BVB in der Einzelkritik:Verzweifelte Suche nach dem genialen Pass

Mats Hummels hoppelt Lewandowski hinterher, Ilkay Gündogan ist beim BVB so wichtig wie Eier an Ostern. Und Jakub Blaszczykowski gibt den Stan Libuda der Neuzeit. Der BVB in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

1 / 14

Roman Weidenfeller

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Lars Baron/Getty Images

Kaum zu glauben aber wahr: Dortmunds zaudernder Routinier im Kasten hat in der Rückrunde bislang weniger Gegentore kassiert als Manuel Neuer. Doch was nutzt eine solche Statistik, wenn die eigene Mannschaft nicht trifft? Weidenfeller hielt alles, was auf sein Tor kam. Beim Tor von Lewandowski war er chancenlos - er hatte sich zuvor dem Schuss von Müller in den Weg gestellt. Danach bekam der Routinier nichts mehr zu tun.

2 / 14

Sokratis

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Dortmunds Grieche stand in der Innenverteidigung bislang immer so fest wie ein Fels in der Brandung der Ägäis. Derzeit muss er jedoch notgedrungen außen ran, und das behagt ihm weit weniger. Sokratis hatte Glück, dass er es auf seiner Seite mit Juan Bernat zu tun bekam und nicht mit Franck Ribéry. So konnte der Dortmunder sein Defensivterrain recht problemlos sichern, für seine Spieleröffnung wird er sowieso nie einen Vertrag erhalten.

3 / 14

Neven Subotic

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Lars Baron/Getty Images

Bei der Dortmunder Hinspiel-Niederlage hatte Bayern-Trainer Pep Guardiola den schlaksigen Serben als Schwachpunkt ausgemacht - und behielt Recht. Inzwischen befindet sich Neven Subotic jedoch in einer ganz anderen Verfassung und ist weit weniger störungsanfällig. Gegen Bayern bekam er es meist mit Robert Lewandowski zu tun. Ein alter Bekannter, den er kompromisslos und fair bearbeitete. Dass der Pole ein Tor für den Gegner traf, dafür konnte Subotic nichts.

4 / 14

Mats Hummels

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Alarm in Dortmund: Geht der Kapitän von Bord? Mats Hummels sprach zuletzt davon, ein Auslandssemester einlegen zu wollen. Doch noch verteidigt er für den BVB. Einen Hummels in dieser Verfassung können die Dortmunder bestens gebrauchen. Der Weltmeister verteidigte stark, allerdings kamen seine langen Bälle zunächst nicht an. Zudem verlor er vor dem 0:1 den entscheidenden Zweikampf gegen Lewandowski. In der zweiten Hälfte steigerte sich Hummels, tat viel für den Spielaufbau und ging auch mit in die Spitze. Alles in allem eine gute Partie.

5 / 14

Marcel Schmelzer

Borussia Dortmund - Bayern München

Quelle: dpa

Wäre Dortmunds Personalsituation eine andere, hätte Marcel Schmelzer gegen die Bayern pausiert. Doch weil auf den Außenpositionen Mangel herrscht, musste der Nationalspieler ran, obwohl er nicht bei 100 Prozent ist. Das merkte man ihm allerdings nicht an. Schmelzer agierte sehr aufmerksam, verdiente sich manches Fleißkärtchen, ein Flankengott wird er in diesem Leben allerdings nicht mehr.

6 / 14

Ilkay Gündogan

Borussia Dortmund - Bayern München

Quelle: dpa

Der Nationalspieler hat nach langer Pause wieder mal ein Länderspiel bestritten, seine volle Schaffenskraft hat er nach seiner ewigen Rückenverletzung jedoch noch nicht wieder erlangt. Dennoch ist er für das Dortmunder Kreativspiel so wichtig wie Eier an Ostern. Das Suchen nach dem genialen Pass war allerdings müßig. Gündogan hatte kaum Raum, und wenn er sich löste, kam ihm nicht der Gedanke, auf den alle Dortmunder hofften.

