwog. In der zweiten Halbzeit hätte Santana für die Entscheidung sorgen können, doch sein Kopfball zischte über die Latte.

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Quelle: AFP

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BVB in der Einzelkritik:Marcel Schmelzer

Marcel Schmelzer: Dortmunds Dauerläufer auf der linken Außenbahn ist zwar Dienstag Nacht nicht mit dem Kollegen Kevin Großkreutz steil gegangen, wirkte aber dennoch ein wenig derangiert. Vielleicht war das keinem Hangover geschuldet, sondern der fehlenden Grundspannung. Wie auch immer - auch wenn sich der Nationalspieler in der zweiten Hälfte deutlich steigerte, er hat schon bessere Spiele für schwarz-gelb abgeliefert.

Borussia Dortmund - FC Bayern München

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BVB in der Einzelkritik:Sebastian Kehl

Sebastian Kehl: Es ist nicht überliefert, ob Dortmunds ältester Feldspieler in der Kabine als Opa bezeichnet wird. Wenn dem so ist, wäre das eine Frechheit. Es ist immer wieder bewundernswert, mit welcher Präsenz und Lauffreude der frühere Nationalspieler im Herbst seiner Karriere agiert. Borussias Team scheint für Kehl wie ein Jungbrunnen zu sein.

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Quelle: AFP

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BVB in der Einzelkritik:Nuri Sahin

Nuri Sahin: In Düsseldorf gelang dem türkischen Nationalspieler ein Traumtor aus 30 Metern in den Winkel. Aber bitteschön, wer ist Düsseldorf? Gegen die Über-Bayern ist das Toreschießen wesentlich anspruchsvoller und so flog Sahins Freistoß aus bester Position über das Tor. Seiner eigentlichen Aufgabe, mit Kehl im defensiven Mittelfeld die Räume eng zu machen, kam Sahin mit sehr viel größerer Akkuratesse nach.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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BVB in der Einzelkritik:Jakub Blaszczykowski

Jakub Blaszczykowski: Polens Kapitän hatte auf der rechten Außenbahn gegen Alaba und Boateng einen ganz schweren Stand. Und was macht der clevere Stratege? Er wechselt einfach die Seite und wirbelt dort. So geschehen vor der Dortmunder Führung, die "Kuba" mustergültig vorbereitete. Als der unermüdliche Dauerläufer erneut auf links auswich, rammte ihm Rafinha brutal den Ellbogen ins Gesicht und sah dafür völlig berechtigt rot.

Real Madrid v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Semi Final: Second Leg

Quelle: Getty Images

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BVB in der Einzelkritik:Ilkay Gündogan

Ilkay Gündogan: War das ein Vorgriff auf die Zukunft? Ilkay Gündogan durfte hinter den Spitzen wirbeln, auf der Position also, die der Neu-Bayer Mario Götze sonst ausfüllt. Gündogan kam klasse ins Spiel, hätte nach der Attacke von Contento gegen ihn einen klaren Elfmeter verdient gehabt, und musste dann frühzeitig raus, weil ihn muskuläre Probleme plagten. Nicht traurig sein, Ilkay, es gibt demnächst eine viel, viel größere Bewährungschance.

(Archivbild)

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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BVB in der Einzelkritik:Julian Schieber

Julian Schieber: Eigentlich hat Borussia Dortmund den "Bullen von Backnang" als Mittelstürmer geholt, aber auf dieser Position spielt nun mal Dortmunds Vierfach-Real-Held Robert Lewandowski. Also musste Schieber nach links ausweichen, was ihm spürbar nicht behagte. Als ihn der eingewechselte Reus kurz vor Schluss frei spielte, legte sich Schieber den Ball zu weit vor. Das war zu wenig, wohlmeinende Kritiker urteilen in solchen Fällen: Er agierte unauffällig.

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Quelle: AFP

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BVB in der Einzelkritik:Robert Lewandowski

Robert Lewandowski: In Madrid kassierte der Superstürmer gegen die spanische Dampframme Sergio Ramos noch reichlich Prügel, nun zeigte er, dass er durchaus auch in der Lage ist, auszuteilen. So geschehen gegen Boateng, der sich über das rustikale Einsteigen an der Mittellinie gewundert haben dürfte. Auch sonst war der Pole heiß. Weil er unbedingt die Torjäger-Kanone will? Weil es gegen seinen neuen Arbeitgeber ging? Wer kann das schon genau sagen! Fest steht, dass Saisontor Nummer 24 auf sich warten lässt, weil Bayern-Keeper Manuel Neuer Lewandowskis Elfmeter nach einer Stunde sensationell entschärfte.

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Quelle: AFP

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BVB in der Einzelkritik:Moritz Leitner

Moritz Leitner: Der junge Mann kam schon nach einer viertel Stunde für den unpässlichen Gündogan und war nicht ganz überraschend nicht in der Lage, dessen Niveau zu halten. Läuferisch zwar enorm präsent und enorm quirlig aber mit mancher Ungenauigkeit und Hibbeligkeit. Leitner ist talentiert, ob es zu mehr reicht, muss er noch nachweisen.

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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BVB in der Einzelkritik:Marco Reus

Marco Reus: Kam in der 71. Minute für Sebastian Kehl. Braucht im Gegensatz zu diesem keinen Jungbrunnen, ist nämlich selber noch jung. Legte kurz vor Schluss für Schieber auf, der aber nicht verwerten konnte.

Borussia Dortmund - FC Bayern München

Quelle: dpa

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BVB in der Einzelkritik:Sven Bender

Sven Bender (rechts): Betrat in der 84. Minute für Blaszczykowski den Rasen. Blieb danach unauffällig.

© Süddeutsche.de/jom
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