7 / 14

Sven Bender

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Rennen, kämpfen, grätschen - die Inkarnation der fußballerischen Primärtugenden trägt den namen Sven Bender. Gegen das edel besetzte Mittelfeld der Bayern waren solche Qualitäten besonders gefordert. Und die brachte Bender alle mit voller Wucht ins Spiel. Er teilte aus, er steckte ein (gegen Schweinsteiger), er räumte auf.

8 / 14

Jakub Blaszczykowski

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Auch der Pole hat das unermüdliche Anrennen zu seiner Lieblingsdisziplin erhoben (siehe Sven Bender). Allerdings ist er nach langer Verletzung noch weit von dem entfernt, was ihn einst so wertvoll machte. Gegen die Bayern gab "Kuba" den "Stan" Libuda der Neuzeit und entfernte sich nicht von der rechten Außenlinie. Sein Wirkungsgrad nach vorn bewegte sich dabei gegen null, in der Rückwärtsbewegung war es etwas besser. Nach 67 Minuten war Schluss.

9 / 14

Marco Reus

-

Quelle: AP

Marco Reus trifft besonders gern gegen den Rekordmeister (siehe Hinspiel, als ihm die Dortmunder Führung gelang). Dieses Mal blieb Borussias Hoffnungsträger allerdings blass. Vor allem, wenn ihm Boateng auf dem Weg in die Spitze den Schneid abkaufte, war zu sehen, dass der nötige Biss fehlte, um Großes zu leisten. In der zweiten Halbzeit fiel Reus durch wesentlich mehr Engagement auf und hatte nach einer Stunde prompt die riesige Ausgleichschance, die er vergab. Super sein Freistoß kurz vor Spielende, noch besser allerdings die Parade von Neuer.

10 / 14

Kevin Kampl

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Für Spiele wie diese ist der bekennende BVB-Fan Kevin Kampl am Winter aus Salzburg ins Revier gewechselt. Allerdings stehen beim Slowenen weiterhin Aufwand und Ertrag in krassem Missklang. Kampl arbeitete viel, eroberte manchen Ball, machte aber alle positiven Ansätze durch Fehlpässe zunichte. Das war viel zu wenig für einen Profi, der eine zweistellige Millionensumme gekostet hat. Folgerichtig musste Kampl für Kagawa raus.

11 / 14

Pierre-Emerick Aubameyang

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Auftritte wie die als Batman nach seinem Tor gegen Schalke gehören zum Portfolio von Pierre-Emerick Aubameyang. Der Offensivspieler sagt über sich, seine Lockerheit tue der Dortmunder Mannschaft in schwierigen Zeiten gut. In erster Linie haben sie den pfeilschnellen Gabuner jedoch, um Tore zu erzielen. Zwölf waren es im bisherigen Saisonverlauf, gegen die Bayern kam keins dazu. Aubameyang war kaum zu sehen, weil das Dortmunder Offensivspiel nie richtig in Gang kam.

12 / 14

Shinji Kagawa

Borussia Dortmund v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der kleine Japaner kam auf den Rasen und wurde gleich von Benatia über den Haufen gerannt. Dafür war er nicht ins Spiel gekommen, doch seine Offensivqualitäten verbarg auch Kagawa.

13 / 14

Adrian Ramos

Borussia Dortmund - Training & Press Conference

Quelle: Bongarts/Getty Images

Dortmund lag hinten und benötigte offensive Impulse, die Adrian Ramos liefern sollte. Das Zuspiel des Kolumbianers auf Aubameyang war ein guter Ansatz, aber Dante war zur Stelle und klärte, bevor den Bayern wirkliche Gefahr drohte.

14 / 14

Henrikh Mkhitaryan

Borussia Dortmund - Training & Press Conference

Quelle: Bongarts/Getty Images

Klopps letzter Pfeil im Köcher war ein eher stumpfer: Henrikh Mkhitaryan hat in dieser Saison erst einen Treffer erzielt, nun sollte er in den letzten zehn Minuten für die Wende sorgen. Dies gelang nicht, die Verwunderung darüber hielt sich in Grenzen.

© Süddeutsche.de
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: